













Die Bayern-Basketballer haben am 19. Spieltag ihre zweite Niederlage in der Bundesliga bezogen: Der Meister unterlag bei der BG Göttingen verdient 81:90 (40:44) und fand vor allem in der Verteidigung zu lange kaum ein Mittel gegen die Dreier der energetischen Gastgeber. Nach zwischenzeitlich 14 Zählern Rückstand im Schlussabschnitt verkürzte der Tabellenführer mit Kampfgeist noch einmal spät auf drei Zähler und hatte die Chance aufs Comeback. Doch Lösungen in der Offense gab es vor dem mit 3.447 Zuschauern ausverkauftem Haus insgesamt zu wenig. Der Vorsprung in der Tabelle auf die Verfolger Ludwigsburg und Berlin beträgt aber immer noch zwei Niederlagen.
Am übernächsten Freitag kommt Titelfavorit Efes Istanbul mit Shane Larkin
Die Bayern haben nun drei Tage trainingsfrei und können ihre Akkus aufladen vor der nächsten Aufgabe, die schwerer nicht sein kann: In einer guten Woche, am übernächsten Freitag (21.2., 20.30 Uhr), gastiert der große Titelfavorit dieser Saison im Audi Dome, Tabellenführer Anadolu Efes Istanbul. Der türkische Meister und Vorjahresfinalist hat aktuell in der Königsklasse drei Siege Vorsprung auf die Verfolger Real Madrid und FC Barcelona – und in Guard Shane Larkin den überragenden Spieler des Wettbewerbs in den Reihen. Zuletzt war der Topscorer (22 PpS) viermal in Serie Spieltags-MVP und stellte damit einen Rekord auf.
Das nächste BBL-Heimspiel haben die Bayern am Sonntag, 1. März (18 Uhr), gegen Pokalfinalist Oldenburg um Braydon Hobbs und Robin Amaize.
BG Göttingen vs. FC Bayern Basketball
FCBB
Jason George, TJ Bray (10 ), Alex King (2), Petteri Koponen (8), Greg Monroe (18/10 Rebounds), Vladimir Lucic (11), Maodo Lo (2), Nihad Djedovic (11), Paul Zipser (6/5 Rebounds), Danilo Barthel (8/6 Rebounds), Zan Mark Sisko, Jost Huestis (5).
Topscorer Göttingen
Kyan Anderson (27), Alex Ruoff (18), Terry Allen (14)
Schiedsrichter
Oliver Krause, Gentian Cici, Dennis Sirowi
Zuschauer
3.450 (ausverkauft)
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht FCBB): 16:21, 24:23, 20:27, 21:19
Zahlen & Fakten – Zweier-Quote: 61 % (FCBB) // 44 % (Göttingen); Dreier-Quote: 30 % // 48 %; Freiwurf-Quote: 90 % // 88 %; Rebounds: 30 // 29; Assists: 15 // 21; Ballverluste: 16 // 16. – Es fehlten: Diego Flaccadori (cd), Leon Radosevic (Rücken) und Mathias Lessort (Muskelverhärtung).
