




Fast 6.000 Zuschauer, ein umkämpftes Offensivduell und als Krönung die Performance von Stargast Jan Delay - das fünfte „Music meets Basketball“-Event im Audi Dome war wieder ein grandioser Erfolg. Die Bayern-Basketballer bezwangen dabei am Mittwochabend den MBC 86:78 (49:41) und behaupteten BBL-Rang zwei mit nun 42:14 Punkten.
Beim Gastgeber gab Weiler-Babb nach knapp sechs Wochen ein gefeiertes Heim-Comeback; es pausierten Jaramaz, Radosevic, Rubit, Walden und Zipser. Die erfolgreichsten Scorer des EuroLeague-Viertelfinalisten hießen Lucic (17), Thomas (14) und Hunter (10).
Beste Partystimmung herrschte bereits beim 21. Saisonsieg der Bayern, gute Quoten und viele provozierte Turnovers setzten dabei früh den Ton (27:18/12.). Weißenfels hielt vor der Pause mit gleich neun Dreiern dagegen und schloss bis auf 64:65 auf (31.) - ehe vor allem Lucic die Sache in der ihm eigenen Art regelte.
FC Bayern Basketball - Mitteldeutscher BC 86:78 (49:41)
FCBB:
Vladimir Lucic (17 Punkte), Deshaun Thomas (14), Othello Hunter (10/6 Rebounds), Andreas Obst (9/3 Dreier), Nihad Djedovic (8), Darrun Hilliard (8), Nick Weiler-Babb (7), Gavin Schilling (5), Zan Mark Sisko (5), Jason George (2), Marvin Ogunsipe (1) und Joshua Obiesie (dnp)
Topscorer MBC:
Jamel Morris (25 Punkte)
Schiedsrichter
Christof Madinger, Steve Bittner, Stefan Fingerling
Zuschauer
5.921
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 24:18, 25:23, 16:19, 21:18.
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 48% (FCBB) // 65% (MBC); Dreier-Quote: 38% // 46%; Freiwurf-Quote: 85% // 85%; Rebounds: 29 // 28; Assists: 17 // 17; Ballverluste: 6 // 17.
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri, Chefcoach FC Bayern Basketball: „Gratulation an den MBC für eine großartige Wurfleistung heute Abend. Wir haben gewonnen, aber nicht geglänzt. Wir sollten in der Defense etwas besser sein gegen ihre Dreier, aber am Ende haben wir unseren Job erledigt.“
Andreas Obst: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Der MBC kam mit einer richtig guten Einstellung hier zum Spiel - hart gespielt, gut verteidigt, Würfe getroffen. Das war kein Selbstläufer. Ich denke, zum Ende der Saison ist es in jedem Spiel so. Bei uns geht es jetzt in jedem Spiel um was, und ich bin froh, dass wir den Sieg mitgenommen haben. Mit Blick auf Barcelona versuchen wir natürlich, aus jedem Spiel was mitzunehmen. Aber wir haben jetzt noch ein wichtiges Spiel in Ludwigsburg, das sehr wichtig ist für unser Standing. Aber wir schauen natürlich, jetzt in den letzten Wochen der Saison voranzukommen.“
Igor Jovovic, Chefcoach SYNTAINICS MBC: „Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Gratulation an Bayern München zu diesem Heimsieg! Ich denke, dass wir uns bestmöglich präsentiert haben. Wir haben gekämpft, in allen Belangen alles gegeben und konnten uns lange im Spiel halten. Ich bin stolz auf meine Jungs. In diesem Stil sollten wir die Saison beenden. Natürlich mit Siegen gegen ebenbürtigere Gegner. Heute hat’s nicht gereicht, die zwei Punkte mitzunehmen. Denn die Qualität auf Seiten der Bayern ist unverkennbar. Aber unsere heutige Performance stimmt mich sehr optimistisch.“
Das Spiel:
FCBB-Cheftrainer Andrea Trinchieri vertraute zu Beginn auf Nick Weiler-Babb, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Deshaun Thomas und Gavin Schilling. Die Stimmung im gut gefüllten Rund war vom Start weg prächtig, nach 80 Sekunden wurde Schilling gefeiert, nachdem er einen Rebound direkt per Tip-In-Dunk verwertete (4:2/2. Spielminute). Das Spiel wogte flott hin und her, Ex-Bayer John Bryant, der im Audi Dome sehr freundlich empfangen wurde, glich zum 6:6 aus. Die Gäste trafen ausgezeichnet und schnappten sich mehrfach die Führung, aber Lucic und Thomas wussten das mit Treffern zu korrigieren (13:12/6.). Für Unterhaltung und Spannung war gesorgt, was allerdings Coach Trinchieri nicht gefiel. Beim Stand von 17:17 nahm er eine Auszeit (9.). Die Besprechung wirkte, nach zehn Minuten führte der Favorit durch einen 7:1-Zwischenspurt 24:18.
