98:93 über Maccabi ist Sieg Nr. 10

Die Bayern-Basketballer sind weiter dicke im Playoff-Rennen der EuroLeague: Nach einer ersten Hälfte mit großen defensiven Problemen und bis zu 15 Punkten Rückstand schaffte der Deutsche Meister im letzten Viertel mit einer großen Willensleistung und den 11.500 im Rücken noch einen 98:93 (43:50)-Heimsieg über Maccabi Tel Aviv. Für das Team von Gordon Herbert war es schon der zehnte Saisonerfolg, die Bilanz im SAP Garden (8/8) bleibt blitzsauber.

Ab Samstag sind die Münchner eine Woche unterwegs: Sonntag in Rostock, Dienstag in Monaco und Freitag in Mailand.

Alle Zahlen zum Spiel

Tel Aviv 65:50 vorn 

Maccabi begann mit offensivem Rhythmus und nutzte die großen Lücken am Münchner Brett - 15:25 und 5:13 Rebounds (8.). Die Jungs von der Bank brachen im zweiten Viertel kurzzeitig den Flow, etwa Brankovic und Napier, der mit angeknackster Nase und Maske spielte.

Doch wie der Gast fortwährend backdoor scorte, war bedenklich, ebenso der Rückstand von 33:47 (18.). Neun Ballverluste zur Pause und 50 Maccabi-Punkte sorgten für Gesprächsbedarf. 

Obst und Zorro Napier drehen es

Die Ballbewegung und die Defense nicht nur gegen Center Gabriel (15/8) blieben Schwachpunkte, bis auf 65:50 ging Tel Aviv davon (25.). Es waren dann vier Obst-Dreier, die Bayern im Spiel hielten, dazu Steals von Napier und Babb - der Fight war endlich eröffnet, 67:72 (30.).

Booker stopfte und Napier von draußen, beim 75:72 war das Comeback komplett (32.). Nun lief ein Thriller ab. Maccabi spielte am Limit (85:85/37.), aber Obst traf weiter und Edwards wühlte sich durch - 90:85, die Halle bebte (-1:57). Die FCBB-Topscorer Edwards (25) und Obst (23, Napier 13) sicherten die nächste Party schließlich von der Freiwurflinie ab.

Die Stimmen

Gordon Herbert: „Es ist natürlich gut, wenn du nicht gut gespielt spielst und trotzdem einen Weg findest. Wir haben (in der Defensive) zu Beginn einige Dinge versucht, weil sie ein sehr gutes Offensivteam sind, aber das klappte nicht; das ist mein Fehler. Wir waren sehr passiv, haben zu viel nachgedacht und gaben im ersten Viertel 30 Punkte ab. Das geht auf mich. Als wir im dritten Viertel 15 hinten waren, kamen Shabazz und Kevin rein und gaben uns Energie. (…) Wir wollten viel switchen und sind so in Probleme gekommen. Ich dachte, es würde klappen, aber das war nicht sehr klug. Es ging nach hinten los, wir hatten viele Mismatches am Korb, Gabriel hatte offensive Rebounds, punktete im Post. Das haben wir in der zweiten Hälfte etwas verändert mit Danko, der uns ein paar gute Minuten gab, obwohl er zuletzt wenige Minuten hatte. (…)

Es war 25 Minuten einfach kein gutes Basketballspiel und ich bin froh, dass es vorbei ist. Eigentlich willst du, dass deine Defense dein konstantes Haupterzeugnis ist, die Offense ist ja eine Achterbahn. Wir sind das Gegenteil – unsere Verteidigung ist eine Achterbahn. Aber das Tolle ist, dass wir Raum zur Verbesserung haben. (…)

Die Fans waren großartig, sie standen hinter uns, obwohl wir nicht gut gespielt haben. Aber als Shabazz reinkam mit ein paar defensiven Plays und Andi einige Würfe traf, waren auch die Fans im Spiel. Wir haben dann mit Enthusiasmus und Energie gespielt. Das hat uns wirklich geholfen.“     

Kevin Yebo: "Der Anfang war schwierig, wir mussten dann umstellen und haben riesigen Charakter bewiesen und wieder Energie gebracht. Das war einfach eine krasse Leistung. (…) Die Arena hat uns sehr viel Energie gegeben. Ich kann mich an eine Auszeit erinnern, da habe ich Leute tanzen sehen. Es ist einfach schön, wenn man sowas sieht, wenn man die Fans mitnimmt und alle Spaß haben."

Shabazz Napier: "Es war ein umkämpftes Spiel. Maccabi ist eine großartige Mannschaft und wir mussten uns in der zweiten Halbzeit steigern und bessere Defense spielen. Ich denke, das haben wir als Mannschaft getan. Ich mag diese Maske nicht, aber ich habe mir zum dritten Mal in drei Jahren die Nase gebrochen. Es schützt mich und daran muss ich mich gewöhnen. Der Coach war zur Halbzeit enttäuscht. Wir sind offensichtlich eine starke Offensivmannschaft, aber wenn wir besser verteidigen, sind wir insgesamt als Mannschaft noch besser."

Die nächsten Spiele des FCBB

• Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr: 10. easyCredit BBL-Spieltag, Rostock Seawolves - FCBB

• Dienstag, 17. Dezember, 19 Uhr: 16. EuroLeague-Spieltag, AS Monaco – FCBB

• Freitag, 20. Dezember, 21 Uhr: 17. EuroLeague-Spieltag, Olimpia Armani Mailand – FCBB

• Sonntag, 22. Dezember, 16.30 Uhr: 11. easyCredit BBL-Spieltag, FCBB – EWE Baskets Oldenburg (BMW Park)