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Läuft: Nach dem EuroLeague-Erfolg über Titelverteidiger Efes (81:78) haben die Bayern-Basketballer auch die Partie des sechsten BBL-Spieltags gegen Bayreuth gewonnen. Nach einer starken zweiten Hälfte leuchtete den 4.600 Fans im Audi Dome ein 81:68 (43:36) vom Hallenwürfel. Coach Trinchieri verteilte die Minuten auf alle und alle zwölf scorten - am besten erneut Winston (19 Punkte). Gillespie holte ein Double-Double aus zehn Punkten und zwölf Rebounds.
Mit der nationalen 5:1-Bilanz geht es nun für den FCBB ins deutsche EuroLeague-Derby am Donnerstag (20 Uhr) in Berlin, MagentaSport überträgt diesmal frei für alle. Das nächste Heimspiel im Audi Dome steigt am Donnerstag, 17. November, um 20.30 Uhr gegen den EuroLeague-Halbfinalisten von 2022, Olympiakos Piräus.
Unbequeme Bayreuther nutzten vor der Pause Münchner Fehler aus (23:26/14.), nach Wiederbeginn verbesserten sich jedoch die Defense sowie die Wurfauswahl erheblich - 62:42 nach einem rauschhaften 28:6-Viertel (30.). Die Bayern trafen insgesamt 13 Dreier; von draußen applaudierten auch Kapitän Vladimir Lucic und Othello Hunter, die beide pausierten.
FC Bayern Basketball - medi Bayreuth 81:68 (34:36)
FCBB:
Cassius Winston (19 Punkte/3 Dreier), Paul Zipser (10 Punkte), Freddie Gillespie (10/12 Rebounds), Jason George (7 Punkte), Andreas Obst (6), Corey Walden (6/6 Assists), Nick Weiler-Babb (5 Punkte), Niklas Wimberg (5), Elias Harris (4), Ognjen Jaramaz (4), Augustine Rubit (3), Isaac Bonga (2/6 Reb).
Topscorer Bayreuth:
Brandon Childress (17 Punkte)
Schiedsrichter
Carsten Straube, Armin Mutapcic, Benedikt Loder
Zuschauer
4.622
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 18:16, 16:20, 28:6, 19:26.
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 49 % (FCBB) // 53 % (Bayreuth); Dreier-Quote: 45 % // 28 %; Freiwurf-Quote: 80 % // 88 %; Rebounds: 34 // 33; Assists: 18 // 11; Ballverluste: 15 // 18
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri, Chefcoach München: „Das zweite und das dritte Viertel sind Abbilder unseres Spiels, im Guten wie im Schlechten. Nach einem guten Start haben wir etwas unser Spiel verkompliziert, indem wir zu wenig mentale Präsenz und Konzentration hatten. Ich sage meinen Spielern immer, dass die Guten in jeder Situation in der Lage sind, das zu tun, was es braucht; egal, was die Umstände sind. Im dritten Viertel haben wir dann großartig gespielt, den Sieg abgesichert und die Minuten verteilt. Ich denke, wir haben unseren Job gemacht. (…) Das war ein guter Team-Sieg. Ich versuche immer, meine Spieler anzutreiben, um besser zu werden, und manchmal sagen Aktionen mehr als Worte. Wenn man besser sein möchte, zeigt man den Spielern, was sie zu tun haben. (…) Freddie ist hungrig, er will lernen und ist gewillt, einen Prozess zu durchlaufen, gegen die Wand zu knallen und zurückzukommen. Ich bin sehr zufrieden mit seinem Spiel, er hat uns viel gegeben, speziell in der Defense; da hat er dominiert, geblockt, gereboundet, ausgeholfen. Jetzt muss er sein Niveau noch auf EuroLeague-Level heben, wobei ich finde, dass er auch gegen Efes gut war. (…) Gegen Alba im nächsten Spiel ist es noch früh in der Saison. Sie spielen gerade großartig. Ich kann es kaum erwarten, diese Partie zu spielen.“
Paul Zipser: „Wir haben uns sehr schwer getan in der ersten Halbzeit, hatten Probleme, die nicht sein mussten. Wir waren in der Defensive manchmal viel zu weit auseinander, das haben wir dann nach dem Seitenwechsel besser gemacht. Nicht das kommende Spiel gegen Alba wird das wichtigste Spiel bisher, sondern das war das Pokalspiel - das haben wir aus den letzten Jahren gelernt. Normalerweise freue ich mich mehr auf Alba, aber im Moment möchte ich einfach von Spiel zu Spiel denken und mehr und mehr Spaß haben.“
