Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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FCBB in Chemnitz mit Charakter zum 79:58-Sieg

Das war eine charakterstarke Leistung: Trotz Personalsorgen haben die Bayern-Basketballer am Sonntagabend in der mit 4.800 Fans ausverkauften Messehalle Chemnitz souverän 79:58 (42:28) gewonnen und eine toughe Woche mit dem 14. Saisonsieg beschlossen. Nach einem überragenden 28:9-Start (12.) behielt der FCBB um Topscorer Weiler-Babb (23) jederzeit die Kontrolle und traf 15 Dreier.

Dienstag gegen Hamburg

Dabei stand Coach Trinchieri sechs Tage vor dem Pokal-Halbfinale gegen Berlin beim Top4 in Oldenburg (Sa., 19.30 Uhr) nur ein Notaufgebot zur Verfügung: Neben Lucic und Harris fehlten, wie unter der Woche, erneut Winston und Hunter (beide Rücken) sowie kurzfristig auch Walden (Todesfall in der Familie). Generalprobe für das Pokalturnier ist an diesem Dienstag (19 Uhr) das Heimspiel im Audi Dome gegen Hamburg.

Tickets gegen Hamburg

NINERS Chemnitz - FC Bayern Basketball 58:79 (28:42)

FCBB:

Nick Weiler-Babb (23 Punkte/6 Dreier/5 Rebounds/5 Assists), Andreas Obst (11/3 Dreier), Niels Giffey (10), Ognjen Jaramaz (10), Augustine Rubit (10), D.J. Seeley (7), Niklas Wimberg (7), Freddie Gillespie (8 Reb), Isaac Bonga, Paul Zipser

Topscorer Chemnitz:

Jason George (12 Punkte)

Schiedsrichter

Nesa Kovacevic, Tamer Arik, Danjana Rey

Zuschauer

4.800

Die Punkteverteilung nach Vierteln (Sicht des FCBB): 23:7, 19:21, 21:18, 16:12.

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 41% (FCBB) // 41% (Chemnitz); Dreier-Quote: 47% // 38%; Freiwurf-Quote: 67% // 80%; Rebounds: 37 // 31; Assists: 14 // 15; Ballverluste: 13 // 15

Die Stimmen:           

Andrea Trinchieri: „Auf der einen Seite war es eine sehr solide, sehr fokussierte Leistung meines kompletten Teams. Bei uns konnten Winston, Walden, Lucic, Harris und Hunter nicht spielen, das ist sicherlich eine Starting Five bei jedem Bundesliga-Team. (…) Wenn du auf fünf Spieler verzichten musst und wenn du alle zwei, drei Tage spielst, ist es schwierig, die Energie aufzubringen. Heute ist uns ein sehr gutes Spiel gelungen. Wir wollten es auch für Corey tun, der eine persönliche Sache hatte, einen Todesfall, so dass er abreisen musste. Das ist ein schwerer Moment, aber bei uns kommt die Familie zuerst. (…)

Wir befinden uns generell nicht in unserem besten Moment, aber wir sind sehr fokussiert hierhergekommen. Wir haben sehr, sehr gut auf beiden Seiten des Courts gespielt. Auf der anderen Seite weiß ich natürlich, dass auch Chemnitz einen harten Spielplan hatte – welcome to the club -, und wenn du alle 48 Stunden spielst, kennst du manchmal nicht deinen Namen. Das war ein Faktor, aber wir haben das Spiel kontrolliert und immer zweistellig geführt. Wir haben als Mannschaft gespielt und in einer schwierigen Phase als Team reagiert. Gratulation an Chemnitz für die tolle Atmosphäre in der Halle. (…) Kommendes Wochenende (beim Top4) werden wir natürlich nicht in unserer besten Verfassung antreten können. Wir haben noch ein Heimspiel gegen Hamburg und wenn wir mit dieser Mentalität, dieser Konzentration und dieser mannschaftlichen Geschlossenheit auftreten, können wir etwas erreichen. Ich weiß noch nicht, wie das aussehen wird, aber einmal mehr stehe ich zu meinem Team.“

Niels Giffey: „Gleich im ersten Viertel lief es einfach extrem gut. Nick hat übernommen, aber auch defensiv lief einiges richtig. Wir haben uns einfach gut gefühlt, wenige Körbe zugelassen. Gerade am Anfang hatten wir ein richtig gutes Selbstbewusstsein. Wir vermissen die Spieler, die nicht dabeisein können - die eine Sache ist auf dem Court, die andere als Team, als Gruppe. Wir freuen uns einfach, wenn sie wieder da sind. Genialer Auftritt von Nick heute, er hat alles getroffen, aber uns auch defensiv viel Energie gegeben. Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht, ihm zuzuschauen, wie er losgelegt hat. Im Pokal wird das jetzt spannend, alles ist offen. Das ist immer eine gute Zeit im Jahr, um um den ersten Titel zu kämpfen. Wir werden alles in die Waagschale werfen.“               

