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Bayern lange auf Augenhöhe bei Favorit Barça

In sehr vielen Phasen auf Augenhöhe mit dem Topfavoriten auf Europas Krone, doch nun steht es erst mal 0:1 in den EuroLeague-Playoffs gegen den FC Barcelona: Die Mannschaft von Andrea Trinchieri verlor den Auftakt der Best-of-five-Serie vor 7.000 lautstarken Zuschauern im Palau Blaugrana nach einem beherzt geführten Fight 67:77 (33:43). Die Tiefe des ersten Titelanwärters machte sich über die Distanz bemerkbar bei den kampfstarken Bayern-Basketballern, deren beste Werfer Vladimir Lucic (20 Punkte) und der im Schlussviertel schwerer verletzte Darrun Hilliard (12) waren.

Weiter geht es schon in 45 Stunden, am Donnerstag ab 20 Uhr (MagentaSport); Spiel drei steigt nächsten Mittwoch (27.4., 20.30 Uhr) im Münchner Audi Dome.

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Bis zur 36. Minute dran - Hilliard im Spital

Die Bayern - weiter ohne Corey Walden - machten schnell klar, sich keineswegs auf Kaffeefahrt zu befinden: 22:13 führten sie nach sieben intensiven Startminuten mit vier Dreiern, die Kulisse lärmte bereits maximal. Barça setzte darauf Physis bis ans Limit ein - und ging mit einem 12:0 in Front (25:22/11.). Der Riesenkader des Hauptrunden-Ersten hielt die Intensität hoch, der Gast reagierte mit Turnovers und kam schwer zum Abschluss.

Nach der Pause erstmals klarer 33:45 in Rückstand, antwortet der FCBB wie so oft mit Wir-geben-nie-auf-Mentalität - ein 10:0-Run zum 43:45 (25.). Barça suchte nun erfolgreich Vorteile über das Kraftpaket Davies (19 Punkte), beim 51:65 verletzte sich zudem Hilliard mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch. Der nächste Spurt auf 64:69 (36.) erneuerte die Hoffnung auf die Sensation, doch Mirotic & Co. behielten die Nerven.

FC Barcelona – FC Bayern Basketball 77:67 (43:33)

FCBB:

Vladimir Lucic (20 Punkte), Darrun Hilliard (12), Augustine Rubit (8/6 Rebounds), Othello Hunter (7), Nick Weiler-Babb (7/6 Rebounds), Ognjen Jaramaz (6), Leon Radosevic (5), Zan Mark Sisko (2), Nihad Djedovic, Deshaun Thomas, Andreas Obst und Jason George

Topscorer Barcelona:

Brandon Davies (19 Punkte)

Schiedsrichter

Matej Boltauzer, Olegs Latisevs, Uros Nikolic

Zuschauer

7.000

Die Punkteverteilung nach Vierteln (Sicht des FCBB): 22:20, 11:23, 18:19, 16:15

Zahlen & Fakten Zweier-Quote: 50% (FCBB) // 68% (Barca); Dreier-Quote: 41% // 38%; Freiwurf-Quote: 84% // 65%; Rebounds:  28 // 25; Assists:  9 // 18; Ballverluste: 16 // 10

Die Stimmen:

Andrea Trinchieri, Chefcoach München: „Gratulation an Barça, ich denke, am Ende haben sie verdient gewonnen. Wir haben gekämpft, hatten ein sehr gutes erstes Viertel; in beiden danach waren wir so-so und haben einige Fehler gemacht, die auf diesem Level nicht gehen. Denn mit solchen Fehlern überlebst du hier nicht. Aber um die Wahrheit zu sagen: Ich bin sehr stolz auf mein Team, denn wir sind wieder zurückgekommen und haben gefightet. Und wir haben eine sehr schlimme, ernste Verletzung von Hilliard, es sieht nach einem Schlüsselbeinbruch aus. Das zeigt, wie physisch dieses Spiel war. Ich denke, unsere nicht so gute Effektivität hat uns das Spiel gekostet. Dazu hat die Barça-Defense sehr gut gearbeitet: Wir hatten zu viele Turnovers, das haben wir als Team sonst nicht. Dafür haben wir heute einen hohen Preis bezahlt. Aber es ist Spiel eins, wir sind drin in der Serie und sie haben den Turm bewegt, wie beim Schach. Sie sind ein großes Team und jetzt müssen wir Lösungen für Spiel zwei finden. (…) Um im Palau Blaugrana zu bestehen, brauchen wir mehr Spieler auf dem höchsten Level. (…) Lucic war großartig, Jaramaz hat gut gespielt, Hilliard auch, Hunter ebenfalls. Aber andere müssen sich steigern, Basketball ist ein Teamsport. (…) Wir wissen jetzt, was hier das Level ist. (…) Der Stress, dem wir hier ausgesetzt waren, war riesig, das Spiel war extrem physisch, mit sehr vielen Kontakten. Und ich denke, Barça ist mehr an solche Kontakte gewöhnt. (…) Wir müssen jetzt Hilliards Fraktur verarbeiten. Ich habe das Play nicht gesehen, aber so ein Bruch bei einem Screen - wow, da möchte ich den Block auch nicht mehr sehen. (…) Jetzt steht es 1:0 und ich bin ehrlich, dass wir nicht gut genug für den Sieg waren. Jetzt müssen wir diese Lücke füllen in Spiel zwei, wir haben nichts zu verlieren. (…) Mein Team hätte heute zerschmelzen können, die Atmosphäre hier heute war auch nicht wie gewöhnlich. Doch wir sind zurückgekommen und hatten die Chance, auf zwei heranzukommen für das Momentum. Wir werden am Donnerstag wieder alles versuchen.“    

