Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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83:79 – Die Bayern entthronen Bamberg / Finale ab Sonntag gegen Berlin

Die Basketballer des FC Bayern haben das Finale um die deutsche Meisterschaft erreicht und Serienmeister Bamberg entthront. Die Münchner gewannen das dramatische Halbfinalspiel vier beim Titelverteidiger 83:79 (38:52) und entschieden die Serie gegen den fränkischen Werksklub mit 3:1-Siegen für sich. Am Sonntag, 3. Juni (15 Uhr), hat der FCBB im Audi Dome nun Heimrecht im ersten Finalspiel gegen Alba Berlin.

Vor 6.150 Zuschauern schafften die Gäste nach einem 20-Punkte-Rückstand im ersten Viertel ein beeindruckendes Comeback und damit den ersten Finaleinzug seit 2015. Die Bayern überzeugten trotz des frühen Rückstands und erheblicher Foulprobleme mit einer leidenschaftlichen und geschlossenen Mannschaftsleistung, aus der Danilo Barthel mit 19 Punkten und sieben Rebounds hervorstach.

Damit kommt es im Finale um die Meisterschaft zur Neuauflage des Endspiels aus dem Jahr 2014 gegen Alba Berlin. Damals holte der FCBB letztmals den Titel. Zuletzt traf man sich im Pokalfinale im Februar, das die Bayern ebenfalls gewannen. Der Ticketverkauf für die Heimspiele hat bereits begonnen.

Die Punkteverteilung nach Vierteln:

17:33, 21:19, 25:17, 20:10.

Für den FC Bayern Basketball spielten:

Danilo Barthel (19 Punkte/7 Rebounds), Devin Booker (15), Braydon Hobbs (12), Alex King (9/5), Jared Cunningham (8/4), Stefan Jovic (7/6/5 Assists), Nihad Djedovic (5), Reggie Redding (4/5 Ass.), Anton Gavel (2), Maik Zirbes (2), Karim Jallow und Marvin Ogunsipe (dnp).

Die Stimmen zum Spiel:

Dejan Radonjic, Cheftrainer des FCBB:

„Gratulation an meine Spieler zu dieser Leistung und zum Finaleinzug. Eine solche Wende in dieser Atmosphäre muss man erst einmal schaffen. Allerdings haben wir in der ersten Halbzeit natürlich sehr schlecht gespielt und Bamberg dagegen exzellent, mit viel Physis und Energie. Sie haben das Spiel kontrolliert nach der hohen Führung. In der Halbzeit haben wir dann gesagt, dass wir nicht noch eine solche Hälfte abliefern können. Wir kamen mit einer ganz anderen Einstellung und Energie heraus. Im letzten Viertel haben wir stark verteidigt, wirklich clever. Ein Dank auch an unsere Fans, wir hatten ihre tolle Unterstützung. Jetzt müssen wir uns gut auf das erste Finale am Sonntag gegen Berlin vorbereiten. Es ist gut, dass wir jetzt den dritten Sieg geholt haben, das hilft uns nach den neun wirklich schweren Playoff-Spielen bisher. Das erste Spiel gegen Berlin wird dennoch eine Herausforderung, sie haben die ganze Saison gut gespielt und sind frisch.“

Alex King:

„Dorell Wright ist ein sehr guter Offensivspieler. Es war schwer, gegen ihn zu spielen. Das haben wir als Mannschaft gut gemacht in der zweiten Hälfte. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team. Danilo Barthel hat heute viel Energie ins Spiel gebracht. Wenn man Meister werden will, muss man auch auswärts in der Lage sein, Spiele zu gewinnen. Das haben wir gemacht.“

Danilo Barthel: 

„Ich habe einfach versucht, alles reinzuwerfen. Ich war auch schon lange nicht mehr so fertig nach dem Spiel. Wir haben gekämpft, physisch dagegengehalten. Wir sind als Team zusammengewachsen nach dem Spiel drei gegen Frankfurt. Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, dann schweißt das zusammen. Es wird ne harte Serie gegen Berlin. Aber wir hatten schon zwei harte Serien, die uns gut vorbereitet haben.“

1. Viertel

Wie schon in Spiel 3 in München begann der FCBB mit Anton Gavel, Jared Cunningham, Nihad Djedovic, Danilo Barthel und Devin Booker. Zwei Minuten waren gespielt, da sah sich der FCBB einem 2:9-Rückstand gegenüber, zudem musste Jared Cunningham mit zwei Fouls früh auf der Bank Platz nehmen. Die Gäste fanden nur schleppend in die Partie, einzig Devin Booker hielt in der Anfangsphase mit sechs Punkten und dem einzigen Münchner Rebound dagegen (6:17/5. Spielminute). Bamberg startete dagegen mit einer makellosen Angriffsquote ins Spiel (8/8). Sinnbild und eine der Ursachen für die bayerische Unterlegenheit zu Beginn war das Duell unter den Brettern (5:13 Rebounds), das die Hausherren im ersten Durchgang deutlich für sich entschieden (10:24/7.). Bis zur ersten Pause fanden die Bayern vor allem defensiv und besonders gegen Dorell Wright (14 Punkte) kein Mittel. Nach zehn äußerst schwachen Startminuten gingen die Bayern völlig verdient mit einem 16-Punkte-Rückstand in die Pause.

