





Playoff-Serien gegen Ludwigsburg bleiben speziell, die aktuelle Auflage beginnt für die Bayern-Basketballer allerdings mit einem herben Dämpfer: Der Hauptrunden-Gewinner unterlag den Schwaben am Samstagabend im ersten Viertelfinale unerwartet wie verdient 98:102 (90:90, 43:40) und liegt jetzt gegen den Achten 0:1 zurück.
Obsts Rettung reicht nicht
Zwei sagenhafte Dreier von Andi Obst (16 Punkte, Edwards 25) brachten den Pokalsieger zwar noch in die Overtime. Doch auch hier war das kleinere Lineup der Gäste (16 Dreier) kaum zu fassen, der Favorit vergab zu viele Plays überhastet.
Das umso wichtigere Spiel zwei steigt in nur 43 Stunden, am Pfingstmontag um 17 Uhr, ebenfalls im BMW Park. Zum Einzug ins Halbfinale sind drei Siege nötig.
FC Bayern Basketball - MHP Riesen Ludwigsburg 98:102 (90:90, 43:40)
FCBB:
Carsen Edwards (25 Punkte), Devin Booker (16, 8 Rebounds), Andreas Obst (16), Elias Harris (8), Sylvain Francisco (8), Leandro Bolmaro (7,8 Rebounds), Serge Ibaka (7, 9 Rebounds), Vladimir Lucic (6), Isaac Bonga (5, 6 Rebounds), Niklas Wimberg, Niels Giffey, Nelson Weidemann
Topscorer Ludwigsburg:
Silas Melson (33 Punkte)
Schiedsrichter
Anne Panther, Clemens Fritz, Radeesh Kattur
Zuschauer
6.324
Ludwigsburg trifft, Francisco muss raus
Bei der emotionalen Rückkehr des 2014er-Meisterteams, das vor 6.300 Fans noch einmal im Scheinwerferlicht umjubelt einlief, setzte sich Pablo Lasos Team über Fastbreaks 20:13 (8.) ab. Ibaka & Co. sicherten sich die Rebounds, eine bewegliche Defense ließ wenig zu.
2014er-Team sieht keine Wende
Nachdem Francisco weggeknickt war, erhielt der flüssige Vortrag jedoch einen Bruch, nur noch 30:28 (15.). Der Gast investierte nun sehr viel und scorte über das Duo Roberson/Melson.
Das Selbstvertrauen des Außenseiters, der nichts zu verlieren hat, forderte den FC Bayern Basketball trotz des zwischenzeitlichen 65:51 (29.) im vierten Viertel endgültig: Münchner Passspiel blieb aus, die MHP Riesen wiederum warfen furios von außen: 84:89, nur noch 24 Sekunden.
Obst traf übers Brett zur umjubelten Nachspielzeit. Doch die Schwächen der Münchner und die Stärken beim hartnäckigen Sieger bleiben in der Verlängerung identisch. Die Überraschung war perfekt.
Stimmen zum Spiel
Pablo Laso, Headcoach FC Bayern Basketball: „Gratulation, sie waren in den letzten Minuten des Spiels besser. Sie haben ihre Angriffe ausgespielt, große Würfe getroffen und kamen so zurück in einem Spiel, dass wir vom Resultat her kontrollierten – aber nicht wirklich im Spiel. Wir haben immer geführt, aber nicht so gespielt, wie wir das wollten, und haben auch nicht den Rhythmus kontrolliert. Auch in der Verlängerung waren wir nicht in der Lage, unsere Offense einzusetzen. (…)
Vielleicht war das ein Schlag ins Gesicht zur richtigen Zeit. Wenn du so verlierst, willst du natürlich eine Reaktion sehen. So wollten wir nicht in die Playoffs starten, müssen es nun aber akzeptieren. Wir müssen uns jetzt auf das nächste Spiel in 40 Stunden vor vorbereiten. Da müssen wir besser verteidigen und weniger Fehler in einfachen Situationen begehen, die uns heute wehtaten. (…)
Francisco schmerzt das Knie und konnte nicht mehr spielenm, wir müssen uns das morgen anschauen. Lucic war am Rücken verletzt. Er hat es bis zum Ende versucht, war aber nicht bei 100 Prozent.“
Josh King, Headcoach MHP Riesen Ludwigsburg: „Ich bin super stolz auf mein Team, sie haben dieses Spiel verdient. Natürlich hat Obst ein paar starke Dreier am Ende getroffen, aber wir haben zur richtigen Zeit unseren Rhythmus gefunden. Credits an mein Team, auswärts hier in München zu gewinnen ist extrem schwer, aber wir haben es geschafft. Natürlich wollen wir auch Spiel zwei gewinnen, aber das wird wieder super schwer. Bayern hat die Hauptrunde mit Platz eins beendet, aber wir werden wieder bis zum Schluss kämpfen. Aber wenn man sich die Kader ansieht, sind sie der klare Favorit. Schauen wir, wie es weitergeht.“
Andreas Obst: „Wir haben offensiv unseren Flow verloren, haben nicht mehr so den Ball bewegt wie wir das wollten. Defensiv haben wir ihnen zu einfach die Körbe gegeben, zu einfache Open Looks - das darf in so einem Spiel nicht passieren. Da müssen wir einfach abgeklärter und smarter sein. Wir sind hier in den Playoffs, Ludwigsburg hat super Spieler, die alle spielen können. Das müssen wir besser kontrollieren. In Spiel zwei müssen wir physischer spielen, besser verteidigen und offensiv unseren Game Plan durchziehen. Wir dürfen nicht aufhören zu spielen und die ganze Zeit fokussiert sein und Spiel zwei auf jeden Fall gewinnen!“