Was für ein großer Fight: Die Bayern-Basketballer haben die schwere Auswärtshürde Ulm mit Bravour genommen, mit dem 81:74 (37:36) festigt der Pokalsieger die Tabellenführung. Der Meister hatte zuvor sechsmal hintereinander gewonnen, doch angeführt von Spielmacher Weiler-Babb (15 Punkte) und Edwards (17) machte ein leidenschaftlicher FCBB im dritten Viertel (27:13) den entscheidenden Schritt.
Topscorer Francisco fehlt
In einer Playoff-intensiven Neuauflage des Top4-Finales musste der FCBB ohne Topscorer Francisco (12,7 PpS, familiäre Gründe) auskommen. Während der ersten Hälfte fiel auch Harris aus (Leiste).
Am Sonntag (17 Uhr) empfangen die Bayern den Tabellenzweiten Berlin, der BMW Park ist ausverkauft.
ratiopharm Ulm - FC Bayern Basketball 74:81 (36:37)
FCBB:
Carsen Edwards (17 Punkte, 5 Dreier), Nick Weiler-Babb (15, 5 Rebounds, 6 Assists), Andreas Obst (11), Serge Ibaka (9, 7 Rebounds), Vladimir Lucic (9), Isaac Bonga (7), Niels Giffey (6), Leandro Bolmaro (4), Devin Booker (3), Elias Harris, Ivan Kharchenkov, Nelson Weidemann (n.e.)
Topscorer Ulm:
L.J. Figueroa (18 Punkte)
Schiedsrichter
Christof Madinger, Moritz Krüper, Steve Bittner
Zuschauer
6.000 (ausverkauft)
Starke Dreier-Quote
Der Gast führte 10:9 (5.), es ging rasant rauf und runter. Die Bayern nutzten zunächst nicht ein Foul (9./16:16) und gestatteten Ulm über Ballverluste einfache Punkte. Beide Teams konnten im zweiten Viertel kaum scoren - 5:3 Punkte für Ulm nach sechs Minuten, 22:25. Über die Freiwurflinie kam Bayern noch zur knappen Pausenführung.
Der Wiederbeginn verlief hektisch, wer würde sich das Momentum sichern? Edwards‘ Transition-Dreier zum 48:44 hatte das Zeug (26.) - und das 64:49 kurz darauf durch zweimal Weiler-Babb war der erste klarere Vorsprung (30.).
Ulm holt auf
Das Heimteam nutzte jedoch Münchner Fehler zum Comeback auf 64:69 (34.), doch mit höchstem Einsatz und großen Würfen von Lucic, Obst (11) sowie Bolmaro holte sich Bayern den Big-Point.
Die Stimmen
Pablo Laso, Cheftrainer FC Bayern Basketball: "Glückwunsch an mein Team zum Sieg. Ich denke, es war ein gutes Spiel. Wir wussten, dass Ulm im letzten Monat sehr solide gespielt hat und Zeit hatte, um mehr zu trainieren und sich von dieser harten Saison etwas zu erholen, nachdem sie aus dem EuroCup ausgeschieden sind. Sie sind in einen guten Rhythmus gekommen, und wir wussten, dass es schwer werden würde. Wir waren konzentriert und haben insgesamt gut verteidigt. Ich bin zufrieden mit der Performance. Ich weiß, wie schwer diese Spiele am Ende der Saison sind, in denen man sich eine gute Ausgangslage für die Playoffs verschaffen will."
Andreas Obst: "Ich glaube, wir haben am Anfang den Ball zu einfach weggegeben, das macht Ulm sehr gut und presst, holt sehr viele Steals. Es war klar, dass wir das abstellen mussten, das hat unser Spiel einfacher gemacht. (…) Vor allem in der Defensive bringt es Ruhe rein, wenn wir so gut treffen. Das war der Schlüssel, dass wir in der Offensive den Ball besser bewegt haben, genau wie die Qualität von Nick und Carsen, die gut getroffen haben."
Nick Weiler-Babb: "Ich wollte im dritten Viertel gegen die Umstände anspielen. Wir hatten Sylvain heute nicht hier, und das sind große Fußstapfen, die man da füllen muss, er ist ein wichtiger Teil unseres Teams. Also wollte ich da offensiv mehr beitragen und das hat funktioniert. (…) Wir waren am Anfang etwas überrascht, wie physisch sie waren. In der zweiten Hälfte haben wir sie mehr laufen lassen, als wir uns da angepasst haben. Da haben wir schlauer gespielt, ihnen unsere Geschwindigkeit aufgezwungen, und das lief deutlich besser für uns."
Anton Gavel, Cheftrainer ratiopharm ulm: "Ich glaube, dass wir unkonzentriert waren über das gesamte Spiel. Vor allem das dritte Viertel hat uns enorm weh getan, da haben uns Weiler-Babb und Edwards auseinandergenommen. Wir sind auseinandergefallen, und das, obwohl wir einen Weg gefunden haben, auf allen Positionen zurückzukommen. Wir waren zu unkonstant, haben uns zu viele Fehler erlaubt in der Defensive. Wir haben auch nicht gut geworfen, und gegen Mannschaften wie München musst du dann auch von außen mehr treffen, um bestehen zu können. Das haben wir nicht getan und am Ende verdient verloren."