Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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95:106 nach Verlängerung - Bayern gibt den Heimvorteil ab

Die Basketballer des FC Bayern München haben das erste Playoff-Finale gegen Berlin 95:106 (38:46, 87:87) nach Verlängerung verloren und liegen in der Best-of-Five-Serie 0:1 zurück.

Vor 6.054 Zuschauern im Audi Dome leisteten sich die Bayern zu viele Fehler, konnten sich zu keinem Zeitpunkt absetzen und bekamen vor allem die ausgezeichnet treffenden Distanzschützen der Berliner nicht in den Griff (64 Prozent Trefferquote bei den Dreiern). In der regulären Spielzeit hatten die immens kampfstarken Münchner sogar noch den letzten Wurf zum Sieg, doch der Versuch von Vladimir Lucic verfehlte den Korb. In der Verlängerung agierten die Bayern unglücklich und versuchten vergeblich, der Treffsicherheit der Berliner Paroli zu bieten. Nihad Djedovic war mit 18 Punkten der erfolgreichste Werfer der Bayern.

Am kommenden Donnerstag steigt Spiel 2 der Serie um die Meisterschaft in Berlin. Das dritte Aufeinandertreffen findet am kommenden Sonntag wieder im Audi Dome statt und beginnt um 18.30 Uhr.

Die Punkteverteilung nach Vierteln: 

21:20, 17:26, 24:18, 25:23, 8:19.

Für den FC Bayern Basketball spielten: 

Nihad Djedovic (18 Punkte), Danilo Barthel (17), Stefan Jovic (16), Jared Cunningham (13), Vladimir Lucic (13), Devin Booker (9), Reggie Redding (5), Maik Zirbes (4), Anton Gavel, Alex King und Braydon Hobbs.

Die Stimmen zum Spiel:

Dejan Radonjic, Cheftrainer des FCBB: 

„Berlin hat heute ein gutes Spiel abgeliefert. Sie haben ihre Dreier getroffen und über weite Strecken die Partie kontrolliert. Wir müssen es schaffen, unsere Konzentration über die gesamte Spielzeit hoch zu halten. Wir haben die Chance, die Partie in der regulären Spielzeit zu beenden, nicht nutzen können. Alba hat am Ende die Overtime dominiert.“

Aito, Chefcoach Berlin: 

„Das war heute ein gutes Spiel von beiden Teams und vor allem eine gute Partie für die Zuschauer. Wir hatten gute Phasen und die Bayern hatten ihre Momente. Am Ende bedeutet eine 1:0-Führung aber noch nichts. Wir müssen es schaffen, mehr Konstanz zu zeigen.“

1. Viertel

Die gute Nachricht für die Fans blinkte bereits vor Spielbeginn von der Anzeigetafel: Vladimir Lucic, der sich im zweiten Spiel gegen Frankfurt verletzt hatte, war wieder dabei. FCBB-Coach Dejan Radonjic eröffnete die Final-Serie mit den Startern Anton Gavel, Nihad Djedovic, Jared Cunningham, Danilo Barthel und Devin Booker. Die Münchner begannen etwas nervös und leisteten sich während der ersten beiden Minuten drei Ballverluste - Berlin nutzte das eiskalt und treffsicher mit drei erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen aus (2:9/3. Spielminute) - Auszeit Bayern. Direkt nach der kurzen Besprechung steuerte Danilo Barthel einen Dreier in den Berliner Korb (5:9/3.). Über eine zupackendere Defensive rackerten sich die Bayern Punkt um Punkt heran (11:14/6.), doch die Hauptstädter waren vor allem von jenseits der 6,75m entfernten Linie gefährlich: Spencer Butterfield traf seinen dritten Dreier zum 11:17 (7.). Stefan Jovic übernahm die Kontrolle und setzte sich und seine Mitspieler hocheffizient in Szene, nach neun gespielten Minuten war der FCBB bis auf 18:20 herangekommen, Auszeit Berlin. Ein geduldig und clever herausgespielter Dreier von Stefan Jovic sorgte für die erste Führung der Bayern - 21:20 nach dem ersten Viertel.

