Die Basketballer des FC Bayern gehen mit einem weiteren Erfolgserlebnis in das schwere Auswärtsspiel der EuroLeague am Donnertagabend bei Valencia Basket: Die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri gewann am Dienstag das BBL-Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC sicher mit 85:66 (38:32) Punkten. Für die Münchner war es in der Liga der siebte Sieg in Serie, mit jetzt 42:8 Punkten schoben sie sich an Alba Berlin vorbei (40:8, ein Spiel weniger) auf Platz zwei. Nebenbei sind sie bereits nach 25 der 34 Hauptrunden-Partien für die Playoffs qualifiziert.
Die Gastgeber machten es sich nach dem ersten Viertel (19:13) etwas schwer, begannen dann aber den Schlussabschnitt mit einem konzentrierten 16:2-Run zum 75:57 (25.). Beste Werfer waren D.J. Seeley (19), Nick Weiler-Babb (17), Jalen Reynolds (14) und JaJuan Johnson (13), der zudem vier Blocks hatte. Youngster Jason George gefiel mit sieben Zählern. Trinchieri schonte diesmal Wade Baldwin, James Gist, Vladimir Lucic und Paul Zipser, Nihad Djedovic fällt noch eine Weile verletzt aus.
Bereits am Mittwoch reisen die Münchner zum EuroLeague-Showdown bei Verfolger Valencia, der viertletzten Partie der regulären Saison in der Königsklasse. Und am Samstagabend empfangen die vor dem Playoff-Einzug stehenden Hamburg Towers erstmals überhaupt die Bayern. Die Hanseaten überraschten am Dienstagabend mit dem 90:75 gegen Berlin..
FC Bayern Basketball – Syntainics MBC 85:66 (38:32)
FCBB:
D.J.Seeley (19 Punkte), Nick Weiler-Babb (17), Jalen Reynolds (14/7 Rebounds), JaJuan Johnson (13/8 Rebounds/4 Assists/4 Blocks), Jason George (7), Leon Radosevic (5), David Krämer (3), Zan Mark Sisko(3), Matej Rudan (3), Diego Flaccadori (1), Sasha Grant und Robin Amaize.
Topscorer MBC:
Quinton Hooker (20 Punkte)
Schiedsrichter
Benjamin Barth, Armin Mutapcic, Andreas Bohn
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht FCBB): 19:13, 19:19, 21:23, 26:11
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 49 % (FCBB) // 37 % (MBC); Dreier-Quote: 48 % // 30 %; Freiwurf-Quote: 76 % // 84 %; Rebounds: 38 // 37; Assists: 14 // 12; Ballverluste: 11 // 18.
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri: „Wir hatten ein gutes erstes Viertel, waren dann schlecht und schlapp im zweiten und dritten; das vierte Viertel war gut. Wir konnten die Minuten verteilen und das Spiel trotzdem kontrollieren und gewinnen. In diesem wahnsinnigen Spielplan bin ich froh, dass sich niemand verletzt hat und wir gewonnen haben. Ich kann mich im Moment maximal um zwei Themen in der Defensive und um zwei in der Offensive kümmern. Mehr Vorbereitung ist zwischen den Spielen nicht drin. Da muss man hernehmen, was man aus der Saisonvorbereitung vorbereitet hat. Es gibt allerdings eine Menge Optionen, die wir nicht üben können. Unser letztes echtes Training ist 25 Tage her. Wir müssen die Spiele dafür nutzen, um zu trainieren. Es zählen daher im Moment nur drei Dinge: Die Moral, die Energie und die Konzentration.“
JaJuan Johnson: „Basketball ist und bleibt ein Spiel der Läufe. Wir haben gegen einen guten Gegner gespielt und mussten am Ende noch einmal zulegen, um das Spiel zu gewinnen. Wir mussten uns defensiv auf sie einstellen und in einen guten Rhythmus kommen. Als uns gelungen ist, mit der richtigen Intensität zu spielen und den Ball nicht mehr zu verlieren, haben wir es kontrolliert. Es war insgesamt in Ordnung. Ich bin in der Defensive fokussiert geblieben; das ist das, woran ich jeden Tag arbeite, um dem Team zu helfen. Gegen Valencia wollen wir auch das wieder zeigen. Auswärtsspiele sind immer schwer zu spielen, aber wir hassen es zu verlieren.“
Silvano Poropat, Caoch MBC: „Für uns war es drei Viertel ein gutes Spiel. Das was wir machen können, haben wir gemacht. Es war defensiv für unsere Verhältnisse absolut in Ordnung. Offensiv haben wir Schwierigkeiten gehabt, aber immer wieder Lösungen gefunden. Das letzte Viertel hat Bayern mit der stärksten Fünf eine Zeit lang gespielt und unter dem Korb den Unterschied gemacht mit Johnson und Reynolds.“
Das Spiel:
Zan Mark Sisko, D.J. Seeley, David Krämer, JaJuan Johnson und Leon Radosevic war die erste Fünf Trinchieris. Doch nur zwei von zehn Münchner Würfen fanden zunächst ihr Ziel - 5:5 nach fünf Minuten. Schleppend begann die Partie Fahrt aufzunehmen. Johnson punktete aus der Mitteldistanz und Weiler-Babb brachte zum Viertelende Input von der Dreierlinie (19:13). Im zweiten Viertel tat sich Michal Michalak, der aktuelle Topscorer in der BBL (13 Punkte), schwer gegen die aggressive Defense – die erste zweistellige Führung (23:13/13.). Weiler-Babb schraubte währenddessen weiter an seinem Punktekonto (14 Zähler in zehn Minuten). Langsam schlichen sich jedoch kleine Unachtsamkeiten ein (31:24/17.). Trotz einer schwachen Wurfquote (28 % aus dem Feld) kam Weißenfels zur Pause wieder auf sechs Punkte heran (38:32).
Der MBC kommt auf, doch der FCBB antwortet mit einem 16:2-Run
Johnson räumte nach dem Wechsel mit drei Blocks unter dem Korb auf und verteidigte damit die Führung (44:38/24.). Offensiv versuchten die Münchner, zu sehr ihre individuellen Stärken auszuspielen. Die Gäste wussten das zu nutzen und drehten die Partie (50:48/17.) kurzzeitig. Johnson und Seeley war es in dieser Phase zu verdanken, dass die Bayern mit einem Vorsprung in die letzten zehn Minuten gingen (59:55).
Das letzte Viertel begann mit einem Statement-Dunk von Energizer Reynolds, der schnelle sechs Punkt holte (65:57/33). Wie so häufig merkte man den Bayern an, dass sie ungern verlieren. Zusammen mit Johnson dominierte er die Bretter und ließ den Vorsprung wieder in den zweistelligen Bereich wachsen (72:57/35.). Von der plötzlichen Physis überrollt, kamen die Gäste nicht mehr zurück in die Partie. Ein 14:0- Lauf besiegelte früh den 21. Sieg der Bayern in der BBL.
Foto-Credit: Eirich, sampics, Stickel