Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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Trinchieri im Hoodie beim fünften FCBB-Sieg in Serie

Mit dem fünften Sieg in Serie haben die Bayern-Basketballer den dritten Platz in der BBL weiter gefestigt: 45 Stunden nach dem EuroLeague-Fight mit Monaco fehlte dem Pokalsieger im Topspiel gegen Ludwigsburg nur zu Beginn die Frische in der Offensive, setzte sich aber beim 89:72 (40:34) überzeugend durch. Aufgrund der Niederlagen von Oldenburg und Göttingen beträgt der Vorsprung auf Rang vier jetzt schon drei Siege.

Weiler-Babb trifft seine Dreier

Die Akkordarbeit geht dennoch weiter: Am Dienstag spielen die Bayern in Ulm, am Donnerstag in Madrid bei Real. Nächstes Heimspiel: der letzte EuroLeague-Auftritt für diese Saison am Freitag, 14. April, gegen Kaunas.

Tickets vs. Kaunas

Trainer Trinchieri coachte vor 6.117 Fans im „Rot gegen Rassismus“-Hoodie, auch sein Team sah gut aus: Ludwigsburg agierte sehr physisch, ein engagierter FCBB erkämpfte sich aber über eine Steigerung in der Defense die Spielkontrolle plus erster Führung (38:29/19.). Weiler-Babb (19 Punkte, Walden 13) übernahm nach der Pause viel Verantwortung und traf fünf von sieben Dreiern.

FC Bayern Basketball - MHP RIESEN Ludwigsburg 89:72 (40:34)

FCBB:

Nick Weiler-Babb (19 Punkte, 5 Dreier), Corey Walden (16), Zylan Cheatham (12), Andreas Obst (10), Vladimir Lucic (8), D.J. Seeley (7), Niklas Wimberg (7), Freddie Gillespie (5, 8 Rebounds), Niels Giffey (2), Ognjen Jaramaz (2), Isaac Bonga (1), Paul Zipser (n.e.).

Topscorer Ludwigsburg:

Jhonathan Dunn (20 Punkte)

Schiedsrichter

Robert Lottermoser, Carsten Straube, Tamer Arik

Zuschauer

6.117

Die Stimmen:          

Andrea Trinchieri, Chefcoach München: „Ich bin glücklich. Es ist keine einfache Phase in der Saison für uns, viele Spiele. Wir haben ein solides Spiel gespielt. Es war wichtig. Schon am Freitag hatten wir ein gutes Spiel, das wir nicht so beenden konnten, wie wir wollten. Heute haben wir als Team gespielt, offensiv wie defensiv. Wir haben verdient gewonnen. (…) Es ist nur eine sehr, sehr kleine Sache, diesen Hoodie in einem Spiel zu tragen, das im Fernsehen übertragen wird. Wenn alle etwas Kleines tun können, kleine Gesten, um alle darauf aufmerksam zu machen, dass dieses Problem existiert – das wird das Problem nicht lösen, aber helfen. Und dafür brauchen wir die Hilfe von allen.“   

Nick Weiler-Babb: „Ehrlich gesagt waren wir superlasch in der ersten Hälfte. In der zweiten Halbzeit sind wir mit mehr Energie rausgekommen und haben versucht, das besser zu machen, was wir in der ersten Hälfte versäumt haben. Der Sieg im Rückspiel war sehr wichtig für uns, und zwar besonders, um die richtige Richtung in der Bundesliga einzuschlagen und bereit zu sein für den Rest der Saison. Genug Energie zu finden, ist die letzte unserer Sorgen. Wir müssen uns so gut es eben geht erholen und uns um unsere Körper kümmern. Das ist das, was wir tun, das ist unser Job. Und das, was wir da tun, muss uns Spaß machen.“

Josh King, Chefcoach Ludwigsburg: "Zuerst Gratulation an Bayern. Ich denke, es war ein sehr physisches Spiel. Wir waren in einer guten Position, nur vier hinten vor dem vierten Viertel, unglücklicherweise aber haben wir nicht genug Würfe getroffen. Bayern hat einen guten Job gemacht, uns ihre Pace aufgezwungen, aber, wie gesagt: Es war ein physisches Spiel, wir hatten unsere Chancen, aber spät im Spiel haben sie gute Würfe getroffen. Das ist, was gute Teams wie Bayern tun. Hartes Spiel, wir müssen in dieser Woche nachlegen."