2. Viertel

Vladimir Lucic verwandelte seinen ersten zwei Punkte zählenden Wurf zum 23:23-Ausgleich (12.), obwohl es nun etwas hitziger wurde im sowieso schon recht warmen Audi Dome: Die Aktionen vor allem in der Defensive wurden nickliger, gepfiffen bekamen das aber hauptsächlich die Roten, die schon nach etwas mehr als zwei Minuten im zweiten Spielabschnitt die Teamfoul-Grenze erreicht hatten. Die Berliner durften sich also ab sofort bei jedem Foul der Münchner über Freiwürfe freuen und setzten sich ein wenig ab (25:30/14.). Allmählich fanden die Bayern wieder in ihren Rhythmus, die unerklärliche Schwäche von der Freiwurflinie (nur drei Treffer bei neun Versuchen) war jedoch nicht gerade hilfreich dabei, den Rückstand zu verkürzen (27:32/15.). Die Berliner blieben am Drücker, Butterfield versenkte seinen vierten Dreier und zwang FCBB-Coach Radonjic zur Auszeit (29:38/16.). Danilo Barthel erzielte fünf Punkte in Folge, zwei von der der Freiwurflinie, die restlichen per Dreier - der FCBB war wieder auf Tuchfühlung (34:38/17.). Ein verwandelter Sprungwurf von Vladimir Lucic brachte die Bayern auf 38:40 heran, doch während der letzten zwei Minuten gelang den Roten trotz bester Wurfchancen nichts Zählbares mehr - 38:46 zur Halbzeit.

3. Viertel

Die Bayern erwischten den wesentlich besseren Start in die zweite Halbzeit - sie setzten die Berliner erheblich unter Druck, und vorne erzielte Nihad Djedovic sieben Punkte in Folge (45:46/22.). Auf Berliner Seite befand sich jedoch auch ein „Go-to-Guy“, Marius Grigonis antwortete mit sieben Zählern in Folge (49:54/24.). Wenig später lief der Litauer aber komplett heiß und steuerte zwei weitere Dreier in den Korb der Roten, die mit einer Auszeit auf den zweistelligen Rückstand reagierten (51:62/26.). Die Münchner kämpften sich wie so oft über eine intensivere Verteidigung wider heran - die Fans tobten angesichts des fulminanten 11:0-Laufs zum 62:62-Ausgleich mit dem krönenden Abschluss eines Lucic-Dreiers. Nach einem spannenden dritten Viertel lagen die Münchner lediglich 62:64 hinten, und alle Zeichen standen auf Dramatik pur im abschließenden Viertel.

4. Viertel

Einen Dreier des Berliners Peyton Siva konterte Reggie Redding umgehend und ebenfalls aus dem drei Punkte zählenden Bereich (65:68/31.). Ein Korbleger von Nihad Djedovic, der dem Albatross Siva den Ball abgeluchst hatte, brachte die langersehnte Führung (69:68/33.) und ließ das Momentum auf die Seite der Bayern übergehen, denn nach je einem Dreier von Stefan Jovic und Nihad Djedovic lagen die Münchner 75:70 vorn (34.). Der Hauptrunden-Zweite Berlin ließ sich aber auch von der Kulisse nicht sonderlich beeindrucken und glich durch Grigonis rasch wieder aus (75:75/36.), doch Stefan Jovic passte immer wieder Devin Booker geschickt an, der dafür sorgte, dass die Führung der Bayern Bestand hatte (79:76/36. - 81:78/37.). Ein Butterfield-Dreier wendete das Blatt allerdings zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit (81:83/38.) - Auszeit München. Vladimir Lucic glich zum 83:83 aus (39.), aber Berlin legte immer wieder vor. Stefan Jovic übernahm einmal mehr Verantwortung und war zwei Mal per Korbleger erfolgreich (87:87/noch 30 Sekunden). Am Ende hatten die Bayern den Wurf zum Sieg auf der Hand, doch der Dreier von Vladimir Lucic verfehlte knapp das Ziel - Verlängerung!

Verlängerung

In der Zugabe dieses packenden ersten Finales traf Lucic seinen ersten Wurf aus der Mitteldistanz (89:87/41.), doch Butterfield sprang in die Bresche des ausgefoulten Berliner Topscorers Grigonis und versenkte den Dreier zum erneuten Rückstand der Bayern (89:92/42.). Die Münchner kamen zwar durch Treffer von Nihad Djedovic und Stefan Jovic jeweils noch einmal auf einen Punkt heran (91:92/42. - 93:94/43.), doch dann verließ die Bayern das Wurfglück, und der ein oder andere Ballverlust tat sein Übriges - dem 12:2-Lauf der Berliner hatten die Münchner zu wenig entgegenzusetzen und sehen sich nun mit einem 0:1-Rückstand in der Final-Serie konfrontiert.

Das Playoff-Finale gegen Berlin (best-of-five):

  • Spiel 2: Donnerstag, 7. Juni, 19 Uhr (in Berlin)
  • Spiel 3: Sonntag, 10. Juni, 18.30 Uhr (Audi Dome)
  • Spiel 4*: Mittwoch, 13. Juni, 20 Uhr (in Berlin)
  • Spiel 5*: Samstag, 16. Juni, 20.30 Uhr (Audi Dome)

* falls nötig

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