Das Spiel:

Andrea Trinchieri beorderte Isaac Bonga, Nick Weiler-Babb, D.J. Seeley, Augustine Rubit und Freddie Gillespie in die erste Fünf gegen die Sachsen. Die Bayern überzeugten von der ersten Sekunde an auf der ganzen Linie - mit einer agilen Defensive und einer konzentrierten Offensive. In Kombination führte das zu einem flott vorgetragenen 15:0-Lauf, zu dem Weiler-Babb satte elf Punkte beitrug. Den Gastgebern gelang der erste Korb erst nach über sieben Minuten (15:2/8. Spielminute). Nach dem ersten Viertel führten die Münchner 23:7, Weiler-Babb drückte dem Auftakt mit 14 Punkten und einer blitzsauberen Trefferquote seinen Stempel auf.

Nick Weiler-Babb mit 19 Punkten in Halbzeit eins

Niklas Wimberg schenkte seinem Ex-Team gleich den nächsten Dreier ein, die  Niners waren von der Rolle. Trinchieri wechselte durch, das Team funktionierte zunächst wie gehabt. Als die Sachsen allerdings zu einem kurzen 5:0-Lauf kamen, reagierte der Headcoach des FCBB umgehend mit einer Auszeit, um seine Mannen Korrekturen zu vermitteln (28:14/13.). Nach zwei Minuten ohne Korberfolg der Münchner scorte endlich Rubit, immerhin einen von zwei Freiwürfen (29:15/14.). Das Spiel drohte zu kippen, da schaltete sich Weiler-Babb wieder ein und versenkte kurzerhand seinen fünften Drei-Punkte-Wurf (32:17/16.). Die Bayern ließen Freiwürfe liegen, und mit dem frenetischen Publikum im Rücken kämpfte Chemnitz um den einstelligen Rückstand zur Halbzeit. Ein trockener Dreier von Giffey verhinderte das (38:24/18.). Einen weiteren Highlight-Moment lieferte Weiler-Babb, indem er stark zum Offensivrebound ging und dank seiner Athletik den Putback-Dunking über den Chemnitzer Arej Uguak in den Korb hämmerte. Nach dem zweiten Viertel lagen die Münchner recht komfortabel mit 42:28 vorne.

Rubit kommt in Fahrt - Chemnitz bleibt gefährlich

Im ersten Angriff nach dem Seitenwechsel packte Rubit den Flamingo aus, gleich danach haute er den Dreier zum 47:28 rein (22.). Die Führung des FCBB knackte die 20-Punkte-Marke, weil bei Chemnitz nichts zusammenlief und zur Enttäuschung der vollen Halle minutenlang kein Korb für die Niners fallen wollte (50:28/23.). Die Bayern hatten alles im Griff, Seeley war plötzlich an der Drei-Punkte-Linie völlig ungedeckt und bedankte sich für die Missachtung mit dem Dreier zum 55:32 (25.). Trinchieri blieb aufmerksam und streng, weil ihm klar war, dass man gut beraten war, den Vorsprung deutlich zu halten. Der 6:0-Lauf der Gastgeber schmeckte ihm überhaupt nicht, Obst stoppte ihn mit zwei verwandelten Freiwürfen (57:38/27.). Als die Niners erneut zwei Mal getroffen hatten, nahm Trinchieri die Auszeit (57:42/28.). Der erste Dreier von Obst ließ die Bayern-Bank jubeln - viel zu lange war das aufgrund seines verletzungsbedingten Ausfalls nicht möglich (60:42/29.). Nach Viertel drei führte der FCBB 63:46.

Wie im dritten Viertel überzeugten die Münchner mit einem schnellen Rubit-Treffer und einer soliden Leistung in der Verteidigung, die Chemnitzer Korberfolge maximal schwer machten. Weiler-Babbs sechster Dreier untermauerte seine Gala-Vorstellung (70:48/34.). Nicht nur die Fans in der Messe Chemnitz realisierten die mangelnde Aussicht auf einen Sieg gegen die starken Bayern, und auch den Spielern war klar, dass sich zu vergangenen Sensations-Siegen gegen den FCBB kein weiterer hinzukommen würde. Andreas Obst versenkte seinen dritten Dreier, sehr zur Freude eines Grüppchens mitgereister Bayernfans (79:54/37.). Die Messe war längst gelesen.

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