













Die Basketballer des FC Bayern haben den BBL-Klassiker gegen den Südkonkurrenten Bamberg souverän mit 84:70 (46:41) Punkten für sich entschieden und feierten am achten Spieltag ihren siebten Sieg. Die Münchner gehen damit in der ewigen Bilanz gegen die Oberfranken erstmals in Führung (22:21 Siege) und zeigten vor allem im dritten Viertel eine sehr reife Leistung in der Defense. Jalen Reynolds war mit 17 Punkten der erfolgreichste Werfer der Bayern.
Bereits am Mittwoch (30.12., 19.30 Uhr) empfängt der FCBB im großen FC Barcelona den Zweitplatzierten der EuroLeague und steht zum Jahresabschluss im Audi Dome vor einer großen Bewährungsprobe.
FC Bayern Basketball - Brose Bamberg 84:70 (46:41)
FCBB
Jalen Reynolds (17 Punkte), Nick Weiler-Babb (13), Paul Zipser (11/3 Dreier), D.J. Seeley (8), Diego Flaccadori (8), Wade Baldwin (7), Nihad Djedovic (7), JaJuan Johnson (6), Leon Radosevic (6), Sasha Grant (1), Robin Amaize und Matej Rudan.
Topscorer Bamberg
David Kravish (13 Punkte)
Schiedsrichter
Anne Panther, Enrico Streit, Johannes Hack
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 23:24, 23:17, 22:10, 16:19.
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 67% (FCBB) // 51% (Bamberg); Dreier-Quote: 38% // 50%; Freiwurf-Quote: 88% // 78%; Rebounds: 25 // 23; Assists: 18 // 13; Ballverluste: 10 // 15.
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri, Chefcoach München: „Wir haben heute gegen ein gutes Team aus Bamberg gespielt, ihr Ergebnis in der Champions League hat gezeigt, dass sie mit viel IQ spielen und gute Spieler haben. Wir haben sehr schlecht in der ersten Halbzeit gespielt, waren langsam in der Defense und in unserem Reaktionsverhalten und sehr passiv. Was ich gelernt habe, ist, dass wir unsere Energie noch mehr kompensieren müssen. Aber wir haben eine kleine Rotation, da manche Spieler aktuell nicht zur Verfügung stehen und wir viele Spiele haben, dadurch müssen einige Spieler mehr spielen als normal. In der zweiten Halbzeit haben wir gut gespielt, wir waren gut in der Defense, haben aggressiv gespielt und das Spiel kontrolliert. (…) Sasha Grant hat heute sehr gut gespielt. Er hat eine super Plus-Minus-Statistik heute, hat dem Team sehr geholfen und verdient es Minuten zu bekommen. Es ist immer sehr gefährlich, bei einem jungen Spieler zu sagen, dass man glücklich über ihn ist, also bin ich lieber sehr unglücklich über Sasha. (…) Sisko hatte ein kleines Problem in Kaunas, wir wollten heute bei ihm nichts riskieren und Diego hat seinen Job gut gemacht.“
Jalen Reynolds: „Wir haben in der zweiten Halbzeit gut reagiert, indem wir unsere Verteidigung verbessert haben und die richtigen Spielzüge gelaufen sind. Wir haben ganz einfach zusammengehalten und sind als Team aufgetreten. Ich will mit gutem Beispiel vorangehen: Komme ich rein, spiele ich hart und zeige jedem anderen, dass er bereit sein muss, wenn der Trainer ihn einsetzt.“
Paul Zipser: „Wir waren zu Beginn ein bisschen sloppy und hatten in der ersten Hälfte zu wenig Energie, vielleicht waren wir nach den Feiertagen ein bisschen eingerostet. In der zweiten Halbzeit haben wir angefangen gut zu verteidigen und dann läuft es in der Offensive automatisch besser. Nach den drei letzten verlorenen Spielen war es für uns wichtig, mal wieder ein intensives und gutes Spiel zu zeigen, das haben wir über weite Phasen in der zweiten Halbzeit gemacht. Jetzt müssen wir weiter an uns arbeiten und lernen, dass wir auch mal 40 Minuten konstant gut spielen. Gerade in der Bundesliga starten wir oft nicht gut ins Spiel und machen uns das Leben dann selber schwer. Wenn wir gleich zu Beginn mit mehr Energie reingehen, können wir am Ende auch unsere jungen Spieler mehr einsetzen.“