Lars Masell, Chefcoach Bayreuth: „Wir hatten hier nichts zu verlieren. Ich glaube, wir sind hier in drei Vierteln ganz gut aufgetreten und man muss ganz klar sagen, dass uns München im dritten Viertel komplett aus dem Spiel genommen hat. Und damit ist das Spiel auch schon zusammengefasst. Für uns ist es gut, gegen solche EuroLeague-Mannschaften zu spielen. Das ist unser Lernprozess, den wir weiter durchmachen müssen und wir hoffen, dass wir da weiter Schritte nach vorne machen können.“
Das Spiel:
Isaac Bonga, Ognjen Jaramaz, Andreas Obst, Paul Zipser und Freddie Gillespie bildeten die Startformation von Trinchieri. Die erste Fünf war vom Sprungball weg auf Betriebstemperatur - lediglich die Chancenverwertung war ausbaufähig. Das Ausbauen übernahmen Obst und Zipser mit jeweils einem Drei-Punkte-Treffer zum 10:3 nach beinahe vier Minuten - Auszeit Bayreuth. Die Verteidigung der Münchner funktionierte gut - Bayreuth hatte nach gut sieben Minuten erst fünf Punkte erzielt - vorne war die Fehlerquote jedoch zu hoch, der FCBB hatte erst 12 Punkte auf der Haben-Seite. Trinchieri setzte bereits im ersten Viertel zehn Akteure ein und war sichtlich genervt von den zahlreich vergebenen Möglichkeiten. Bayreuth kämpfte sich heran. Nach dem Auftaktviertel führten die Bayern 18:16.
Die Oberfranken hatten Mut geschöpft und übernahmen die Führung (20:21/12.). Die Münchner taten sich schwer mit der Konzentration, ohne die sich natürlich kein Rhythmus einstellen konnte. Ein weiterer Zipser-Dreier begeisterte die Fans, der mächtige Dunking mit der linken Hand von Gillespie nach feinem Anspiel von Jaramaz ließ sie toben (30:28/16.). Die Wagner-Städter beeindruckte das allerdings nur mäßig, sie agierten absolut auf Augenhöhe und nahmen eine knappe Führung mit in die Halbzeitpause - 34:36.

Die endgültige Wende durch Winston und Walden
Cassius Winston traf nach 90 zerfahrenen Sekunden den Dreier zum 37:36. Die Bayern waren während der Pause offensichtlich vom Coach rhetorisch auf Vordermann gebracht worden, denn ein packender 13:2-Lauf wendete das Blatt - Winston steuerte zwei weitere Dreier bei (47:38/26.). Waldens Dreier hievte den Vorsprung des FCBB erstmals in die Zweistelligkeit (52:42/28.). Die FCBB-Defensive hatte im Vergleich zur ersten Halbzeit eine ganz andere Qualität und ließ im dritten Viertel lediglich sechs (!) Punkte der Gäste zu. Auf dieser Basis hatten die Münchner die Führung beeindruckend schnell in einen komfortablen Bereich gebracht. Mit Ablauf des dritten Viertels schraubte sie ein Obst-Dreier auf 20 Punkte - 62:42.
Harris dunkt, George trifft
Im dritten Viertel ließen es die Münchner etwas gemächlicher angehen, doch nach etwas mehr als zwei Minuten schepperte es gewaltig: Elias Harris nutzte einen Steal zum krachenden Dunking (64:44/33.). Das Spiel war im Grunde entschieden, das wussten nicht nur die Fans, sondern auch die Bayreuther Spieler. Jason George traf seinen Dreier aus der Ecke blitzsauber zum 70:52 (35.). Die Gäste betrieben noch ein wenig Ergebniskosmetik, Winston wusste das zu beantworten, indem er leichtfüßig durch die Zone Bayreuths tänzelte und scheinbar mühelos zum 74:56 scorte (36.). Während der letzten zwei Spielminuten erhoben sich die Fans anerkennend und feierten nicht nur einen Gillespie-Dunking, sondern auch den fünften Saisonsieg in der BBL.