Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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Die Bayern bestehen beim 93:90 auch in Bayreuth

43 Stunden nach dem EuroLeague-Erfolg in Moskau gegen Khimki (71:60) haben die Basketballer des FC Bayern München auch ihre BBL-Partie in Bayreuth 93:90 (50:41) kampfstark für sich entschieden und ihre Rekordserie auf 17 Siege ausgebaut. Vor 3.400 Zuschauern in der ausverkauften Oberfrankenhalle fand der Tabellenführer früh seinen Rhythmus und behauptete die Führung gegen ein aggressiv wie stark aufspielendes Heimteam mit viel Leidenschaft, Charakter sowie Qualität auch in der packenden Schlussphase. Vladimir Lucic war mit 21 Punkten der erfolgreichste Werfer der Bayern.

Am Donnerstag, 31. Januar, geht es um 20.30 Uhr im Audi Dome weiter: Gegen Fenerbahce Istanbul, den Tabellenführer der EuroLeague, wollen die Münchner ihre Heimstärke nutzen und mit den Fans im Rücken dem Favoriten ein enges Spiel liefern. Am Samstagabend (2.2., 20.30 Uhr) folgt das nächste BBL-Heimspiel gegen Jena.

Die Punkteverteilung nach Vierteln aus Münchner Sicht: 30:23, 20:18, 18:22, 27:25.

Für den FC Bayern Basketball spielten: Vladimir Lucic (21 Punkte), Nihad Djedovic (16/3 Dreier/5 Rebounds), Derrick Williams (10), Braydon Hobbs (9/3 Dreier), Petteri Koponen (9), Maodo Lo (7), Danilo Barthel (7), Leon Radosevic (6), Robin Amaize (5), Stefan Jovic (2), Nemanja Dangubic (1), und Alex King.

Die Stimmen:

Dejan Radonjic, FCBB-Cheftrainer: „Gratulation an meine Spieler für diesen Sieg am Ende einer wirklich harten Woche. Am Dienstag in Göttingen, am Freitag in Moskau und heute hier in Bayreuth, das ist schon ein unglaubliches Programm. Aber ich muss auch meinem Kollegen gratulieren, sie haben exzellent gegen uns gespielt. Am Anfang waren wir noch etwas müde und der Fokus hat gefehlt, aber danach sind wir gut ins Spiel gekommen und haben uns einen Vorsprung erarbeitet. In der zweiten Halbzeit war es ein sehr interessantes Spiel. Wir waren vorn, aber nicht weit genug, so dass es am Ende noch einmal sehr eng wurde. Aber noch einmal, nach so einer Woche kann ich nur sehr zufrieden mit meinem Team sein, das war ein guter Sieg für uns.“

Derrick Williams: „Wow, morgen ist frei!“

Raoul Korner, Chefcoach Bayreuth: „Glückwunsch an Bayern – nicht nur zum Sieg, sondern für die komplette letzte Woche. Ich denke jeder, der das Spiel gegen Moskau gesehen hat, konnte mitverfolgen, über wieviel Qualität diese Mannschaft verfügt und auch einem Rückstand auswärts hinterherlaufen und diesen auf sehr eindrucksvolle Art und Weise mit einer exorbitanten Trefferquote umdrehen kann. Die ausgezeichnete Trefferquote zum einen und die Fast Break-Punkte waren die zwei Dinge, die uns Kopfzerbrechen bereitet haben. Danach war es, so komisch das auch klingen mag, ein Spiel auf Augenhöhe, aber leider auch nicht ganz. Man darf nicht vergessen, dass, auch wenn man eng verliert, es Kleinigkeiten gibt, die letztendlich einen großen Unterschied ausmachen.“

1. Viertel

Maodo Lo, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Leon Radosevic liefen als erste Fünf von FCBB-Coach Dejan Radonjic auf. Die ersten beiden Würfe der Bayern fanden traumwandlerisch sicher in den Korb der Bayreuther, Maodo Lo und Vladimir Lucic verwandelten ihre Drei-Punkte-Würfe zur 6:2-Führung (2. Spielminute). Aber auch der Tabellensechste erwies sich als treffsicher aus der Distanz, durch zwei Dreier von David Stockton geriet der Deutsche Meister 8:10 ins Hintertreffen (4.). Die Münchner hatten aber sehr gut in ihren Rhythmus gefunden und kämpften sich in Person des im ersten Viertel mit zehn Punkten prägenden Vladimir Lucic wieder in Führung (17:15/6.). Die Trefferquote der Roten von jenseits der 6,75 m-Linie war überragend und hundertprozentig: Derrick Williams versenkte den fünften Dreier der Bayern (23:17/8.). Ein 10:0-Lauf der Münchner sorgte für die erste zweistellige Führung der Münchner (27:17/9.). Nach flotten und sehr ansprechenden ersten zehn Minuten lagen die Münchner 30:23 in Front.

