





Die Playoffs rücken näher, die Playoffs können kommen: Mit einem launigen 108:76 (37:16) über die Rostock Seawolves haben sich die Bayern-Basketballer auf die nahende K.o.-Runde um die Meisterschaft (Viertelfinals am 16. und 18. Mai im Audi Dome) eingestimmt. Das Team von Chefcoach Andrea Trinchieri machte im vorletzten Heimspiel der regulären Saison einen frischen Eindruck. Die allgemeine Spielfreude nutzten vor knapp 4.000 Fans in Bonga (17), Giffey (16), Zipser (12), Winston (11), Gillespie (11), Cheatham (10) und Seeley (10) gleich sieben Spieler zum zweistelligen Scoring.
Letztes Rundenspiel im Audi Dome ist das Duell mit Heidelberg am Donnerstag, 4. Mai (19 Uhr), zuvor gastiert man am Sonntag in Göttingen.
Seeley macht es dreistellig
Neben Rubit (Saisonaus) und Hunter (Rücken) standen gegen Rostock auch Harris (Individualtraining) sowie Lucic (Infekt, Hand) noch nicht zur Verfügung. Gegen den starken Aufsteiger lag der FCBB trotzdem nach 15 Minuten schon 37:16 vorn.
Mit Wiederbeginn wehrte sich der Playoff-Kandidat mit mehreren Dreiern, doch auch die Münchner Quote von draußen (46%) war besser und der Jahreszeit angemessen. Seeley brachte den elften Sieg in Serie früh in den dreistelligen Bereich (37.).
FC Bayern Basketball - Rostock Seawolves 108:76 (57:29)
FCBB:
Isaac Bonga (17 Punkte, 3 Dreier, 7 Rebounds), Niels Giffey (16), Paul Zipser (12), Cassius Winston (11), Freddie Gillespie (11, 7 Reb), D.J.Seeley (10), Zylan Cheatham (10, 7 Reb), Andreas Obst (8), Corey Walden (7), Ognjen Jaramaz (6), Nick Weiler-Babb, Niklas Wimberg
Topscorer Rostock
Jequan Lewis und Till Gloger (jeweils 11 Punkte)
Schiedsrichter
Benjamin Barth, Moritz Krüper, Stefan Fingerling
Zuschauer
3.992
Die Punkteverteilung nach Vierteln (Sicht des FCBB): 25:13, 32:16, 24:28, 27:19.
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 74% (FCBB) // 34% (Rostock); Dreier-Quote: 46% // 44%; Freiwurf-Quote: 82% // 95%; Rebounds: 38 // 24; Assists: 26 // 19; Ballverluste: 14 // 14.
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri: „Wie wollten gut aussehen, obwohl wir für die Tabelle nichts mehr brauchen. Wir hatten uns eine gute Intensität vorgenommen, die Defense und die Minuten zu verteilen. In der Offense hatten wir einen guten Tag, wir waren ernsthaft bei der Sache, haben den Ball verteilt. Es war ein gutes Spiel des gesamten Teams. (…) Der erste, der zurückkommen wird, ist Elias. Wir haben noch etwas Zeit und wir werden versuchen, die letzten drei Spiele dafür zu nutzen. Zu Othello habe ich noch kein klares Bild, er hat Rückenprobleme. Aber er ist jeden Tag hier und hat seine Rolle als Veteran inne, auch wenn er gerade nicht spielt.“
Niels Giffey: „Wir haben heute einfach ein hohes Tempo gespielt und haben uns nicht zu sehr auf unser Halb-Court-Spiel eingelassen. Ansonsten lief es auch defensiv ganz gut. Die zusätzlichen Trainingseinheiten aufgrund der für uns beendeten EuroLeague-Saison tun uns echt gut, um auch mal ein bisschen durchzuschnaufen. Für den 100. Punkt muss Seeley wohl ein paar Donuts springen lassen.“
Christian Held, Coach Rostock: „Glückwunsch an Andrea Trinchieri und seine Mannschaft. Das war ein hochverdienter Sieg der Bayern von der ersten bis zur letzten Sekunde. Sie hatten das Spiel die ganze Zeit unter Kontrolle und wir haben es nicht geschafft die Energie aufzubringen, die es gebraucht hätte - vor allem am Anfang, danach hat München das Spiel dominiert. Ich bin stolz, dass wir aus der Halbzeit gekommen sind, weiter gefightet und versucht haben einen Weg zurück ins Spiel zu finden. Aber am Ende hat es dann nicht gereicht.“
Das Spiel:
Cassius Winston, Nick Weiler-Babb, Isaac Bonga, Niels Giffey und Freddie Gillespie liefen als Starter auf. Nach nicht einmal zwei Minuten nahm der Gästecoach Christian Held eine Auszeit, weil sich seine Wölfe einen zackigen 7:0-Lauf der Bayern eingefangen hatte. Die Münchner erkannten und nutzten ihre Größenvorteile konsequent aus (14:7/4. Spielminute). Für den Geschmack ihres Coaches Trinchieri wurden die Bayern unnötig lässig, Ballverluste waren die Folge. Immerhin wurde zuverlässig verteidigt, so dass die Gäste nicht herankamen. Ein Dreier von Giffey erhöhte zweistellig auf 23:11 (9.). Nach dem Auftaktviertel lag der FCBB dank einer recht souveränen Leistung 25:13 in Führung.