Das Spiel:

Andreas Obst, Corey Walden, Vladimir Lucic, Niklas Wimberg und Zylan Cheatham bildeten die Starting Five von FCBB-Coach Andrea Trinchieri. 90 Sekunden tat sich nichts Zählbares, ehe die Gäste Obst frei an der Dreierlinie stehen ließen - ein Fehler (3:0/2. Spielminute). Abgesehen davon mussten die Münchner erst einmal die Müdigkeit aus den Beinen bekommen und das Visier justieren, Obsts Treffer blieb minutenlang der einzige (3:7/5.). Nach zwei Dreiern von Walden und Wimberg sah die Angelegenheit aber schon besser aus (9:10/6.). Trinchieri schickte frische Kräfte auf das Parkett, doch Ludwigsburg behauptete die knappe Führung (11:13/9.). Die letzten Minuten im ersten Viertel drehte München sehr zur Freude der Fans auf, für die Führung reichte es jedoch (noch) nicht - 16:18.

Cheatham glänzt

Auch im zweiten Spielabschnitt waren Treffer zunächst Mangelware. Unterhaltsam wars dennoch, da auch Verteidigungsaktionen ansehnlich sein können. Wieder war es Obst, der den Bann brach, sein Dreier bedeutete das 19:22 (14.). Cheatham war beim Rebound zur Stelle und haute den Ball mit Verve durch den Korb, die spektakuläre Aktion läutete einen flotten 10:0-Lauf der Bayern ein (29:25/16.). Die Schwaben blieben der erwartet unangenehme Gegner, aber der FCBB nahm nun deutlich an Fahrt auf: Hinten wurde giftig verteidigt, vorne wurde der Ball flott weitergereicht, die Würfe fielen. Das Viertel ging mit 24:16 deutlich an die Münchner - 40:34 nach 20 Minuten.

Dauerläufer Weiler-Babb liefert Energie

Weiler-Babb eröffnete Halbzeit zwei mit einem Dreier und jagte gleich danach einen weiteren hinterher, die Führung hielt (46:37/22.). Seeley wurde mit einem cleveren Play in Position gebracht, auch dieser Drei-Punkte-Wurf zur ersten zweistelligen Führung saß (50:40/24.). Die Ludwigsburger darf man erfahrungsgemäß nie abschreiben, binnen weniger Angriffe waren sie wieder in Reichweite (52:48/27.). Die Fans waren gefordert, und sie lieferten - doch der Funke wollte nicht so recht überspringen. Erneut ging in dieser heiklen Situation Weiler-Babb voran und steuerte einen souveränen Dreier in den Korb, seinen dritten in diesem Viertel (56:51/29.). Nach dem dritten Viertel führten die Münchner 58:54.

Team-Verteidigung gewinnt Spiele

Weiler-Babb durfte mal verschnaufen, also sprang eben Walden in die Bresche und erzielte gleich mal vier Punkte in Folge, ehe Lucic einen Dreier direkt vor der Riesen-Bank versenkte. Der 7:0-Lauf war ganz nach dem Geschmack der tobenden Fans - Auszeit Ludwigsburg (64:54/32.). Die Verteidigung der Münchner packte eine Schippe drauf, der zweistellige Vorsprung hielt, auch weil Lucic den ausgefuchsten Pass zu Cheatham spielte, der zum 69:56 dunkte (34.). Ludwigsburg kam in Foulprobleme, Walden freute sich über vier Freiwürfe in Serie (73:63/35.). Der Gast blieb aber gefährlich und war plötzlich wieder auf sechs Punkte dran (76:70/37.). Die Münchner reagierten mit konzentrierten Verteidigungsaktionen und machten mit einem 8:0-Lauf alles klar (84:70/noch 92 Sekunden). Die Fans hatten sich längst erhoben und feierten den fulminanten 11:2-Schlussspurt ihrer Bayern während der letzten drei Minuten.

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