





Die Basketballer des FC Bayern München haben die erste von zwei Chancen zur Meisterschaft nicht genutzt und das vierte Playoff-Finale in Berlin 68:72 (34:29) verloren. Damit kommt es am kommenden Samstag, 16. Juni (20.30 Uhr), im Münchner Audi Dome zum alles entscheidenden fünften Endspiel.
Vor 11.722 Zuschauern in Berlin entwickelte sich erneut eine wahre Defensiv-Schlacht, in der die Bayern über weite Strecken führten, sich aber zu keinem Zeitpunkt absetzen konnten. Dies rächte sich in der Crunchtime, in der die Berliner die Fehler der Bayern ausnutzten und den 2:2-Ausgleich in der Finalserie erzwangen. Danilo Barthel und Jared Cunningham waren mit jeweils elf Punkten die erfolgreichsten Werfer der Bayern.
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 14:12, 20:17, 19:22, 15:21.
Für den FC Bayern Basketball spielten:
Danilo Barthel (11 Punkte), Jared Cunningham (11), Stefan Jovic (10), Reggie Redding (8), Devin Booker (8), Maik Zirbes (8), Vladimir Lucic (7), Nihad Djedovic (5), Alex King, Anton Gavel, Karim Jallow (dnp) und Amar Gegic (dnp).
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, Cheftrainer des FCBB:
„Gratulation an Berlin zum Sieg. Es war ein sehr intensives Spiel, wobei wir in der ersten Halbzeit die Chance auf ein noch besseres Resultat hatten. Doch wir hatten Probleme mit ihren Punkten nach Offensivrebounds und haben einige Korbleger vergeben. In der zweiten Hälfte sind wir so aufgetreten, wie es mir eigentlich nicht gefällt: Wir hatten Ballverluste und Alba konnte in der Offensive so punkten, wie es ihr Plan ist. Letztlich hatten wir die Chance auf den Sieg, aber jetzt gibt es daheim ein weiteres Spiel. Und ich denke, dass wir dann die Meisterschaft holen.“
1. Viertel
FCBB-Coach Dejan Radonjic begann die Matchball-Partie mit der ersten Fünf Stefan Jovic, Jared Cunningham, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Devin Booker. Der Start der Bayern war ein blitzsauberer: Devin Booker ergatterte den Sprungball, Danilo Barthel versorgte Stefan Jovic mit einem feinen Pass für den Korbleger zum 2:0 nach 20 Sekunden. Die Berliner kämpften erwartungsgemäß mit vollem Einsatz um ihre letzte Chance und übernahmen kurzfristig die Führung (2:4/3. Spielminute), aber die Bayern verteidigten ebenso leidenschaftlich und schlugen umgehend zurück (8:6/5.). Danilo Barthel erwies sich in dieser extrem intensiv und mit offenem Visier geführten Partie als zuverlässiger Punkte-Lieferant, mit sechs Zählern in Serie brachte er die Roten mit 12:9 in Führung (8.). Nach den ersten eher wilden zehn Minuten lagen die Münchner in einem bis dato punktearmen Finale 14:12 vorne.
2. Viertel
Cunningham sorgte nach 90 Sekunden des zweiten Spielabschnitts für ein erstes Ausrufezeichen, indem er den Ball beim Schnellangriff über Berlins Joshiko Saibou in den Korb stopfte (18:12/12.). Einige Fahrlässigkeiten der Münchner spielten den Hausherren in die Karten, die sich die Chance nicht entgehen ließen und mit einem 6:0-Lauf ausglichen (20:20/14.) - Auszeit München. Stefan Jovic beendete die Durstrecke der Münchner mit umsichtigem Aufbau der Angriffe und einem bis dahin raren Dreier zum 24:24-Ausgleich (16.). Die Wurfquoten der Bayern waren gelinde gesagt ausbaufähig, aber ihre großartige Verteidigung, die den Berlinern kaum eine Wurfgelegenheit gestattete, hielt sie im Spiel (29:27/18.). Das Sahnehäubchen der ersten Halbzeit war fünf Sekunden vor der Pause ein erfolgreicher Drei-Punkte-Wurf von Vladimir Lucic zur 34:29-Führung.
3. Viertel
Auch in Halbzeit zwei gelang den Bayern ein guter Start - hinten wurde Luke Sikma abgeräumt, vorne ließ Devin Booker nichts anbrennen und verwandelte den Sprungwurf von seiner Lieblingsposition im Bereich der Freiwurflinie (36:29/21.). Urplötzlich leisteten sich die Münchner Ballverluste und Fehlwürfe, die Berliner wendeten mit einem 8:0-Lauf das Blatt und gingen in Führung (36:37/23.). Das Spiel war jetzt ein offener und packender Schlagabtausch - die Führung wechselte in nahezu jedem Angriff, doch mit einem Fadeaway-Sprungwurf von Devin Booker und zwei Freiwürfen von Vladimir Lucic verschafften sich die Gäste wieder etwas Luft (44:39/25.). Die Berliner wurden aber von ihrem Publikum ordentlich gepusht, sie suchten ihr Heil in Distanzwürfen und glichen wieder aus (44:44/26.). Devin Bookers mächtiger Dunking gleich nach der Auszeit von FCBB-Coach Dejan Radonjic war ein willkommenes Statement (46:44/26.). Die Kontrahenten um die Deutsche Meisterschaft standen sich in ihrer kampfbetonten Verteidigung in nichts nach, das Spiel blieb eng und extrem spannend - 53:51 nach dem dritten Viertel.
4. Viertel
Natürlich stellten die Berliner wieder auf Unentschieden (53:53/31. - 55:55/33.), aber die Bayern bewahrten einen kühlen Kopf und blieben am Drücker - Stefan Jovic per Floater zur 57:55-Führung (33.). Der Spielgestalter der Roten organisierte die Offensive umsichtig und stahl sich erneut zum Korbleger in die Berliner Zone (59:55/35.), aber weiter als vier Punkte konnten sich die Bayern nicht absetzen. Danilo Barthel kam von der Bank und nutzte seine Größenvorteile gegen Niels Giffey umgehend zum 64:61 (37.). Berlin gab sich freilich längst nicht geschlagen, Giffey verkürzte per Sprungwurf auf 66:65 (38.). Die Bayern hatten die Chance, die Führung zu vergrößern, aber ein Ballverlust und ein anschließendes Foul brachte Alba an die Freiwurflinie - Grigonis erzielte die Führung der Berliner (66:67/39.). Die Münchner verloren zum Entsetzen der mitgereisten Fans in zwei aufeinander folgenden Angriffen den Ball und wussten sich nur noch mit Fouls zu helfen, die Freiwürfe der Berliner besiegelten die Niederlage der Bayern und füllen den Audi Dome am Samstag zum Showdown noch ein letztes Mal in dieser Saison mit Leben.
Das Playoff-Finale gegen Berlin (Stand 2:2)
- Spiel 1: FCBB - Berlin 95:106 n.V.
- Spiel 2: Berlin - FCBB 69:96
- Spiel 3: FCBB - Berlin 72:66
- Spiel 4: Berlin - FCBB 72:68
- Spiel 5: Samstag, 16. Juni, 20.30 Uhr (Audi Dome)