





Die Basketballer des FC Bayern München haben das zweite Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Alba Berlin 96:69 (44:29) gewonnen. Damit hat der FCBB den 1:1-Ausgleich in der Best-of-Five-Serie geschafft und sich den Heimvorteil zurückgeholt.
Vor 13.251 Zuschauern in der Berliner Arena war der Gast aus München von Beginn tonangebend und setzte sich schon in ersten Viertel deutlich ab. Er fügte Berlin die erste nationale Heimniederlage seit November 2017 zu (ebenfalls München) und stellte mit 30 Assists einen Finalrekord auf. Topscorer eines durchweg überzeugenden Teams war Jared Cunningham mit 17 Punkten.
Der Münchner Erfolg war auch ein Sieg für Braydon Hobbs: Der Münchner Point Guard musste nur wenige Stunden vor Spielbeginn mit Verdacht auf Blinddarmentzündung in die Klinik eingeliefert werden.
Am Sonntag, 10. Juni, folgt nun das nächste Spiel der Serie in München. Ab 18.30 Uhr will sich der FCBB den ersten Matchball zum Titel sichern.
Die Punkteverteilung nach Vierteln:
26:9, 18:20, 26:23, 26:17.
Für den FC Bayern Basketball spielten:
Jared Cunningham (17 Punkte), Danilo Barthel (16/6Rebounds), Vladimir Lucic (14), Nihad Djedovic (13), Reggie Redding (10), Devin Booker (9), Alex King (9), Stefan Jovic (6/9 Assists), Maik Zirbes (3), Anton Gavel (8 Assists), Karim Jallow.
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic:
„Das war ein ganz anderes Spiel als das erste, offensiv und defensiv. Zu Beginn haben wir exzellent verteidigt und das dann diesmal endlich über 40 Minuten; in der Offensive haben wir clever gespielt und anschließend das Spiel kontrolliert. Wichtig ist, dass wir jetzt verinnerlichen, dass es erst 1:1 steht. Wenn wir das tun und uns gut auf das nächste Spiel vorbereiten, haben wir die Chance, es auch zu gewinnen.“
Aito Garcia Reneses (Cheftrainer Alba):
„Glückwunsch an die Bayern, die sehr gut verteidigt und mit einer guten Aggressivität gespielt haben. Ich gebe meinem Kollegen recht , dass es nur 1:1 steht und die Finalserie erst beendet ist, wenn eine Mannschaft dreimal gewonnen hat. Aber natürlich haben sie jetzt wieder den Heimvorteil.“
Jared Cunningham:
„Wir sind stark rausgekommen. Wir haben nach Spiel eins viel geredet, haben uns als Team wieder gesammelt. Die passende Reaktion haben wir jetzt gezeigt. Wir haben heute den Ball gut bewegt, gut als Team zusammengespielt. Wir müssen genau so weitermachen. Ich muss persönlich einfach hart weiterarbeiten, meine Teamkollegen finden.“
Danilo Barthel:
„Wir wollten aggressiv sein. Alba kann man nur als Team schlagen. Das haben wir heute gut gemacht und als Mannschaft überzeugt. Außerdem haben wir ihre Schützen gut verteidigt. Wir haben uns vorgenommen, bessere Inside-Outside-Balance hinzubekommen, das ist uns gut gelungen. Wir haben gesehen, dass Alba bei uns gewinnen kann, dementsprechend müssen wir am Sonntag genau so weitermachen.“
1. Viertel
Stefan Jovic, Jared Cunningham, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Devin Booker begannen das zweite Finale für den FC Bayern, der die Partie mit zwei Stopps und einem Stepback-Dreier von Danilo Barthel begann (3:0/2. Spielminute). Die Gäste starteten äußerst fokussiert, dominierten den Rebound zu Beginn (5:2), einzig zwei schnelle Fouls von Vladimir Lucic trübten den furiosen Auftakt (7:2/4.). Die Gäste kämpften um jeden Ball und kamen Mitte des Startviertels sowohl per Fastbreak als auch über geduldiges Setplay zum Erfolg (16:5/7.). Grundlage dieses guten Beginns war eine beeindruckend konzentrierte Defensivleistung der Bayern, die gleich sechs Berliner Turnover provozierten (Bayern 1) – Auszeit Alba (18:6/8.). Berlin versuchte sich in der Folge mit aggressivem Doppeln, doch auch darauf fanden die Münchner die passende Antwort in Form eines erneut gut aufgelegten Danilo Barthels (7 Punkte/3 Assists/9.). Ein defensiv beinahe perfektes Viertel endete mit einem verdienten 26:9 für die Bayern.
