Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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Die Bayern sind nach dem zweiten Viertel deutlich unterlegen gegen Alba Berlin

Die Basketballer des FC Bayern haben am Sonntag das Spitzenspiel der Bundesliga gegen Alba Berlin 62:100 (30:52) verloren und waren dabei ab dem zweiten Viertel ganz deutlich unterlegen. Den Münchnern riss nach einem guten ersten Abschnitt (21:23) der Faden in der Offense, was die deutlich frischeren und fokussierten Gäste mit Tempo und sehr guten Quoten ausnutzen. Vor allem in der Zone war den Bayern gegen einen robust verteidigen Gegner die Belastung der Woche anzusehen (23 % in der ersten Halbzeit). Zudem gerieten die Spielmacher Wade Baldwin (3) und Zan Mark Sisko (4) vor der Pause in Foulprobleme. Die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri fand in dieser Phase nicht mehr die richtige Einstellung für die schwere Aufgabe inmitten der EuroLeague-Playoffs. Trinchieri gab nach der Pause den Youngstern Grant und George sowie zuletzt weniger beanspruchten Spielern reichlich Einsatzzeit. Für den FCBB war es die achte Niederlage im 31. BBL-Spiel der Saison.

Für den FCBB geht die Playoff-Serie gegen Olimpia Mailand (Stand: 0:2) am Mittwochabend mit dem ersten Heimspiel weiter, ein Do-or-die-Duell. Mit einem Sieg würde man sich das Spiel am Freitag, ebenfalls im Audi Dome, verdienen.   

FC Bayern Basketball – Alba Berlin 62:100 (30:52)

FCBB:

D.J. Seeley (16 Punkte), Leon Radosevic (13), Jalen Reynolds (10), Wade Baldwin (7), Paul Zipser (5), Robin Amaize (3), David Krämer (3), Jason George (1), Zan Mark Sisko, James Gist, Vladimir Lucic und Sasha Grant (4 Rebounds).

Topscorer Berlin:

Niels Giffey und Ben Lammers (jeweils 15 Punkte)

Schiedsrichter

Anne Panther, Christof Madinger, Benjamin Barth

Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 21:23, 9:29, 16:31, 16:17

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 45 % (FCBB) // 73 % (Berlin); Dreier-Quote: 37 % // 40%; Freiwurf-Quote: 71 % // 88 %; Rebounds: 20 // 32; Assists: 16 // 22; Ballverluste: 17 // 15.

Die Stimmen: 

Andrea Trinchieri: „Angesichts der Saison, die wir bisher hatten, ist dieses Spiel inakzeptabel; gegenüber uns selbst, gegenüber dem Verein. Wir können viele Gründe anführen, aber keiner ist ausreichend, um das zu erklären, was wir heute getan haben. Diese Leistung war total inakzeptabel und ich wiederhole mich: Für das, was wir bisher geleistet haben, verdienen wir nicht so eine Vorstellung.“

Aíto, Coach Alba: „Wir hatten im Spiel einen guten Fokus auf die Intensität in der Defense und Offense. Nachdem Bayern schwächer wurde, hatten wir diesen Fokus nicht immer. Aber am Ende war es ein guter Sieg in München. (…) Es (der Termin des Topspiels in EuroLeague-Playoffs) bedeutet eine schwierige Situation, denn zwei Wettbewerbe mit der EuroLeague zu handeln, ist sehr schwer. Jetzt sind sie (Bayern) in den Playoffs und haben diese Aufgabe und als wir uns einen Vorsprung erarbeiteten, hatten sie Probleme mit ihrer besten Intensität. (…) Der Spielplan ist ein Problem, alle Ligen wollen viele Spiele haben, dazu kommt die Fiba mit ihren Fenstern und vielen Spielen. 32 Mannschaften spielen die WM, es wird immer mehr, mehr, mehr – und das ist nicht möglich. Jeder schaut nur auf seine Situation und ich denke, das ist nicht gut für den Basketball. Für Basketball wäre gut, wenn Spieler sich erholen und mit Intensität spielen können – jedes Spiel.“                            

D.J. Seeley: „Wir sind rausgekommen und waren nicht bereit, mitzuhalten. Das war keine gute Vorstellung von uns, überhaupt nicht, weder defensiv noch offensiv. Wir müssen daraus lernen und das ins Training mitnehmen, um uns sowohl für die Playoffs als auch für die BBL weiterzuentwickeln. Am Ende des Tages war Berlin mehr bereit als wir und wollte den Sieg mehr als wir. Für Mittwoch ist das natürlich schwierig, aber ich fühle, dass wir das schaffen können. Es ist ein Do-or-die-Spiel und wir haben nichts zu verlieren. (…) Der Trainer war recht kurz in der Kabine, weil wir diese Sache unter uns ausmachen müssen.“

Das Spiel:

Wade Baldwin, Jason George, Vladimir Lucic, James Gist und Leon Radosevic waren Trinchieris Starter im Klassiker zwischen den deutschen EuroLeague-Teilnehmern. Müde Beine hin oder her, die Münchner fanden zunächst gut in die Partie und führten 6:2. Die Berliner verkürzten, Baldwin verwandelte den ersten Dreier der Begegnung zum 11:7 (3.). Der Gast schnappte sich dann mit einem 7:0-Lauf die Führung (11:14/7.). Der FCBB blieb dran, Zipser glich per Dreier zum 21:21 aus (9.). Nach dem ersten Viertel lagen die Bayern durch den Korbleger von Maodo Lo nur 21:23 zurück.

Trinchieri bringt nach der Pause vor allem die Talente Grant und George

Die Berliner setzten sich mit einem neuerlichen 7:0-Run ab, der erst von Lucic gebremst wurde (26:30/14.). Alba agierte wesentlich besser organisiert und dominierte die Rebounds und die Trefferquote. Mehrere unpassende Würfe der Münchner in oder an der Zone fanden zum einen nicht ins Ziel – und sorgten zum anderen für einen Bruch. Angesichts des zweistelligen Rückstandes nahm Trinchieri eine Auszeit (26:37/16.). Die Berliner waren jetzt aber stets einen Schritt schneller, die Gastgeber waren von jeglichem Rhythmus weit entfernt. Die kraft- und ratlos wirkenden Bayern gaben das Viertel 9:29 ab - 30:52.

Trinchieri kam früh aus der Kabine, er brachte Grant, George, Krämer und Amaize neben Radosevic. Die Zeichen für den weiteren, schmerzlichen Verlauf waren klar. Nach drei Minuten belief sich der Rückstand bereits auf 30 Punkte (34:64). D.J. Seeley punktete hin und wieder (40:69/26.), Baldwin, Gist, Lucic und Zipser wurden auf der Bank belassen. Berlin spielte unbeirrt weiter und wies zu diesem Zeitpunkt eine satte Trefferquote von 74 Prozent auf. 46:83 nach drei Vierteln. Auch im letzten Abschnitt änderte sich das einseitige Bild nicht mehr.

 

ZUM SPIELPLAN

Foto-Credit: Eirich, Stickel, Pahnke

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