Soooo wichtig, soooo mitreißend: Vor 11.200 Zuschauern hat der FC Bayern Basketball in einem begeisternden Highscoring-Duell den Panathinaikos-Bezwinger und EuroCup-Gewinner Paris 109:107 (54:47) niedergerungen. Angeführt von Edwards (32 Punkte, 6 Dreier) und Napier (24) überstand der deutsche Meister viele schwierige Momente in seinem dritten Spiel seit Sonntag.
Das Team von Gordie Herbert empfängt somit in einer Woche (25.10.) mit 2:2 Siegen den EuroLeague-Titelkandidaten Olympiakos im längst ausverkauften SAP Garden.
FC Bayern Basketball - Paris Basketball 109:107 (54:47)
FCBB
Carsen Edwards (32 Punkte, 6/8 Dreier), Shabazz Napier (27, 6/10 Dreier, 5 Assists), Devin Booker (21, 9/11 Zweier, 7 Rebounds), Oscar da Silva (13, 7 Rebounds), Andreas Obst (7), Nick Weiler-Babb (4, 7 Rebounds), Elias Harris (2), Yam Madar (2), Johannes Voigtmann (1), Ivan Kharchenkov, Danko Brankovic (n.e.), Kevin Yebo (n.e.)
Topscorer Paris
TJ Shorts (22 Punkte)
Schiedsrichter
Ilija Belosevic, Milos Koljensic, Dragan Porobic
Zuschauer
11.222 (ausverkauft)
Die ersatzgeschwächten Bayern - wieder ohne ihre Leader Lucic und Giffey, Voigtmann zudem trotz Mageninfekts dabei - brauchten einen Moment, um die Anstrengung einer Reisewoche aus den Beinen zu vertreiben (6:11/4.). Doch dann stand die Transition-Defense, die Rebounds waren ihre Sache und Napier startete seine Dreier-Show - 48:35 (18.).
Einzig Pariser Offensivrebounds waren zu bemängeln in einer schwungvollen ersten Hälfte, nach der Booker (14) und Napier (13) schon zweistellig notiert waren.
Eine Frage der Kraft
Eine Frage der Kraft würde es werden, das wurde mit Wiederbeginn nach diversen Fehlwürfen klar. Plays tief auf Booker waren die clevere Alternative, aber Paris machte nun Tempo mit seinen Guards (73:74/29.).
Topscorer Edwards ging nun unwiderstehlich voran (87:78/32.), da Silva ackerte am Brett, doch Paris konterte von außen, 89:89 (35.). Den letzten großen Wurf traf Routinier Napier zum 106:101 (-42 Sek.) - die letzte Chance der Franzosen vergab Shorts.
Die Stimmen:
Gordon Herbert: „Das Spiel war eine Achterbahnfahrt, das Momentum ist immer wieder gewechselt. Wir waren ein paar Mal vorn, aber sie sind immer zurückgekommen. Beide Teams haben einige unglaubliche Würfe getroffen. Carsen Edwards hat große Würfe gemacht im letzten Viertel. Ein guter Sieg, aber es gibt genug zu verbessern. (…) Vladimir und Niels sind draußen, das sind unsere beiden Dreier, das ist ein kleines Problem in der Defense-Rotation. Beide spielen hart, sie sind physisch, das haben wir verloren, die Kämpfertypen. Und das konnte man heute sehen, wir haben Kämpfe verloren. Doch Vladimir sollte nächste Woche zurück sein. (…) Shabazz‘ größter Beitrag war sein Leadership auf dem Feld. (…) Für die Spieler ist es das vierte Spiel in acht Tagen, aber wir haben uns durchgekämpft; Carsen hat die ganze zweite Halbzeit durchgespielt, man muss den Spielern ein großes Lob zollen für ihre mentale Härte, die sie gezeigt haben.“
Marko Pesic: „Ich freue mich für die Mannschaft. (…) Mit 2:2 Siegen stehen wir gut da und kann zufrieden sein. Paris spielt gerade von allen Mannschaften den besten Basketball; sie hätten die ersten zwei Spiele auch gewinnen können. (…) Wir haben jetzt halb Europa bereist in einer Woche, wir waren in Athen, in Bonn, in Belgrad und heute wieder hier. Jetzt haben sie bis 23.15 Uhr gespielt. Zum Glück haben wir gewonnen. Doch die BBL muss anfangen, sich Gedanken zu machen. Man hat uns das erste Spiel gegen Chemnitz schon aufgezwungen, weil der Meister das erste Spiel machen soll – ok, machen wir. (…) Uns jetzt lassen sie uns um 16 Uhr an einem Samstag direkt nach einer Doppelwoche wegen eines Fernsehtermins beim MBC spielen. (…) Das ist unverantwortlich gegenüber den Spielern. Wenn die BBL denkt, dass man so das Produkt nach vorne bringt, irren sie. Basketball ist ein Spiel der Spieler. Aber keiner fragt die Spieler.“
Devin Booker: „Es war harter, als es hätte sein müssen, wir haben eine Menge Fehler gemacht und wir hätten das Spiel besser kontrollieren können. Aber am Ende haben wir gewonnen, also kann ich mich nicht zu sehr beschweren. Wir kamen heute raus und hatten eine Menge Spaß vor unseren Fans zu spielen. Zum Glück für uns hat Shorts am Ende nicht getroffen.“
Carsen Edwards: „Ich hätte noch viele Dinge besser machen können, vor allem am Korb. Ich bin aber einfach glücklich, dass wir gewonnen haben. Jedes Spiel ist für uns eine Chance, besser zu werden.“
Oscar da Silva: „Es ist immer gut, die Fans im Rücken zu haben und wir haben ihnen heute eine Show geboten, aber es war viel spannender als es hätte sein müssen. Ein Sieg ist ein Sieg, aber wir haben die Hände voll mit Arbeit. Es ist gut, dass wir auf den Ball aufpassen konnten, denn Turnover haben uns in den letzten Spielen sehr geschadet. Heute muss man die Glanzleistungen von Booker, Napier und Edwards berücksichtigen. Ohne paar krasse Körbe von ihnen geht das vielleicht anders aus. Wir müssen uns am defensiven Ende auf jeden Fall verbessern und schauen, dass wir Siege über unsere Defense einfahren können und nicht nur über unseren Angriff.“
Die nächsten Spiele des FCBB
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Samstag, 19. Oktober, 16 Uhr: 5. Spieltag easyCredit BBL, Syntainics MBC – FCBB
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Freitag, 25. Oktober, 20.45 Uhr: 5. EuroLeague-Spieltag, FCBB – Olympaikos Piräus (SAP Garden)
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Sonntag, 27. Oktober, 16.30 Uhr: 6. BBL-Spieltag: FCBB – Fit/One Würzburg Baskets (BMW Park)
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Dienstag, 29. Oktober, 21 Uhr: 6. EuroLeague-Spieltag, Virtus Bologna – FCBB