





Die Basketballer des FC Bayern München haben sich gegen Bamberg 85:78 (44:42) durchgesetzt, bleiben mit dem Erfolg im Südderby unangefochtener Spitzenreiter in der BBL – und sichern sich vorzeitig den ersten Platz nach der regulären Saison, der das Heimrecht in sämtlichen Playoff-Runden (ab 18. Mai) garantiert. 6.500 Zuschauer im ausverkauften Audi Dome erlebten zwei Tage nach dem Prestige-Erfolg in Berlin souverän und clever agierende Bayern, die sich nach einer eher gemächlichen ersten Halbzeit im dritten Viertel zweistellig absetzten und den Sieg routiniert über die Zeit brachten. Kapitän Danilo Barthel war mit 15 Punkten erneut erfolgreichster Werfer, Nihad Djedovic gelang sein 500. Karriere-Assist. Unmittelbar vor dem Spiel zweier Mannschaften, die er maßgeblich geprägt hat, wurde FCBB-Meisterkapitän Anton Gavel geehrt und offiziell verabschiedet.
Am kommenden Sonntag, 5. Mai, treten die Münchner in Gießen an (15 Uhr), bevor am Freitag (10. Mai) das letzte Hauptrunden-Spiel im Audi Dome auf dem Programm steht: Ulm ist zu Gast (20.30 Uhr).
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 20:22, 24:20, 22:13, 19:23.
Für den FC Bayern Basketball spielten: Danilo Barthel (15 Punkte), Nihad Djedovic (12), Vladimir Lucic (11), Leon Radosevic (8), Devin Booker (8), Alex King (7), Braydon Hobbs (6), Petteri Koponen (6), Maodo Lo (3), Derrick Williams (2) und Marvin Ogunsipe.
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, FCBB-Cheftrainer: „In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt und gerade in der Defensive viele Fehler gemacht. Sie haben immer wieder gut den Korb attackiert und kamen zu leicht durch. Im dritten Viertel sind wir ganz anders aufgetreten. Wir haben deutlich besser verteidigt. Bamberg hat dann auch etwas auf sein nächstes Spiel gedacht, das war sichtbar. Auch wir haben spezielle Dinge ausprobiert und etwa Booker mehr ins Spiel gebracht, er braucht jedes Training und jedes Spiel nach seiner Verletzung. Nun haben wir noch weitere drei Spiele, in denen wir uns auf die Playoffs vorbereiten können. Vielen Dank an die Fans für ihre Unterstützung und auch viel Glück in Belgien für Bamberg.“
Alex King: „Man hat wohl in beiden Spielen, in Berlin und heute, gesehen, dass jeweils beide Teams nicht mit der letzten Energie gespielt haben. Wir hätten also mehr Energie reinbringen müssen, um das Spiel noch besser kontrollieren zu können. Bamberg ist ein paar Mal zurückgekommen. Jetzt haben wir die erste Position sicher, aber das reicht uns nicht, wir müssen noch mehr an unserem Spiel arbeiten. Wenn wir uns da auch im Trainer noch mehr erarbeiten, werden wir wieder weit kommen.“
Federico Perego, Bambergs Chefcoach: „Ich glaube, jeder muss heute erst einmal Anton Gavel zu seiner Karriere gratulieren, was ich hiermit als Erstes machen werde. Auch wenn ich ihn nur als Gegner kennengelernt habe, war er ein großartiger Spieler mit einer fantastischen Einstellung zum Sport. Zum Spiel: Bayern hat eine großartige Saison gespielt und viel Erfahrung und Physis aus der EuroLeague mitgebracht. Wir wollten alles geben, haben versucht dagegen zu halten, aber wir hatten am Ende zu wenig Kraft. Wir wussten außerdem, dass am Wochenende wichtige und schwere Spiele für uns anstehen. Daher haben wir später auch versucht, mit den jungen Spielern dagegen zu halten, die das auch über weite Strecken sehr gut gemacht haben. Ich gratuliere Bayern zum Sieg.“
1. Viertel
FCBB-Coach Dejan Radonjic beorderte Maodo Lo, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Leon Radosevic und Danilo Barthel als Starter auf das Parkett. Vladimir Lucic ergriff engagiert die Initiative und versenkte nach 20 Sekunden den ersten Wurf des Südderbys - 2:0 für den deutschen Meister. Nihad Djedovic stibitzte dem ehemaligen Bayern Tyrese Rice den Ball und verwandelte den Korbleger zur 5:2-Führung (2. Spielminute). Nihad Djedovic wurde vom körperlich unterlegenen Rice verteidigt und nutzte dies unter dem Korb angespielt geschickt aus (13:7/5.). Petteri Koponen kam von der Bank und verwendete seinen ersten Ballkontakt für seine Spezialdisziplin, den Dreier zum 16:11 (6.). Die Defensive des FCBB gestattete sich die ein oder andere Verschnaufpause und den Bambergern einfache Punkte, vor allem Nikos Zisis kam mühelos zu Korblegern - nach dem ersten Viertel lagen die Roten 20:22 hinten.
