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FCBB kann Samstag ins Finale einziehen

Was für ein Kampf, was für eine Dramatik: Die Bayern-Basketballer stehen vor dem Einzug in die BBL-Endspiele, die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri gewann beim Hauptrunden-Zweiten Bonn auch das zweite schwere Auswärtsspiel und kann am Samstag im Audi Dome den nötigen dritten Sieg holen. Im Lärm des erneut mit 6.000 Fans vollbesetzten Telekom Dome gewannen die Münchner hauchdünn 82:81 (49:44) und führen nun im Halbfinale 2:0.

In einem hitzigen Thriller schalteten die Münchner im Kollektiv abermals Liga-MVP Jackson-Cartwright (11 Punkte) aus, holten 40 Rebounds und verteidigten auch den letzten Bonner Wurf blendend. Defense-Leader Nick Weiler-Babb (18 Punkte) und Nationalspieler Andreas Obst (17) ragten als Scorer heraus.

Samstagabend (18:00 Uhr) wechselt die Serie in den Audi Dome. Ein mögliches viertes Spiel fände ebenfalls dort statt, zwei Tage später, am Montag (6.6.).

TICKETS FÜR SPIEL 3

Obst trifft die Dreier

Die Bayern agierten mit identischem Kader, also ohne Spielmacher Sisko, Walden (jeweils Rücken) und Hilliard (Saison-Aus). Und sie begannen wie im ersten Spiel fehlerhaft (4:10/4.), erhielten zudem frühe Foulpfiffe. Beide Teams kämpften um Linie, doch als die Gäste im achten und neunten Versuch durch Obst endlich Distanztreffer bejubelten, lagen sie vorn (38:35/16). Obst machte sowieso alles, brachte minutenlang den Ball wegen Foultroubles aller Guards und ballerte zum Dritten von draußen.

Den Sprung auf 52:44 nach der Pause entwertete man im dritten Viertel allerdings selbst bei nur 15 Punkten, es wurde noch hektischer (58:62/28.). In einem unerbittlichen Fight übernahm Weiler-Babb und Obsts drei Freiwürfe zum 77:72 (38.) bedeuteten den vermeintlich wegweisenden Vorsprung.  Bonn kam jedoch zurück, aber einen Freiwurf von Hunter drei Sekunden vor Schluss zum 82:81 konnten die Telekom Baskets nicht mehr beantworten.

Telekom Baskets Bonn - FC Bayern Basketball 81:82 (44:49)

FCBB:

Nick Weiler-Babb (18 Punkte/9 Rebounds), Andreas Obst (17/4 Dreier), Deshaun Thomas (16), Ognjen Jaramaz (7), Othello Hunter (7), Nihad Djedovic (5), Augustine Rubit (4), Vladimir Lucic (4/9 Rebounds), Leon Radosevic (2), Jason George (2), Paul Zipser und Joshua Obiesie

Topscorer Bonn:

Jeremy Morgan (17 Punkte)

Schiedsrichter

Anne Panther, Clemens Fritz, Nesa Kovacevic

Zuschauer

6.000

Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 21:25, 28:19, 15:20, 18:17

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 55% (FCBB) // 46% (Bonn); Dreier-Quote: 22% // 35%; Freiwurf-Quote: 81% // 82%; Rebounds: 40 // 34; Assists: 13 // 13; Ballverluste:  11 // 12

Die Stimmen:          

Andrea Trinchieri: „Vor allem möchte ich meinen Spielern zu einem schmutzigen Sieg gratulieren. Wir haben nicht überragend gespielt, aber das Allerwichtigste ist, dass wir zwei Auswärtssiege geholt haben. Dann möchte ich Bonn zu einem großartigen Spiel gratulieren. Sie haben superhart gespielt. Das war ein tolles Spiel in einer beeindruckenden Atmosphäre. Jetzt steht es 2:0, wir fahren nach Hause, haben ein paar Tage, um zu regenerieren und uns vorzubereiten. Das wird nicht einfach werden, denn das ist ein gutes Team. Mental waren wir heute platt, dadurch haben wir zu viel zugelassen. Vielleicht liegt es daran, dass wir ohne Guards spielen, wodurch jeder auf einer anderen Position spielen muss. Bonn spielt sehr intensiv, das entzieht uns mental und physisch die Energie. Wir müssen mental stabiler werden, wenn wir was gewinnen wollen. (…)

Wir haben nicht geglänzt, unsere Leistung war nicht gut, aber wir haben die Dinge gemacht, die verlangt waren, um ein sehr schweres Auswärtsspiel zu gewinnen. In der letzten Defense war das Team sehr fokussiert, den letzten Einwurf haben wir sehr gut kontrolliert. Wir hatten ein kompliziertes Spiel, weil wir keine offenen Dreier getroffen haben. Wir haben mit 22 Prozent Dreiern 82 Punkte gemacht, doch wir konnten den Sieg auf eine andere Art und Weise holen, mit Rebounds. Wir müssen uns jetzt gut regenerieren und bereit für einen weiteren Kampf sein.“     

Andreas Obst: „Das ist natürlich eine Umstellung ohne Guards, solange Zan Mark Sisko noch nicht ganz fit ist. Aber ich nehme die Challenge an und springe ein. Klar ist das eine Umstellung für mich, weil man im Spiel ein bisschen umdenken muss. Aber die Mannschaft fängt mich gut auf, sie hilft mir - und auch der Coach gibt mir Tipps. Ich versuche der Mannschaft zu geben, was nötig ist. Wir sind die ganze Saison durch Höhen und Tiefen gegangen, hatten Ausfälle zu beklagen, und wir mussten uns ständig neu formieren und zusammenraufen. Das spricht natürlich für den Charakter der Mannschaft, und das machen wir jetzt bis zum Ende der Saison und ziehen das durch. Wir haben ein klares Ziel und müssen als Mannschaft zusammenstehen, egal, welche Probleme uns im Weg stehen.“