Ein Hilliard-Dreier eröffnete das zweite Viertel (27:18/11.). Der MBC hielt die Trefferquote im ordentlichen Bereich, vor allem Dreh- und Angelpunkt Jamel Morris war immer wieder erfolgreich. München behauptete zwar die Führung, von Absetzen konnte aber keine Rede sein (33:27/14.). Rückkehrer Weiler-Babb organisierte den Spielaufbau mit Kontrolle und gutem Auge, der von ihm in Szene gesetzte Youngster Jason George traf die daraus resultierenden Freiwürfe zum 35:27 (15.). Weiler-Babb hatte jedoch auch ein gutes Auge für den Korb - der Dreier zum 38:30 saß. Der sich nach einer langen Verletzungspause stetig wieder seiner „alten“ Form nähernde Nihad Djedovic versenkte den Drei-Punkte-Wurf zur zweistelligen Führung (41:30/16.). Weißenfels spielte angesichts des bereits verhinderten Abstiegs frei auf und kam wieder näher (44:39/19.), aber München war auf der Hut und zog in der Defensive wieder an - 49:41 nach dem zweiten Spielabschnitt.
MBC rückt den Bayern auf die Pelle
Auf den ersten Korberfolg der Bayern mussten die während der Pause von Jan Delay zusätzlich in Stimmung gebrachten Fans fast drei Minuten warten, Schilling mit einem Freiwurf zum 50:44 (23.). John Bryant wusste wieder ein Wörtchen mitzureden und verkürzte auf 50:47 (24.). Die Gäste blieben gefährlich, aber der FCBB verteidigte die Führung. Coach Trinchieri war natürlich mit so einem knappen 57:54-Vorsprung nicht zufrieden - Auszeit (26.). Obst verhinderte Schlimmeres, natürlich per Dreier zum 62:57 (29.). Nach 30 Minuten lag München lediglich mit 65:60 vorne.
Lucic übernimmt - elf Punkte vom Leader im letzten Viertel
Bei den Münchnern lief es nicht, Eins-gegen-Eins-Situationen mit Gewalt waren keine Lösung. Weißenfels rückte auf einen Zähler heran (65:64/32.). Der FCBB besann sich und spielte mit schnellen Pässen Dreier heraus, Thomas und Obst trafen sie (71:66/33.). Hinten sorgte mehr Aufmerksamkeit wie eine Bremse für die offensiv gefährlichen Gäste, die Führung hatte Bestand (73:68/35.). Ein krachender Alley-Oop-Dunk vom darauf spezialisierten Duo Sisko-Lucic machte Laune bei den Fans, Lucic jagte gleich noch einen Dreier hinterher und zwang den MBC zur Auszeit (78:70/36.). Spieler des Viertels war ohne jeglichen Zweifel Vladimir Lucic, der mit seiner unnachahmlichen Leader-Mentalität und neun Punkten in Folge für die Vorentscheidung sorgte (80:70/37.). Den Haken hinter den 21. Saisonsieg in der BBL setzte Deshaun Thomas 90 Sekunden vor Ende mit dem Treffer zum 84:75.
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