





Die positive Serie der Bayern-Basketballer ist im fünften Spiel binnen zehn Tagen gerissen: Der Pokalsieger unterlag am Dienstag im Auswärtsspiel in Würzburg deutlich 70:90 (42:46), für die Münchner war es am sechsten BBL-Spieltag die zweite Niederlage. Zuvor hatten sie sechs Pflichtspiele hintereinander gewonnen. Am Freitagabend (20.45 Uhr) geht es in der EuroLeague gegen den Favoriten Real Madrid weiter, am Sonntag (18 Uhr) kommt Oldenburg in den Audi Dome.
Keine 48 Stunden nach dem 87:78 in Bayreuth verlor der FCBB im nächsten Südderby der beiden Aufstiegsteams von 2011 das dritte Viertel 15:26 und zudem Vladimir Lucic mit fünf Fouls. In einer temporeichen Partie hatte der FCBB schon vor der Pause Probleme beim Rebound (14:22) und die Baskets trafen im Zweier-Bereich äußerst konstant (52:70/29.). Beim 64:83 drei Minuten vor Ende war die Partie entschieden.
Beste Werfer der Gäste vor 2.202 Zuschauern waren Djedovic und Thomas (je 12). Beim Pokalsieger pausierten diesmal neben den Rekonvaleszenten Radosevic und Zipser sowie Sisko (erkrankt) aus der internationalen Rotation Hilliard und Hunter.
s.Oliver Würzburg - FC Bayern Basketball 90:70 (46:42)
FCBB:
Deshaun Thomas (12 Punkte), Nihad Djedovic (12), Augustine Rubit (10), Nick Weiler-Babb (9), Andreas Obst (6), Ognjen Jaramaz (5 /7 Assists), Valdimir Lucic (5), Gavin Schilling (8 /5 Rebounds), Jason George (3), Corey Walden (5 Assists), Joshua Obiesie und Marvin Ogunsipe.
Topscorer Würzburg:
Filip Stanic (17 Punkte)
Schiedsrichter
Anne Panther, Moritz Krüper, Tamer Arik
Zuschauer
2.202
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus FCBB-Sicht): 25:28, 17:18, 15:26, 13:18
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 49% (FCBB) // 72% (Würzburg); Dreier-Quote: 33% // 29%; Freiwurf-Quote: 69% // 70%; Rebounds: 24//41; Assists: 19//23; Ballverluste: 8//12.
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri „Gratulation an Würzburg, sie verdienen den Sieg. Wenn du 28 Treffer aus 39 Zwei-Punkte-Würfen zulässt, sagt das aus, dass du blamabel in der Defense warst. Und das waren wir: Mit null Energie, ein schlampiges Spiel in Offense und Defense. Sie haben uns allein mit Energie bezwungen. Das war wirklich ein schlechter Abend für Bayern. Wir haben uns selbst nicht respektiert und ohne ausreichend Konzentration und Energie gespielt, die du besonders bei so vielen Spielen brauchst. Da musst du fokussiert sein, um alles aus dir an Energie herausholen zu können.“
Nihad Djedovic: „Es war heute eindeutig, dass wir ohne Kraft und Energie gespielt haben. Würzburg war souverän und hat die Chancen genutzt, die wir ihnen gegeben haben. Wir werden das Spiel morgen analysieren und sehen, wo wir Fehler gemacht haben. Das war eine hohe Niederlage, aber es geht weiter. Die Saison ist noch lang und am Freitag kommt schon Real Madrid.“
Das Spiel:
Nick Weiler-Babb, Ognjen Jaramaz, Nihad Djedovic, Deshaun Thomas und Gavin Schilling bildeten die erste Fünf. Beide Mannschaften fanden früh in ihren Rhythmus. Würzburg suchte zunächst ausschließlich den Weg zum Korb, während die Bayern, angeführt von Weiler-Babb und Djedovic, variabel blieben (17:15 aus Sicht des FCBB/5. Minute). In der Defensive merkte man den Münchnern eine gewisse Müdigkeit an – ein Blick Trinchieris zum Hallendach nach einem einfachen Korbleger von Desi Rodriguez sprach Bände. Mit einem gut aufgelegten Djedovic (12 Punkte im ersten Viertel), blieben die Gäste aber zunächst dran (25:28).
Auch im zweiten Viertel unterstrichen die Unterfranken ihre bisherige Heimstärke. Aufbauspieler William Buford schaltete sich mit sechs Punkten ohne Probleme in die Offensive mit ein – Auszeit Trinchieri. Auf der anderen Seite war Deshaun Thomas zur Stelle, der sich nicht nur am Brett durchsetzte, sondern auch von außen traf (32:34/34.). Mit einer kleinen Aufstellung und Ex-Münchner Alex King als Center versuchte die Mannschaft von Denis Wucherer das Tempo hoch zu halten. Damit hatten die Bayern defensiv ihre Probleme, doch in der Offense nutzten Thomas und Rubit ihre dadurch entstehenden Vorteile und hielten das Spiel zur Pause eng (42:46).
Würzburg attackiert müde Münchner in der Zone
Die Gastgeber suchten auch in der zweiten Hälfte die schnellen Abschüsse und waren damit gegen die müden Bayern erfolgreich. Topscorer Buford traf plötzlich auch die gut verteidigten Würfe, während die Münchner nur selten ein Mittel fanden, die eigene Zone dicht zu kriegen (51:58/25.). Die Würzburger spielten sich nun in einen Rausch, während bei den Gästen auch die frei herausgespielten Würfe nicht mehr ihr Ziel fanden. Ein emotionales drittes Viertel, bei dem Vladimir Lucic unglücklich mit fünf Fouls das Parkett verlassen musste, ging somit klar an die Würzburger (72:57).
Der Schlussabschnitt ließ wenig Hoffnung auf ein Comeback der Gäste zu. Zwar stemmte sich Rubit mit all seiner Physis gegen die drohende Niederlage. Doch die Würzburger legten nun alles in die Partie, in der dem Team von Trinchieri auch das notwendige Fortune für eine Aufholjagd fehlte (64:61/36.). Die klare Niederlage war nach einer kräftezehrenden Auswärtsserie nicht mehr zu verhindern.
(c) Stickel & Meshko