Johan Roijakkers, Coach Bamberg: „Glückwunsch an Andrea und den FC Bayern Basketball zum verdienten Sieg. Die ersten 20 Minuten haben wir gut mitgehalten. Nach der Halbzeit hat Bayern das Tempo angezogen und wir sind auseinandergebrochen. In der Offensive haben wir den Ball nicht mehr gut laufen lassen und waren zu wenig in Bewegung. Meine jungen Spieler haben bis zum Schluss alles gegeben, um das Ergebnis so akzeptabel wie möglich zu gestalten.“
Das Spiel:
Wade Baldwin, D.J. Seeley, Nihad Djedovic, JaJuan Johnson und Leon Radosevic durften als Startformation ran. Erwartungsgemäß ging es von der ersten Sekunde an ordentlich zur Sache, das Tempo war hoch. Die Führung wechselte mehrfach, die zuletzt auch international erfolgreichen Bamberger waren gut im Spiel (10:10/5. Spielminute). Reynolds und Zipser brachten frische Energie von der Bank, der Score blieb ausgeglichen (15:15/8.). Reynolds sorgte unter dem Korb für Punkte - im Alleingang erzielte er sechs in Folge zum 20:20 (10.). Nach dem unterhaltsamen ersten Viertel lagen die Münchner mit 23:24 zurück.
Die Partie war dynamisch und absolut sehenswert - ein Jammer, dass keine Zuschauer zugegen waren (29:29/12.). Die Bamberger waren etwas besser im Rhythmus und spielten ihre Angriffe kaltschnäuzig herunter. Die Bayern liefen defensiv noch nicht auf voller Betriebstemperatur, blieben den Gästen aber mit entschlossenen Offensiv-Aktionen auf den Fersen (37:39/16.). Ein Dreier von Paul Zipser kam zum genau richtigen Zeitpunkt, Nick Weiler-Babb stellte mit einem selbstbewussten Sprungwurf die 43:41-Führung her (19.). Aus einer Auszeit kamen die Bayern fokussiert aufs Parkett und setzten den Plan zielgenau um: Zipser traf den Dreier, der einen 8:0-Lauf krönte, zum 46:41-Halbzeitstand.
Youngster Sasha Grant mit starker Defense
Bamberg begehrte mit fünf Vitali-Punkten auf, aber der FCBB war auf Zack und hielt erfolgreich dagegen (50:46/22.). FCBB-Kapitän Djedovic wurde immer wieder in Korbnähe angespielt. Seeley schloss einen Korbleger artistisch ab zum 8:1-Lauf der Bayern - Auszeit Bamberg (25.). Die Defensive der Bayern leistete in dieser Phase der Partie ganze Arbeit, ein Dreier von Wade Baldwin sorgte für die erste zweistellige Führung (59:47/27.). Die Münchner ließen im dritten Viertel, auch dank Youngster Sasha Grant, nur zehn Bamberger Punkte zu - der deutliche 68:51-Vorsprung der Münchner nach 30 Minuten war nur eine logische Konsequenz.
Ein wuchtiger Reynolds-Dunk eröffnete das Abschlussviertel, danach neutralisierten sich die Teams geschlagene drei Minuten lang - so hatte wenigstens die deutliche Führung der Münchner Bestand (70:51/31.). Der FCBB kannte keine Gnade und ließ den ersten Korb der Franken erst nach über vier Minuten zu (71:53/35.). Weiler-Babb kam unter dem Korb frei an den Ball und stopfte den Ball mit Verve in den Bamberger Korb (73:53/35.). Trinchieri achtete mit Argusaugen darauf, dass die Münchner aufmerksam blieben, und verteilte die Spielminuten gleichmäßig auf viele Schultern.
Foto-Credit: Rauchensteiner & Stickel