Die Stimmen zum Spiel:
Oliver Kostic, Chefcoach München: „Gratulation an Göttingen, sie hatten einen großen Basketball-Abend und völlig verdient gewonnen. Sie haben heute viel mehr Energie auf das Feld gebracht und dies in sehr gute Wurfquoten übertragen, speziell bei den Dreiern.“
Johan Roijakkers, Chefcoach Göttingen: „Wir haben mit sehr viel Energie gespielt. Im vierten Viertel hatten wir dann Momente, in denen wie die Kontrolle verloren haben; ich hatte Angst, dass uns die Kraft ausgeht, aber mit den Zuschauern im Rücken kann man etwas extra machen. Für den Klassenerhalt war das ein doppelter Sieg. Kyan Anderson spielt den besten Basketball seiner Karriere.“
Danilo Barthel: „Göttingen hat wirklich einen sehr guten Job gemacht. Sie haben es mehr gewollt und wir haben zu viele Fehler gemacht und darum hat Göttingen heute verdient gewonnen. Wir sahen gerade in den Anfangsphasen in der ersten und zweiten Halbzeit sehr müde aus und haben keine Energie auf das Feld gebracht, aber das müssen wir besser machen und die nötige Intensität auf das Parkett bringen. Die vielen Spiele dürfen keine Ausrede sein, das müssen wir anders lösen, dass wir auch auswärts die Energie bringen können. Wir müssen jetzt Energie tanken für die zweite Halbzeit der Saison und dann müssen wir hart arbeiten in der Woche, in der wir jetzt Zeit haben.“
Maodo Lo: „Wir haben zu viele Transition-Punkte kassiert, zu viele zweite Chancen. Göttingen hat heute schneller gespielt als wir, mit deutlich mehr Energie. Wir wussten nach dem knappen Hinspiel, was kommt, doch wir waren einfach nicht in der Lage, die nötige Energie zu bringen.“
1. Viertel
Die Gastgeber begannen mit dem Elan der letzten Wochen, fanden früh ihren Rhythmus. Die Bayern wirkten dagegen unsortiert - 2:11 nach fünf Minuten, darunter die ersten drei Dreier der dynamisch attackierenden Niedersachsen. Ein Block von Greg Monroe gegen Osetkowski und Josh Huestis‘ Dreier zum 7:11 (5.) weckte die Münchner. Ein Dreier durch Nihad Djedovic brachte sogar die erste Führung (14:13/8.), doch Göttinger Rebounds und zwei Dreier sorgten für deren 21:16-Vorsprung nach zehn Minuten.
2. Viertel
Der nächste BG-Dreier beendete einen 11:0-Lauf zum 24:16, es war der fünfte Distanztreffer von acht Versuchen. An der Freiwurflinie und per 7:0-Lauf kam der FCBB auf auf 23:24 heran, ehe Andric erneut zu viel Raum beim nächsten Dreier (27:23/13.) auskostete. Unglückliche Aktionen auf beiden Seiten folgten, und den Dreier von Petteri Koponen beantwortet Anderson zweimal aus der Entfernung (28:35/15.). Die Bayern agierten fortwährend wechselhaft: Ein schönes Give-and-go mit Paul Zipser schloss Monroe zur 38:37-Führung ab. Das letzte Wort hatte Ruoff per Dreier, ehe noch auch ein Münchner Offensivfoul die turbulente erste Hälfte beendete - 40:44
3. Viertel
Bei neun von 15 Dreiern stand die BG jetzt. Ballverluste von Djedovic und Monroe, zwei weitere Dreier Andersons, es hieß nun 43:50 und dann 45:55, der höchste Rückstand bis dato (24.). Der FCBB konterte mit einem Dreier durch Bray und einem Dunk von Huestis zum 50:55 (25.) – doch seine Fehlerquote blieb einfach zu hoch. 50:60, 52:63, Göttingen setzte sich ab. Aber die Bayern kämpften, rissen ihre Aufbauten (60:65) jedoch selbst wieder ein - fünf nervtötende Punkte der BG ließ man in den letzten neun Sekunden zu, vor dem letzten Abschnitt hieß es 60:71.
4. Viertel
Die Bayern erzielten bis hierhin 32 ihrer 60 Zähler in der Zone, Göttingen indes hatte jetzt allein aus 26 Dreier-Versuchen 14 Treffer und somit 42 Zähler verbucht. Und das Bild änderte sich nicht, bei Kostics Auszeit sechs Minuten vor Schluss und Ballbesitz BG war der Sieg weit weg (66:76). Vier weitere Punkte später und einem 66:80-Rückstand schien der Trend dann endgültig klar zu sein. Jedoch: TJ Brays Dreier, Djedovic und Monroe verkürzten plötzlich auf fünf (75:80/38.), 78 Sekunden vor dem Ende waren es gar nur noch drei (79:82). Doch das Defizit zuvor war einfach zu groß. Monroe ließ in der Schlussminute zwei Freiwürfe liegen, Anderson vollbrachte die einfachste Übung immerhin einmal zum 85:79 - die Partie war an diesem Punkt entschieden.
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Foto-Credit: Stickel