2. Viertel

Aktivposten im Bayern-Spiel war Braydon Hobbs, der von der Bank kommend sieben Punkte beisteuerte und dafür sorgte, dass die Bamberger Anfangs-Euphorie erstmals etwas abebbte (23:36/12.). Die Gäste ließen sich vom Hobbs’schen Antrieb anstecken und waren Mitte des zweiten Viertels im Spiel angekommen (28:39/14.). Bambergs Antwort hieß weiterhin Dorell Wright, der in zwei Angriffen sieben Punkte zur Bamberger Beruhigung erzielte. Zumindest offensiv waren die Münchner inzwischen in ihrem Rhythmus, und das obwohl sie aus der Distanz (2/12 Dreier) und vor allem erneut von der Freiwurflinie (6/11) Schwächen offenbarten. Defensiv hatten sie weiter große Probleme, zudem kassierten Jared Cunningham und Devin Booker jeweils das dritte persönliche Foul (36:48/18.). Die Münchner Aufholjagd stoppte direkt vor der Pause zusätzlich, nachdem ein zumindest diskutables „unsportliches“ Foul zugunsten der Hausherren gegeben wurde.

3. Viertel

Bei den Bayern übernahmen nach Wiederbeginn die erfahrenen Spieler die Scoring-Last: Anton Gavel und zwei Dreier von Alex King brachten den FCBB zumindest annähernd in Schlagdistanz (46:56/22.). Danilo Barthel legte nach einem Offensiv-Rebound nach und verkürzte erstmals nach langer Zeit in den einstelligen Bereich (48:56/23.). Als Nihad Djedovic nach feinem Assist von Gavel auf sieben Zähler verkürzte, nahm Heim-Coach Banchi, der kurz zuvor kurz die Zonenverteidigung getestet hatte, seine Auszeit (51:58/25.). In der Folge war es aber Münchens Danilo Barthel, der mit Rebounds und Punkten unter dem Korb für Akzente sorgte, während sich Bamberg einzig über Freiwürfe auf die Anzeigetafel brachte (56:60/26.). Der FCBB vergab danach offensiv aber die Chance auf zwei Punkte zu verkürzen, defensiv kassierte Devin Booker im Gegenzug sein viertes Foul, was Bamberg von der Linie zum 5:0-Lauf nutzte (60:69/29.). Dennoch kämpften sich die Bayern noch vor der Sirene in Schlagdistanz (63:69/30.).

4. Viertel

Ein 10:0-Lauf (viertelübergreifend 13:0) aus vier Angriffen zu Beginn des vierten Viertels brachte den FCBB erstmals überhaupt in Führung (73:69/32.) – Auszeit Bamberg. Die Gäste hatten das Spiel nun unter Kontrolle, da sie defensiv Bamberg zu Fehlern zwangen und offensiv geduldig auf gute Abschlüsse warteten. So erhöhte der FCBB den Vorspung und den Druck auf die Hausherren (77:69/34.). Die Bamberger kämpften nun verbissen um die letzte Chance, schnappten sich wichtige Offensiv-Rebounds und waren vier Minuten vor Schluss wieder auf drei Zähler dran (79:76/36.). Beide Teams erhöhten in den Schlussminuten nochmals die defensive Intensität, jeder Ballbesitz war hart umkämpft. Ein Punkt betrug der Münchner Vorsprung 40 Sekunden vor Schluss, als Bambergs Lo den Dreier verpasste und Danilo Barthel an die Linie geschickt wurde. Bayerns Topscorer verwandelte einen von zwei und stellte vor den letzten 14 Sekunden auf 81:79. Nach der Bamberger Auszeit schafften die Bayern tatsächlich den Steal im letzten Angriff der Gastgeber und zogen nach einem beeindruckenden Comeback ins Finale ein.

Das Playoff-Finale gegen Berlin (best-of-five):

  • Spiel 1: Sonntag, 3. Juni, 15 Uhr: FCBB – Alba Berlin
  • Spiel 2: Donnerstag, 7. Juni, 19 Uhr: Alba Berlin – FCBB
  • Spiel 3: Sonntag, 10. Juni, 18.30 Uhr: FCBB – Alba Berlin
  • Spiel 4: Mittwoch, 13. Juni, 20 Uhr: Alba Berlin – FCBB (falls nötig)
  • Spiel 5: Samstag, 16. Juni, tba: FCBB – Alba Berlin (falls nötig)

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