Vladimir Lucic, FCBB Forward: „Wir hatten einen soliden Start. Im Verlauf des zweiten Viertels haben wir eine Menge defensiver Fehler im Spiel gehabt - angefangen mit schlechter Kommunikation. Am Ende ist Barca auch ein gutes Team, das beste Team der regulären Saison. Sie haben sich den ersten Sieg verdient. Wir müssen uns jetzt im zweiten Spiel besser zeigen, wieder kämpfen, häufiger gute Aktionen zeigen und wieder hierherkommen und uns erneut mit ihnen messen.“      

Sarunas Jasikevicius, Chefcoach Barcelona: „Es wird noch vier weitere intensive Spiele wie dieses geben. Daher ist es wichtig für uns, hier zu Hause zu starten. Ich denke das Spiel war eine klare Botschaft für den Rest der Serie. Wir müssen unseren besten Basketball spielen, um diese Mannschaft zu schlagen. Wenn wir mit unserer Konzentration ein wenig nachlassen, wie heute im dritten Viertel, kommen sie sofort zurück in die Partie. Das ist der Charakter dieser Bayern-Mannschaft, den sie seit eineinhalb Jahren zeigen.“

Das Spiel:

Die Starting Five im Palau Blaugrana bestand aus Nick Weiler-Babb, Jason George, Vladimir Lucic, Augustine Rubit und Leon Radosevic. Wer mit der puren Dominanz des großen Favoriten gerechnet hatte, sah sich zunächst getäuscht. Denn Lucic und Radosevic drückten dem Spiel direkt ihren Stempel auf und brachten die Offensive mit zehn Punkten ins Laufen (10:8 a. Sicht des FCBB/4. Minute). Die Katalanen zeigten sich beeindruckt von der Feuerkraft der Gäste, bei denen Othello Hunter und Darrun Hilliard von Downtown nachlegten. Auch in der Defensive brachten die Bayern den Gegner an seine Grenzen. Mit viel Einsatz stemmten sie sich gegen die geballte individuelle Klasse, die Barcelona trotz schwachem Start in der Partie hielt (22:20).

Im zweiten Viertel hatten die Münchner zunächst Anlaufschwierigkeiten. Erst nach drei Minuten erlöste einmal mehr Leader Lucic die ins Stocken geratene Offensive (25:25/13.). Wieder war es die bissige Verteidigung, die Nikola Mirotic und seinem Anhang zu schaffen machte. Doch auch dem Team von Sarunas Jasikevicius gelang es zusehends, die Tür rund um den eigenen Korb komplett zu verschließen. Jeder einzelne Münchner Punkt musste sich hart erkämpft werden, während Brandon Davies seine Physis unter dem Korb zur Geltung brachte. Die Folge: Eine zweistellige Halbzeitführung für den Hauptrundensieger (33:43).  

Bayern schließt auf 43:45 auf – Barcelona findet Antworten

Auch in der zweiten Hälfte blieb der Weg zum katalanischen Korb zunächst versperrt – bis Lucic einen weiteren Dreier einstreute und seine Mannschaft mitriss. Angeführt von den Guards Ognjen Jaramaz und Nick Weiler-Babb begann ein 10:0-Lauf, der den Außenseiter wieder heranbrachte (43:45/24.). Im Stile einer Topmannschaft nutzte Barca jedoch jeden kleinen Fehler in der Defensive, um speziell Topscorer Davies immer wieder in Szene zu setzen. Doch die Bayern steckten nicht auf, hielten das Viertel ausgeglichen und bewahrten sich damit die Hoffnung auf eine Sensation (51:62).   

Nur 40 Sekunden waren im Schlussviertel gespielt als Trinchieri nach einem Dreier von Roland Smits die Auszeit nahm. Nur wenig später der Schockmoment als Hilliard nach Zusammenprall mit Smits mit schmerzender Schulter in die Kabine musste. Die Hausherren nutzten die kurze Starre, um das Spiel mit einem krachendem Dunk von Dante Exum weiter auf ihre Seite zu ziehen. Aber wieder bewies der Tabellenachte Moral und kam über drei Dreier in Serie auf fünf Punkte zurück (62:67/36). Diesmal war es Youngster Rokas Jokubaitis, der die Antwort parat hatte und mit zwei Einzelaktionen wieder Sicherheit ins Spiel der Katalanen brachte. Trotz großem Kampf und einem überragenden Lucic stand am Ende die Niederlage gegen die schier unerschöpfliche Breite des Kaders des FC Barcelona (67:77).

ZUM SPIELPLAN

(c) Stickel

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