Welcome to the Playoffs: Am 27. Spieltag haben die Bayern-Basketballer als drittes Team vorzeitig die K.o.-Runde um die Deutsche Meisterschaft klargemacht. Der Pokalsieger gewann das Südderby in Würzburg vor 3.140 in der ausverkauften „Turnhölle“ ungefährdet 67:49 (40:21). Beste Werfer waren Giffey (13) sowie Double-Double-Man Cheatham (13/10 Rebounds).
Der FCBB hat damit weiter in jeder Saison seit dem BBL-Aufstieg 2011 die Playoffs erreicht, in den zwölf Jahren landeten die Münchner zumindest unter den Top5 nach der regulären Saison (5. als Neuling 2012). Als mutmaßlicher Tabellendritter mit aktuell 21:6 Siegen träfe man im Playoff-Viertelfinale (Best-of-five-Modus 2-2-1) auf den Sechsten, momentan sind hier Ludwigsburg (5.), Göttingen (6.) oder auch Ulm (7.) naheliegende Kandidaten.
Heimspiele gegen Kaunas und Bamberg
Zunächst steigt am Freitagabend (20.30 Uhr) im Audi Dome das letzte EuroLeague-Highlight, da Gegner Zalgiris Kaunas am letzten Spieltag noch die Chance aufs Viertelfinale hat. Am Sonntag (18 Uhr) kommt Bamberg zum nächsten Derby nach München.
Cheathams Double-Double
In Würzburg musste Coach Trinchieri abermals auf den verkürzten Elfer-Kader der letzten Wochen (ohne Rubit, Hunter, Harris, Seeley und Winston) bauen. Der Gast begann mit guter Ballbewegung, Gillespies Dominanz und einer 18:10-Führung (9.). Nur die Dreierquote passte bis zur Pause nicht (1/11) dennoch setzte man sich im zweiten Viertel (22:9) ab. Im dritten Abschnitt (7:14) stockte das Scoring minutenlang, doch der Favorit fand seinen Rhythmus wieder.
Würzburg Baskets – FC Bayern München Basketball 49:67 (21:40)
Topscorer FCBB:
Zylan Cheatham (13 Punkte/10 Rebounds), Niels Giffey (13), Ognjen Jaramaz (9), Freddie Gillespie (8/7 Rebounds), Vladimir Lucic (7/5 Assists), Andreas Obst (6), Paul Zipser (6), Isaac Bonga (4), Nick Weiler-Babb (1/5 Rebounds), Corey Walden (5 Assists), Niklas Wimberg.
Topscorer Würzburg:
O‘Showen Williams (13 Punkte)
Schiedsrichter
Gentian Cici, Nesa Kovacevic, Nicolas Rotter
Zuschauer
3.140 (ausverkauft)
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 61% (FCBB) // 33% (Würzburg); Dreier-Quote: 18% // 40%; Freiwurf-Quote: 79% // 56%; Rebounds: 41//23; Assists: 23//11; Ballverluste: 14//16
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri, Chefcoach München: "Wir sind hier hingekommen in dem Wissen, dass Würzburg um die Playoffs kämpft und zuletzt einige gute Spiele hatte. In der Vorbereitung haben wir die gute Arbeit des Coaches gesehen: Das Team hat viel Disziplin, spielt an beiden Seiten des Feldes Basketball, also mussten wir mit einer sehr guten Version unsererseits kommen. Wir haben sehr solide Defense gespielt, gut gegen die beiden Guards Whittaker und Hunt verteidigt, die sehr gute Scorer sind, da haben wir einen sehr guten Job gemacht. Wir haben nur im dritten Viertel, wo wir kurzzeitig aufgehört haben. Da hat Würzburg seine Aggressivität ausgespielt und wir waren schlampig. Aber ich glaube, wir haben ein sehr professionelles, solides Spiel gespielt, um auswärts gegen ein Team zu gewinnen, das gut in Form ist. Wir spielen jetzt gegen Ende der regulären Saison eine sehr gute Defense."