Das Spiel:

FCBB-Coach Andrea Trinchieri startete die zweite Auswärtspartie in Bonn unverändert mit Nick Weiler-Babb, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Augustine Rubit und Leon Radosevic. Rubit handelte sich nach nicht einmal 90 Sekunden sein zweites Foul ein - ab auf die Bank! Die Schiedsrichter hatten sich wohl auf eine kleinliche Linie geeinigt, viele Fouls hatten einen eher zerfahrenen Auftakt zur Folge. Die Bayern leisteten sich wie in Partie eins einige Ballverluste, blieben aber dran - 4:5 (2.). Die Münchner suchten ihre Vorteile in der Offensive, und das war vor allem das Mismatch gegen den körperlich unterlegenen Parker Jackson-Cartwright: Djedovic mühelos zum 8:10 (5.). Hunters unbedrängter Dunking zum 13:13-Ausgleich veranlasste den Bonner Coach Tuomas Isalo zur Auszeit. Keine zwei Minuten später erkannte Trinchieri Gesprächsbedarf, da seine Mannen 15:20 hinten lagen (8.). Die Unterbrechung nahm den Gastgebern den Schwung, sie hatten die Nase nach dem ersten Spielabschnitt dennoch mit vier Zählern vorn - 21:25.

Die Baskets setzten weiter auf die Karte Schnelligkeit und überrumpelten die Defensive der Münchner immer wieder. Auf diese Weise behaupteten sie ihre Führung (25:31/13.), allerdings verpasste man Jackson-Cartwright sein drittes Foul. Bonn spürte den Atem der Gäste im Nacken, der Führungswechsel lag in der Luft: Rubit per Korbleger zum 30:33 (14.). Nach sechs Minuten des Viertels war es soweit, Obst erreichte eine wunderbare Pass-Stafette, und der Distanz-Spezialist versenkte den Dreier zur ersten Führung des FCBB (38:35/16.). Die Münchner drehten den Spieß um und blieben ihrerseits knapp vorne (42:39/18.). Obsts dritter Drei-Punkte-Treffer in diesem Viertel gefiel dem Münchner Anhang, George-Freiwürfe bedeuteten die bis dahin höchste Führung (47:41/20.). Zur Halbzeit waren die Münchner auf Kurs, sie führten 49:44.

Bonns sechster Mann, das Publikum, ist ein Faktor

München kam fokussiert und giftig aus der Kabine - abzulesen an zwei Offensivrebounds in Folge, die zum vierten Foul von Jackson-Cartwright und dem Dreier von Weiler-Babb überleiteten (52:44/21.). Das frenetische Publikum schaltete sich ein und trieb die Baskets an, den 6:0-Lauf stoppte Rubit per Nahdistanz-Treffer (56:52/25.). Aber nur kurz, denn die Rheinländer kämpften sich heran und tatsächlich vorbei, ihr Kapitän Tadda besorgte den Führungswechsel per Dreier (56:57/27.). Thomas bewies starke Nerven und versenkte beide Freiwürfe zum 58:59 (28.). Weiler-Babb spielte einmal mehr großartig und holte die Führung mit fünf Punkten in Folge zurück (63:62/29.). Das Spiel war eng, das Spiel war spannend - Playoffs eben! Nach dem dritten Viertel war alles offen - 64:64.

Weiler-Babb mit einer Gala an beiden Enden des Parketts

München erarbeitete sich auch nach dem Dreier von Jaramaz zum 67:64 gute Wurfchancen, aber die verfehlten ihr Ziel. Obst korrigierte das mit seinem nächsten Dreier (70:69/33.). Die FCBB-Defensive zog an, nur leider wollte vorne nichts mehr gelingen. Die Bayern blieben über drei Minuten ohne Treffer, aber erneut war Weiler-Babb zur Stelle und glich zum 72:72 aus (36.). Die Fehlerquote ging durch die Decke, gleichzeitig rauschte die Trefferausbeute in den Keller - aber aus Sicht der Bayern zum Glück auf beiden Seiten. Weiler-Babb und Obst erwiesen sich als beeindruckend nervenstark von der Linie: fünf Freiwürfe in Folge drin zum 77:72 (38.). Die Baskets verkürzen auf 77:74, aber dann foulen sie ausgerechnet Weiler-Babb, der beide zum 79:74 trifft. In den verbleibenden Sekunden geht die Post ab, denn Tadda gleicht für Bonn zum 79:79 aus (noch 60 Sekunden). Hunter fummelt den Ball zum 81:79 rein, aber Bonn trifft im Gegenzug erneut (81:81/noch 20 Sekunden). Nach einer Trinchieri-Auszeit zieht Hunter energisch zum Korb und wird gefoult, er trifft mit drei Sekunden auf der Uhr immerhin einen Freiwurf zur 82:81-Führung. Der letzte Wurf von Hawkins wird gut verteidigt und geht deutlich vorbei - 2:0 für den FCBB in der Halbfinal-Serie.

DAS PLAYOFF-HALBFINALE (Stand:2:0):

Spiel 3, Samstag, 4. Juni, 18 Uhr: FCBB – Bonn

Spiel 4*, Montag, 6. Juni, 18 Uhr: FCBB – Bonn

Spiel 5*, Mittwoch, 8. Juni, 20.30 Uhr: Bonn – FCBB

*= falls nötig

Zum Spielplan

(c) Stickel & Wolter

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