2. Viertel
Nihad Djedovics Dreier stellte den Vorsprung zu Beginn des zweiten Viertels erstmals auf 20 Punkte (29:9/12.). Alba fand auf das physische Spiel der Gäste keine Antwort, der FCBB war weiter Herr unter den Ringen (14:8 Rebounds) und ließ in Sachen Konzentration keinen Zentimeter nach. Die beiden Spielentscheider aus Spiel eins – Butterfield und Grigonis – streuten dann zwei Alba-Dreier in Serie ein – Time-Out Bayern (31:15/14.). Der FCBB tat sich Mitte des zweiten Abschnitts schwer mit der Berliner Zonen-Verteidigung, Alba nutzte die Gunst und kam erneut durch einige Freiwürfe in Serie sowie Punkten nach Offensiv-Rebounds zu einem 13:0-Lauf (31:22/16.). Vladimir Lucic beendete den Berliner Run per Dreier und kassierte direkt im Gegenzug sein drittes Foul (34:22/16.). Stefan Jovic übernahm nun wieder die Gestalter-Rolle der Gäste (4 Assists) und brachte dementsprechend Ruhe ins Münchner Spiel (40:25/18.). Alex King brachte im Halbzeit-Interview ein Erfolgsrezept der Gäste auf den Punkt: Bessere Transission-Defense als in Spiel eins.
3. Viertel
Jared Cunningham traf nach Wiederbeginn seinen ersten Dreier, nachdem Devin Booker zweimal in Serie nur per Foul zu stoppen war, wodurch die Bayern ihren Vorsprung von der Freiwurflinie vorerst verteidigen konnten (51:33/23.). Überhaupt zeigte sich der FCBB von der Linie deutlich verbessert (12/13). Alba versuchte nun jede kleine Münchner Schwäche zu nutzen, um die Stimmung in der Halle aufzuheizen, Dejan Radonjic reagierte nach zwei Ballverlusten in Serie vorsorglich mit einer Auszeit (53:39/24.). Die Reaktion seiner Mannschaft: Vladimir Lucic und Alex King ließen zwei Dreier folgen, was die Bayern wieder vermeintlich komfortabel in Front brachte (61:41/26.). Nicht nur das Ergebnis sprach nun eine eindeutige Sprache, auch die Spielkontrolle war nun aufgrund der zupackenden bayerischen Defense wieder komplett auf Seiten der Gäste (67:48/29.). Mit einem 18-Punkte-Polster gingen die Münchner ins Schlussviertel (70:52/30.).
4. Viertel
Der FCBB ließ keinen Zweifel, wer hier als Sieger vom Feld gehen würde: Ein 8:0-Lauf brachte die bis dato größte Führung (78:52/33.). Die Gäste kamen nun vermehrt per Fastbreak zum Erfolg, Berlin hatte keine Lösungen mehr gegen die weiter äußerst starke Bayern-Defensive, was München zum 12:0-Lauf nutzte (82:52/34.). Das Spiel war entschieden, die Bayern spielten die Partie routiniert zu Ende und holten dank einer beeindruckenden Teamleistung den Heimvorteil zurück nach München.
Das Playoff-Finale gegen Berlin (best-of-five):
- Spiel 3: Sonntag, 10. Juni, 18.30 Uhr (Audi Dome)
- Spiel 4: Mittwoch, 13. Juni, 20 Uhr (in Berlin)
- Spiel 5*: Samstag, 16. Juni, 20.30 Uhr (Audi Dome)
* falls nötig