2. Viertel

Die einzige Schwäche der Bayern im ersten Viertel, der Defensivrebound, war gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnittes wieder das Problem - durch eine zweite Chance kamen die Oberfranken auf 30:25 heran (11.). Die Bayern bewahrten aber die Ruhe und schlossen ihre Angriffe präzise und konzentriert ab, ein Drei-Punkt-Spiel von FCBB-Kapitän Danilo Barthel schraubte den Vorsprung wieder auf 36:27 (13.). Coach Radonjic verteilte die Spielzeit gleichmäßig, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Partie hatten alle Akteure aus der Landeshauptstadt gespielt. Eine kurze Schwächephase der Münchner beendete Petteri Koponen mit einem entschlossenen und erfolgreichen Sprungwurf gegen den Mann (43:34/16.). Die Franken verteidigten jeden Zentimeter ihres Parketts mit Inbrunst und blieben dem Favoriten auf den Fersen, vor allem De’Mon Brooks wurde immer wieder gesucht und gefunden (45:41/19.) - Auszeit München. Aus der kurzen Besprechung kamen die Münchner mit großer Entschlossenheit und gingen dank eines 5:0-Laufs mit einer 50:41-Führung in die Halbzeit.

3. Viertel

Obwohl Nihad Djedovic gleich den ersten Dreier in Halbzeit zwei versenkte, kamen die Gastgeber entschlossener aus der Kabine und beeindruckten mit einem 8:3-Lauf, den erneut Djedovic per Dreier stoppte (56:49/24.). Danilo Barthel und Stefan Jovic brachten ihre Klasse ein und punkteten (60:53/25.). Topscorer Lucic wurde angesichts der immer stärker werdenden Oberfranken dringend gebraucht, und er lieferte in Form eines Drei-Punkt-Spiels zur 63:58-Führung (27.). Der bislang ungeschlagene Tabellenführer der BBL war in höchstem Maße gefordert, weil Bayreuth immer wieder zum Abschluss kam und den Bayern auf den Fersen blieb - 68:63.

4. Viertel

Danilo Barthel eröffnete das abschließende Viertel mit einem Dunking, Braydon Hobbs traf mit Ablauf der 24 Sekunden den Dreier zur zweistelligen Führung (73:63/32.). Der Playmaker der Bayern erwies sich einmal mehr als Vitalisierungs-Booster im Spiel der Münchner: Erst versenkte er einen weiteren Drei-Punkte-Wurf, bevor er Derrick Williams mit einem Pass aus der eigenen Hälfte zum Alley-Oop-Dunking bediente - Auszeit Bayreuth (78:66/33.). Die Oberfranken hatten sich aber alles andere als aufgegeben und antworteten mit zwei Dreiern - jetzt bat Dejan Radonjic zur Auszeit (78:72/72/34.). Den 11:0-Lauf der sich bedrohlich herankommenden Bayreuther stoppte erst Leon Radosevic mit einem Korbleger (80:77/36.). Den Gästen gelang es nicht, die Korner-Schützlinge abzuschütteln, da war ein Drei-Punkt-Spiel von „Mister Zuverlässig“ Nihad Djedovic Gold wert (85:79/37.). Die Spannung war wie schon im Hinspiel vor wenigen Wochen beinahe unerträglich - die Bayreuther waren 88 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit auf zwei Punkte herangekommen (87:85). Ein sensationell herausgespielter Dunking von Derrick Williams versetzte den Hoffnungen der Bayreuther Fans einen empfindlichen Dämpfer (89:85/noch 74 Sekunden). Die Verteidigung des FCBB stand ausgezeichnet, Bayreuths Stockton traf nicht, die Freiwürfe nach dem folgenden Foul verwandelte Maodo Lo nervenstark und sicher (91:85/noch 55 Sekunden). Ein Ballverlust der Münchner wenige Sekunden vor dem Ende machte es noch einmal unnötig spannend, aber der BBL-Tabellenführer ließ sich den 17. Sieg im 17. Spiel nicht mehr nehmen.

 

Impressionen vom Spiel (Foto-Credit: Ochs & Stickel)

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