Nick Weiler-Babb und Andi Obst vom FCBB schlagen ein
Do. | 18.05.23 | 18:00
·
BBL-Playoffs, Viertelfinale
FCB Basketball
FC Bayern Basketball
FC Bayern Basketball
87 : 85
BG Göttingen
BG Göttingen
BG Göttingen
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BBL-Playoffs, Viertelfinale
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87 : 85
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87 : 85
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87 : 85
BG Göttingen
BG Göttingen
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Stadion/Zuschauerzahl6500 Zuschauer
EIR_9223
FCBB_2024
bg-goettingen-500x500
FCBB_2024
bg-goettingen-500x500

Die Bayern erhöhen auf 2:0 und hoffen mit Andi Obst

Es steht wie erhofft 2:0 im Playoff-Viertelfinale, doch es lief nicht alles perfekt für die Bayern-Basketballer: Durch das knappe 87:85 (55:43) im ausverkauften Audi Dome über die BG Göttingen fehlt dem Team von Andrea Trinchieri nur noch ein Sieg zum Halbfinal-Einzug. Sorgen bereitet jedoch die Knieverletzung von Neu-Kapitän Andi Obst, dessen Team bereits Kapitän Lucic sowie Rubit und Hunter fehlen.

Die best-of-five-Serie wechselt nun nach Göttingen, wo die Bayern am Sonntag (15 Uhr/MagentaSport) um den dritten Sieg kämpfen.

Knieverletzung des Kapitäns 

Der Herausforderer nutzte anderthalb Viertel geschickt die Münchner Inkonsequenz in der Defense (24:28/12.). Noch vor der Pause erhöhte aber der FCBB das Energielevel und kam richtig in Fahrt, angetrieben von Center Cheatham (10 Punkte), Obst (11) und Weiler-Babb (12).

Nach dem Pech von Obst, der auf dem Parkett ausrutschte (25.), rangen seine Kollegen auf dem Court verständlich um Haltung - plötzlich stand es 63:63. Der kampfstarke Gegner witterte seine Chance, doch als Kollektiv und mit den 6.500 Fans im Rücken löste man die schwere Aufgabe. Die letzten Freiwürfe verwandelte Topscorer Cash Winston (13).

FC Bayern Basketball – BG Göttingen 87:85 (55:43)

FCBB:

Cassius Winston (13 Punkte/4 Assists), Nick Weiler-Babb (12/5 Rebounds/4 Assists), Andreas Obst (11), Zylan Cheatham (10), Isaac Bonga (8/5 Rebounds), Elias Harris (7), Freddie Gillespie (6/6 Rebounds), Niklas Wimberg (6/5 Rebounds), Ognjen Jaramaz (6), Corey Walden (5), Niels Giffey (3), D.J. Seeley (n.e.)

Topscorer Göttingen:

Geno Crandall (28 Punkte)

Schiedsrichter

Robert Lottermoser, Moritz Krüper, Nesa Kovacevic

Zuschauer

6.500 (ausverkauft)

Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 24:23, 31:20, 14:23, 18:19

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 56% (FCBB) // 46% (Göttingen); Dreier-Quote: 46% // 56%; Freiwurf-Quote: 70% // 76%; Rebounds: 31//30; Assists: 18//19; Ballverluste: 14//11.

Die Stimmen:

Andrea Trinchieri, Chefcoach München: „Ich glaube, dass uns die Verletzung von Andi Obst emotional sehr getroffen hat. Ich habe gespürt, dass das Team in diesem Moment wie ein platter Reifen in sich zusammengefallen ist. Andi ist ein wichtiger Spieler für uns und ihn vom Parkett humpeln zu sehen, hat unser Momentum getötet. Aber das Wichtigste ist, dass es jetzt 2:0 steht. Alles andere zählt jetzt nicht. (…)

Wir hatten eine sehr gute erste Halbzeit, danach kamen wir zu langsam ins dritte Viertel und mit Andis Verletzung waren dann alle geschockt, denn wir haben ja schon Lucic, Rubit und Hunter draußen. Das war zu viel in dem Moment. Doch wir konnten uns dann auf plus zehn absetzen bei 2:50 Minuten vor dem Ende. Zwei Ballverluste, zwei 50:50-Bälle, ein Foul nach einer tollen Defense-Sequenz und ein paar Körbe von ihnen später hatte der Gegner dann den Glauben an den Sieg. Es war ein One-posession-Game. Doch das hatte ich erwartet, wenn du Rookies hast, die nie in Europa gespielt haben. Im ersten Spiel waren sie stark, im zweiten fanden sie keinen Rhythmus und sie drifteten auf die dunkle Seite ab. Das passiert und es ist sehr gut, dass wir jetzt trotzdem 2:0 vorn sind. Wir wissen, wie schwer es wird am Sonntag, sie haben tolle Fans und eine großartige Energie in ihrer Arena. Wir müssen dort die richtige Einstellung haben und das Level noch einmal erhöhen.“

Isaac Bonga: „Ich glaube, Göttingen hatte ein kleines Momentum als Andi Obst vom Feld musste. Da haben sie einen kleinen Lauf gestartet und angefangen, schneller und physischer zu spielen. Das Gute ist, dass wir bis zum Ende noch einen kühlen Kopf behalten, uns auf die Details konzentrieren und das Spiel gewinnen konnten. Am Ende stehen bei uns immer die Leute auf dem Parkett, die natürlich gut verteidigen können, aber zu dem Zeitpunkt auch das beste Gefühl haben. Es war schwer, das Spiel in unseren Händen zu halten. Aber ich glaube, das haben wir gut hinbekommen.“

