





Die Basketballer des FC Bayern München haben am 20. Bundesliga-Spieltag unglücklich mit 82:83 (40:50) Punkten bei Verfolger in Oldenburg verloren und somit die erste Niederlage bezogen. In der mit 6.000 Zuschauern ausverkauften Halle startete der ersatzgeschwächte Meister miserabel, lag zwischenzeitlich mit 16 Zählern hinten (11:27), kämpfte sich im hektischen Finale zurück und führte wenige Sekunden vor Schluss, ehe Oldenburg die Partie noch an der Freiwurflinie gewann. Die Bayern leisteten sich diesmal 16 Turnovers, allerdings fehlte ihnen kurzfristig neben Devin Booker und Stefan Jovic auch ihr zweitbester Scorer Nihad Djedovic (Rückprobleme).
Nach einem spielfreien Wochenende geht es für den FCBB nächste Woche in der EuroLeague bei Titelverteidiger Real Madrid weiter (Freitag, 22. Februar).
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 13:27, 27:23, 20:17, 22:16.
Für den FC Bayern Basketball spielten: Petteri Koponen (18 Punkte), Derrick Williams (17), Maodo Lo (14), Danilo Barthel (11/8 Rebounds), Vladimir Lucic (9), Braydon Hobbs (5), Nemanja Dangubic (5), Leon Radosevic (3), Robin Amaize, Marvin Ogunsipe, Alex King (dnp) und Nelson Weidemann (dnp).
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, FCBB-Cheftrainer: „Gratulation an Oldenburg und meinen Kollegen zum Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir defensiv sehr, sehr schlecht gespielt: ohne Fokus, mit vielen Fehlern, 50 Punkte zugelassen. Wobei sie auch sehr gut gespielt haben. In der zweiten Halbzeit war es ganz anders, so sind wir zurückgekommen und hatten am Ende ein sehr enges Spiel. Hier ist es natürlich immer wichtig, alle Spieler dabei zu haben, aber mehr will ich dazu gar nicht sagen. Es geht weiter.“
Petteri Koponen: „In der ersten Halbzeit haben wir ganz schlecht verteidigt, das war der Grund, wieso sie zur Halbzeit 50 Punkte hatten und führten. Nach der Pause haben wir mit mehr Energie gespielt. Oldenburg hat gut gespielt und hatte am Ende einfach mehr Glück. Hut ab vor Paulding, der die Freiwürfe trifft und für sie den Sieg holt.“
Maodo Lo: „Wir haben uns zunächst wirklich nicht gut präsentiert, aber am Ende noch zurückgekämpft, deswegen hätten wir es eigentlich verdient, noch zu gewinnen. Jetzt müssen wir einfach das erste Viertel analysieren, als uns Oldenburg überrumpelt hat, und dann geht es weiter.“
1. Viertel
Die Bayern mussten in Oldenburg neben den rekonvaleszenten Booker und Milan Macvan weiterhin auf Spielmacher Stefan Jovic verzichten – kurz vor dem Start gesellte sich nach dem Aufwärmen auch noch Rekordspieler Djedovic hinzu. Für ihn rückte erstmals Nelson Weidemann in den Kader des Tabellenführers. Die Bayern begannen mit Maodo Lo, Petteri Koponen, Vladimir Lucic, Kapitän Danilo Barthel und Leon Radosevic. Im Anfangsviertel hatten sie immer wieder mit Unkonzentrierten zu kämpfen und leisteten sich insgesamt sechs Turnovers, während die Gastgeber keinen einzigen verbuchten (Bilanz am Ende: 16/Oldenburg 8). Auch die Würfe von außen fanden nicht den Weg ins Netz (insgesamt 7/25 Dreier). Trotz des holprigen Starts konnten die Münchner durch Lo die Partie Mitte des Viertels ausgleichen (10:10/6.). Im Anschluss bestraften die Baskets jedoch die Fehler der Bayern und zogen mit einem 9:0-Lauf auf 19:10 davon (8.). Bis zum Ende des Viertels kamen nur weitere drei Punkte auf das Konto der Bayern, deren Mann-Mann-Verteidigung schwach war.
2. Viertel
Nach dem schwachen Beginn fanden die Bayern im zweiten Spielabschnitt die passende Antwort. Endlich fiel auch durch Würfe von Koponen und Lo von draußen (21:32/13.). Williams brachte den Rückstand mit einem Hustleplay wieder in den einstelligen Bereich – den Bonusfreiwurf konnte der Amerikaner jedoch nicht im Korb unterbringen (30:39/16.). Barthel brachte die Gäste mit einem Dreier bis auf sechs Punkte heran (40:46/19.), doch stand mit dem Pausenstand von 40:50 am Ende der ersten Halbzeit der zweistellige Rückstand.
3. Viertel
Dejan Radonjic schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben: Braydon Hobbs, Radosevic und Lucic verkürzten schnell auf 45:50 (23.). Der gute Start wurde besonders durch eine höhere Intensität in der Verteidigung begünstigt. Doch auch Oldenburg fand immer wieder passende Antworten (52:62/27.). Für das optische Highlight sorgte abermals Williams, der nach Zuspiel von Barthel, sehenswert per Reverse Alley Oop-Dunk vollendete (56:65/27.). Die Bayern schlossen das Viertel wieder durch das Zusammenspiel Barthel/Williams ab, diesmal jedoch mit getauschten Rollen – zum 60:67 aus Sicht der Münchner.
4. Viertel
Auch im Schlussabschnitt konnten die Bayern früh nachlegen und mit einem erfolgreichen And One durch Williams bis auf einen Punkt aufschließen (70:71/35.). Der Amerikaner war es ebenfalls, der per krachendem Alley Oop-Dunk in der letzten Minute nach einem Fastbreak-Pass von Nemanja Dangubic die erste Führung seit dem ersten Viertel besorgte (80:79/39). Dangubic war es auch, der ein diskutables Rebound-Foul im Angriff erhielt. Acht Sekunden vor dem Ende schickten dann die Oldenburger, beim Spielstand von 80:80, Koponen an die Linie. Der Finne verwandelte beide Freiwürfe souverän, doch die Baskets bekamen nochmals den Ball in die Hände (82:80/40.). Paulding erhielt dabei in der letzten Offense einen Foul-Pfiff zugesprochen beim finalen Dreier – er verwandelte die Freiwürfe rund vier Sekunden vor der Sirene allesamt zum 83:82-Endstand für sein Team.
Impressionen vom Spiel (Foto-Credit: Duda & Stickel)