Spritzige Bayern setzen sich ab
Den Münchnern merkte man die weggefallene Belastung durch die für sie beendete EuroLeague-Saison deutlich an, sie wirkten spritzig und dauerhaft fokussiert. Die Gäste wurden über zwei Minuten am Scoren gehindert, ihre Defensive ließ den Bayern aber auch viel zu viel Raum. Die bedankten sich und vergrößerten die Führung rasch und konsequent (37:16/15.). Die Dreierquote passte, Bonga nahm sich ein Beispiel an Seeley und versenkte den Dreier ebenfalls (45:24/18.). München hatte die Sache absolut im Griff und strahlte eine ganze Menge Selbstbewusstsein aus - besonders freuten sich die Fans über den Drei-Punkte-Treffer von Zipser zum 53:27 (19.). Nach einer unterhaltsamen ersten Halbzeit führte der FCBB 57:29.
Rostock trifft Dreier um Dreier - München antwortet mit 9:0-Lauf
Nach dem Seitenwechsel startete der Tabellenneunte mit zwei Dreiern vielversprechend, Bonga antwortete mit dem Drei-Punkt-Spiel und wenig später mit seinem dritten Dreier zum 63:39 (23.). Trinchieri gefiel die Verteidigungsleistung seiner Mannen überhaupt nicht und sah Gesprächsbedarf (63:42/24.). Die Gäste hauten einen Dreier nach dem anderen rein, hinten bekamen sie die Münchner allerdings nicht gestoppt (67:46/25.). Der Schlendrian spielte bei den Bayern munter mit, der Vorsprung schrumpfte (69:55/28.). Zipser stoppte den Abwärtstrend mit einem Dreier, Gillespie setzte sich unter dem Korb durch (74:57/29.). Die Münchner stellten mit einem 9:0-Lauf zum Abschluss des dritten Viertels die beruhigende Führung wieder her - 81:57.
München nimmt Playoff-Fahrt auf
Ein frecher Obst schloss einen Schnellangriff nach dem Steal mit einem Dreier zum 86:57 ab und komplettierte den viertelübergreifenden 14:0-Run - Auszeit Rostock nach 33 Sekunden des letzten Viertels. Die Münchner blieben konzentriert und waren kein bisschen gewillt, die Partie auch nur ansatzweise noch einmal spannend werden zu lassen. Ein mächtiger Dunking von Gillespie nach feinem Anspiel von Obst zeugte vom greifbaren Willen, auch so ein Viertel zu nutzen und langsam, aber sicher in den Playoff-Modus umzuschalten. Cheatham prüfte ebenfalls die Stabilität der Korbanlage mit einem Dunking zum 97:66 (35.). Seeley machte die 100 voll, die Seawolves ließen immerhin die Köpfe nicht hängen und versuchten wenigstens, den Bayern Paroli zu bieten. Die Fans wussten das zu schätzen, feierten den elften BBL-Sieg in Folge und wünschten den Gästen eine gute Reise zurück in den hohen Norden.