Roel Moors, Coach Göttingen: „Das Spiel entscheidet sich mit einer kleinen Aktion am Ende. Ich muss stolz sein auf meine Spieler, sie haben alles gegeben. Wir sind nach einem Rückstand zurückgekommen. Das ist hier in München sehr stark. Im nächsten Spiel werden wir bereit sein. (…)  Beim letzten Mal habe ich von einem verdienten Sieg gesprochen, dieses Spiel hätte in beide Richtungen ausgehen können. In jedem Spiel können wir als Coaches etwas lernen. Ich habe heute gelernt, dass ich im Sommer sehr, sehr intensiv noch einmal die Regeln lesen muss, weil ich sie offensichtlich nicht kenne. Das ist alles, was ich aus diesem Spiel mitnehme: Dass ich da offenbar besser werden muss.“

Das Spiel:

Mit Nick Weiler-Babb, Andi Obst, Isaac Bonga, Niklas Wimberg und Freddie Gillespie vertraute Chefcoach Andrea Trinchieri der erfolgversprechenden Starting Five aus dem Auftaktspiel. Diese zahlte das Vertrauen direkt in der ersten Minute mit einem 6:0-Lauf zurück. Doch, wie im Vorlauf von Geschäftsführer Marko Pesic befürchtet, war die Intensität der Göttinger höher als rund 45 Stunden zuvor. Geno Crandall brachte seine Mannschaft mit elf schnellen Punkten in Fahrt (10:14 aus Sicht des FCBB/5. Minute). Zeit für die Bayern, ebenfalls den Einsatz zu erhöhen. Niels Giffey machte das mustergültig, als er gerade noch rechtzeitig zu Hilfe eilte, um einen seiner seltenen Blocks einzusammeln. Auch Zylan Cheatham begab sich mit seinem Dreier auf ungewohntes Terrain und brachte damit sein Team in einem ausgeglichen ersten Viertel wieder heran – 24:23.   

Nur 54 Sekunden reichten Trinchieri in den zweiten zehn Minuten, um sofort wieder zu unterbrechen. Zu leicht kamen die Gäste mit guter Ballbewegung zu ihren Abschlüssen. Das änderte sich nach der klaren Ansage vom Coach. Plötzlich waren die Hände vor den Göttinger Gesichtern und machten die Würfe schwer. Auch offensiv lief der Ball nun besser und eröffnete Möglichkeiten für Weiler-Babb und Obst – 36:32 (14.). Der Widerstand des Tabellensechsten blieb beständig. Gerade Crandall hatte sich viel vorgenommen und scorte bis zur Pause 16 Punkte. Doch im Verbund wurden die Gastgeber immer stärker. Zu 65 Prozent fanden die Würfe aus dem Feld ihr Ziel. Bestes Beispiel: Ein Steal von Giffey, der über Obst in einem krachenden Dunk von Cheatham mündete. Der Lohn war ein 11:0-Lauf und eine zweistellige Führung zur Halbzeit (55:43).  

Obst muss humpelnd vom Parkett - Göttingen kommt wieder heran

So schwungvoll die erste Hälfte endete, so zäh begann die zweite. Beide Mannschaften mühten sich in mehr als drei Minuten zu mageren zwei Punkten. Das Team von Roel Moors versuchte dabei verzweifelt, wieder Zugriff auf die Partie zu bekommen. Das gelang mit zwei Steckpässen auf Center Harper Kamp. Dann die Schrecksekunde für die Bayern: Andi Obst knickte mit seinem Fuß weg und musste, gestützt von den Betreuern, in die Kabine - 57:51 (24.). Die Mannschaft erholte sich nur schleppend von dem Schock. Die Niedersachsen nutzten das und glichen per Dreier von Till Pape aus (60:60/28.). Bonga sendete mit seinem Steal inklusive Punkten ein wichtiges Lebenszeichen. Für das Schlussviertel war jedoch wieder alles offen – 69:66.

Göttingen gleicht aus, doch der letzte Angriff gehört den Münchnern

Auch in den letzten zehn Minuten war es Bonga, der die Richtung vorgab. Mit seinen Attacken in die Zone verschaffte er den Münchnern ein wenig Luft. Auch in der Defensive war das Trinchieri-Team wieder fokussiert und forcierte drei Ballverluste in Serie - Auszeit Roel Moors (76:67/34.). Der Fluss im Göttinger Spiel verschwand zusehends. Mehr als fünf Minuten brauchten sie im vierten Viertel bis zu einem Treffer aus dem Feld. Die Bayern fanden hingegen immer wieder Lösungen auf dem Weg zum Korb. Doch die Gäste stellten sich darauf ein und kamen mit einem letzten Aufbäumen zurück. Giffey war zwei Minuten vor dem Ende mit einem wichtigen Dreier zur Stelle – 83:79. Crandall versuchte, alles alleine zu richten, was aus dem Halbfeld immer wieder gelang. 22 Sekunden vor dem Ende glich der Topscorer aus. Cash Winston zog im letzten Angriff des Spiels mit allem was er hatte zum Korb – und wurde gefoult. Mit 3,3 Sekunden auf der Uhr verwandelte er den ersten Wurf, verwarf den zweiten, sicherte sich aber den Rebound und gewann damit das Spiel – 87:85.

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