Niels Giffey: „Ich glaube wir hatten eine gute erste Halbzeit, wo wir mit unseren Sachen gestartet sind. Wir wollten die Ball-Handler ein bisschen aus dem Spiel nehmen und haben dafür sehr viel, ja fast schon übermäßig geholfen. Im dritten Viertel hatten die Würzburger einen Run. Sie sind auch heiß und kämpfen noch um die Playoffs. Da war nicht zu erwarten, dass das für uns ein einfaches Spiel über 40 Minuten wird. Wir haben manchmal ein paar gute Würfe weggepasst und kamen dann mit den 24 Sekunden in Schwierigkeiten. Im vierten Viertel haben wir das aber wieder besser gemacht.mEs tut uns gut, wenn viele Leute in ihrem Rhythmus sind, egal gegen welchen Gegner. Der Spielplan ist teilweise unnachgiebig. Da tut es gut, wenn wir solche Spiele haben, wo einige von uns gute Aktionen bringen und wir uns in einen Rhythmus spielen können.“
Das Spiel:
Am Ostermontag standen Nick Weiler-Babb, Andi Obst, Paul Zipser, Isaac Bonga und Freddie Gillespie in der ersten Fünf. Beide Mannschaften suchten in den ersten Minuten vergeblich ihren Rhythmus. Die Bayern fanden den Weg zum Erfolg über die Zone, die Gillespie für sich beanspruchte (8:4 aus Sicht des FCBB/5. Minute). Doch erst nach einer längeren Unterbrechung nahm das Spiel Fahrt auf. Würzburgs Dreh - und Angelpunkt Cameron Hunt erweckte mit einem Dreier die 3.140 Fans. Die Gäste setzten dagegen vorbildlich ihre Center in Szene (8 Assists) und entschieden damit das erste Viertel für sich (18:12).
Auch nach der kurzen Pause konnten sich die Münchner auf ihre gute Ballbewegung verlassen. Die teilweise leicht und locker aussehenden Anspiele unter den Korb fanden immer wieder dankbare Abnehmer. Auch wenn Cheatham den ein oder anderen Treffer liegen ließ, taten sich die Unterfranken schwer, den Athleten zu stoppen. Stanley Whittaker bemühte sich auf der anderen Seite, sein Team mit Einzelaktionen in der Partie zu halten - 30:21 (15.). Doch der Tabellendritte stellte sich auf die Isolation ein und ließ keine einfachen Würfe zu. Lucic und Giffey schalteten sich in die Offensive ein und initiierten einen 12:0-Lauf zum Ende einer dominanten ersten Hälfte (40:21).
Bayern wird nachlässig, Würzburg schöpft Hoffnung
In der zweiten Halbzeit musste sich Coach Sasa Filipovski etwas einfallen lassen, um die magere Ausbeute in der Offensive zu verbessern. Viel mehr als ein schwerer Dreier von Felix Hoffmann wollte jedoch zunächst nicht gelingen. Auch wenn die Bayern ebenfalls ein wenig aus dem Tritt kamen blieb der Vorsprung konstant (45:24/24.). Die zunehmende Fahrlässigkeit gefiel Trinchieri allerdings nicht. Nach einem Fehler von Zipser nahm der Chefcoach die Auszeit. Die Hausherren nutzten die sechs Minuten ohne Punkte für einen eigenen 8:0-Lauf. Giffey erlöste den Favoriten kurz vor dem Ende des dritten Viertels, das aber eindeutig an Würzburg ging (47:35).
Münchner sichern die Playoffs souverän
Im Schlussabschnitt startete das Trinchieri-Team wieder konzentriert – und schon bekamen die Playoff-Aspiranten wieder Probleme. Cheatham kam zweimal frei zum Korb, Giffey legte von der Dreierlinie nach. Nach 33 Minuten waren die Verhältnisse wieder klar – 35:53. Mit einer weiteren Flugeinlage markierte der Bayern-Big-Man Cheatham sein Double-Double (13 Punkte/10 Rebounds). Bei den Baskets lief dagegen nicht mehr viel zusammen. Erst nach fünf Minuten gelangen im vierten Viertel wieder Zählbares (56:37). Julius Böhmer nahm mit seinem Dunk gegen Gillespie noch eine persönliche Erinnerung mit. Am Spielausgang änderte das jedoch nichts mehr. Ohne große Probleme sicherten sich die Bayern das Spiel und damit frühzeitig die sichere Teilnahme an den Playoffs – 67:49.