2. Viertel
Derrick Williams erzielte seine ersten Punkte der Partie, er verwandelte nach einem Foul zwei Freiwürfe sicher zum 22:24 (12.). Coach Radonjic war mit der Verteidigung seiner Roten alles andere als zufrieden, nach einem Dreier von Bambergs Maurice Stuckey sah er den Zeitpunkt für eine Auszeit gekommen (22:29/13.). Leider bewirkte die Unterredung nicht die von den Fans erhoffte Veränderung, auch in der Offensive der Münchner war der Wurm drin; anderer Ausdruck für Ballverluste. Immerhin gelang auch den Franken in dieser Phase nicht besonders viel, so dass sich die Bayern sogar wieder etwas herankämpfen konnten - Auszeit Bamberg (30:32/15.). Die Münchner suchten und fanden wiederholt Kapitän Danilo Barthel unter dem Korb, der von den Bambergern nur mit Fouls gestoppt werden konnte; die Freiwürfe versenkte er souverän (36:36/17.). Die Partie nahm jetzt endlich wieder Fahrt auf, fast jeder Angriff wurde mit einem Korberfolg abgeschlossen. Alex King traf 42 Sekunden vor der Halbzeit zur 41:39-Führung - Auszeit Bamberg. Der ehemalige Bayernspieler Bryce Taylor versenkte den Dreier, doch nach einer Auszeit der Münchner trug die Antwort des Meisters den Namen Braydon Hobbs, sein Dreier markierte die 44:42-Führung nach 20 Minuten.
3. Viertel
Alex King eröffnete den dritten Durchgang mit einem blitzsauberen Drei-Punkte-Treffer (47:42/21.). Über ein Drei-Punkt-Spiel von Stefan Jovic und einen energischen Korbleger von Vladimir Lucic setzten sich die Bayern etwas ab, Bambergs Coach Perego reagierte mit einer Auszeit (52:44/24.). Die Bayern-Defensive stand jetzt besser, die Rebounds aus den daraus resultierenden Fehlwürfen rissen sich die Roten unter den Nagel. Stefan Jovic erzielte mit einem gewitzten Korbleger die erste zweistellige Führung des FCBB (54:44/25.). Die Münchner bekamen die Angelegenheit immer besser in den Griff, Djedovic war per Abstauber erfolgreich (62:48/28.), und der nutzte nach dem Defensivrebound drei Sekunden, um nach vorne zu dribbeln, die Bamberger wie Slalomstangen zu umkurven und mit der letzten Sekunde die 66:55-Führung nach dem dritten Spielabschnitt herzustellen.
4. Viertel
Einen Treffer Kubolkas beantwortete Petteri Koponen gleich mit einem Dreier (69:57/32.). Der zweite Taylor-Dreier im abschließenden Viertel brachte die Bamberger auf 71:65 heran (34.), ehe die Münchner wieder durchstarteten und den Vorsprung mit zwei Radosevic-Freiwürfen und einem „Baby-Hook“ von Topscorer Barthel wieder in den zweistelligen Bereich brachten - Auszeit Bamberg (75:65/35.). Die Bayern spielten überaus clever die Zeit von der Uhr, Stefan Jovic gelang die Punktlandung, indem er mit Ablauf der 24-Sekunden-Wurfuhr per Korbleger zum 77:65 traf (36.). Einen 5:0-Lauf der Gäste stoppte Danilo Barthel von der Freiwurflinie (79:70/37.). Devin Booker stopfte den Ball knapp zwei Minuten vor dem Ende mit Verve in den Korb und ließ im folgenden Angriff gleich einen erfolgreichen Halbdistanzwurf folgen (85:74/39.). Am Sieg des deutschen Meisters war nicht mehr zu rütteln.
Die nächsten Spiele der Bayern:
- So., 5.5., 15 Uhr: Gießen – FCBB (BBL)
- Fr., 10.5., 20.30 Uhr: FCBB – Ulm (BBL)
- So., 12.5., 18 Uhr: Bonn – FCBB (BBL)
Playoffs 2019: ab Samstag, 18. Mai
Foto-Credit: Stickel, Eirich & Rauchensteiner