





Für die Basketballer des FC Bayern München ist das BBL Final-Turnier bereits nach dem Viertelfinale beendet: Der Titelverteidiger gewann zwar das hart umkämpfte Rückspiel gegen Ludwigsburg 74:73 (45:36) – doch der Sieg war letztlich zu wenig nach dem 83:87 im ersten Aufeinandertreffen vor zwei Tagen. Dabei hatten die Gastgeber alles in der eigenen Hand: Sie führten nach einer bis dahin sehr konzentrierten Leistung mit bis zu zwölf Punkten (54:52/26.) und waren in den dramatischen Schlusssequenzen noch zweimal Ballbesitz für entscheidende Punkte. Im dritten Viertel, dem erneuten Wendepunkt, waren acht Minuten ohne Feldtreffer bei nur zwei Punkten durch Freiwürfe nicht ausreichend gewesen, um das finale Nervenspiel zu vermeiden. Vladimir Lucic, der trotz einer schmerzhaften Muskelverletzung im Oberschenkel spielte, verpasste mit einem letzten Dreier die Option auf die Overtime.
Die MHP Riesen treffen im Halbfinale ab Sonntag auf Ulm. Der FC Bayern Basketball wünscht den verbleibenden Teams einen verletzungsfreien weiteren Turnierverlauf im Münchner Audi Dome.
MHP Riesen Ludwigsburg vs. FC Bayern Basketball 73:74 (36:45)
FCBB
Paul Zipser (16 Punkte, 9 Rebounds), Danilo Barthel (14, 7 Rebounds), Mathias Lessort (12), Vladimir Lucic (11), Leon Radosevic (8), Maodo Lo (6, 7 Assists, 6 Rebounds, 3 Steals), TJ Bray (3, 6 Assists), Ismet Akpinar (3), Petteri Koponen (1) und Alex King.
Topscorer Ludwigsburg
Marcos Knight (20 Punkte)
Schiedsrichter
Anne Panther, Clemens Fritz, Steve Bittner
Die Punkteverteilung nach Vierteln aus Sicht des FCBB: 23:18, 22:18, 11:16, 18:21.
Zahlen & Fakten – Zweier-Quote: 60 % (FCBB) // 43 % (Ludwigsburg); Dreier-Quote: 28 % // 32 %; Rebounds: 43 // 35; Freiwürfe: 77 % // 61 %; Assists: 21 // 12; Ballverluste: 18 // 13.
Die Stimmen zum Spiel:
Oliver Kostic, Coach FCBB: „Wir haben zwar heute gewonnen, aber es war nicht genug, um in die nächste Runde einzuziehen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und hatten die Chance, weiter zu kommen. Aber wir haben falsche Entscheidungen getroffen und sie zurück ins Spiel kommen lassen. Im dritten Viertel verloren wir leider in der Offensive wieder die Entscheidungsstärke, in der Defensive haben wir zu einfache Punkte zugelassen. Das hat den Rhythmus des Spiels verändert. Wir hatten dann erneut Ballverluste, obwohl sie nicht mal forciert waren. Wir haben zum wiederholten Male gegen einen starken Gegner unser Selbstvertrauen verloren. Am Schluss gingen wir auf das One-Possession-Game und haben einen guten Wurf zur Overtime vergeben.
Die Jungs haben alles gegeben, was möglich ist und gut gekämpft. Ismet Akpinar konnte im letzten Spiel wegen Knieproblemen nicht spielen, heute war er bereit. Ludwigsburg war ein guter Gegner. Insgesamt war es ein gutes, echtes Playoff-Spiel. Gratulation und viel Erfolg für die nächste Runde.
Zum Turnier möchte ich außerdem sagen, dass wir auch als Sportler alle durch eine schwere Phase gegangen sind in den letzten drei Monaten. Aber das hier war eine Chance, den Basketball zurückzubringen, wenn auch in einer neuen Form. Darüber waren und sind wir sehr glücklich und ich möchte mich für die perfekte Organisation bei allen Beteiligten bedanken, gerade auch bei unseren Leuten hier in München und vom FC Bayern. Auch dem Personal im Hotel möchten wir danken für ihre sehr herzliche Atmosphäre.“
Danilo Barthel: „Wir haben es heute wieder gut geschafft, als Mannschaft Energie aufs Feld zu bringen. Wir haben phasenweise sehr, sehr guten Basketball gespielt – aber leider phasenweise auch wieder eine Schwächephase gehabt, in der wir als Mannschaft keine Antwort auf die Physis der Ludwigsburger gefunden haben. Beide ersten Halbzeiten im Viertelfinale sahen wir als Mannschaft mit viel Energie gut aus. Wir haben auch heute bis zur letzten Sekunde gekämpft. Letztlich muss man Ludwigsburg auch viel Kredit geben für die Art und Weise, wie sie gespielt haben. Über 80 Minuten haben sie den kühleren Kopf bewahrt. In den letzten Jahren waren wir verwöhnt durch die Titelgewinne, diesmal hat es nicht geklappt. Wir werden das aufarbeiten, was wir verbessern müssen.“
1. Halbzeit
Der FCBB begann mit TJ Bray, Maodo Lo, Vladimir Lucic, Barthel und Mathias Lessort. Die Bayern fanden gut in das Rückspiel und konnten bereits im ersten Viertel den Rückstand aus dem Hinspiel egalisieren (15:9/7. Spielminute). Auch wenn Ludwigsburg noch etwas rankam, der Meister auf Kurs nach zehn Minuten – 23:18. Die Bayern bestätigten den guten Start, besonders Paul Zipser tat sich zu Beginn des zweiten Viertels hervor und sorgte per Dunk und erfolgreichem And One beim Dreier für die offensiven Highlights im Bayern-Spiel (29:18/12.). Der FCBB hielt bis zur Pause die Führung konstant in der Nähe des zweistelligen Bereichs – 45:36 zur Pause.
2. Halbzeit
Auch nach dem Start in die zweite Hälfte schien es nicht, als würden sich die Bayern den Einzug ins Halbfinale nehmen lassen, doch nach einem Dreier von Bray (54:42/24.), verloren die Bayern ihren offensiven Rhythmus: Es dauerte ganze acht Minuten, bis durch Barthel wieder ein Fieldgoal gelang, insgesamt sammelten die Münchner nur magere zwei Punkte in dieser Phase an der Freiwurflinie (59:58/32.). Die Bayern schafften es in der Folge nicht, erneut einen vier-Punkte-Vorsprung zu erzielen, der zumindest die Serie in die Overtime geführt hätte. Petteri Koponen verlor in der Schlussminute den Ball. Die letzte Chance zur Verlängerung vergab drei Sekunden vor dem Ende Vladimir Lucic, der beim Stand von 74:73 mit seinem Dreierversuch aus der Ecke nur den Ring traf. Die Saison des Titelverteidigers endet bereits im Viertelfinale.
Der Spielverlauf zum Nachlesen im Liveticker
Die besten Bilder zum Spiel
Foto-Credit: Duda & Wiedensohler