Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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68:78 im Topspiel

Für eine Aufholjagd fehlte am Ende auch die Energie: Im vierten Spiel der Woche haben die Bayern-Basketballer am Sonntagabend das Topduell in Bonn vor 6.000 Zuschauern bei den Telekom Baskets deutlich 68:78 (34:41) verloren. Für das ersatzgeschwächte Team von Andrea Trinchieri war es die zweite Niederlage im zehnten BBL-Spiel. Neben ausreichend Energie fehlte keine 48 Stunden nach dem EuroLeague-Einsatz in Vítoria ohne Lucic und Rubit erneut Entlastung in der Offense; nur Winston traf zweistellig (14).

Dienstag kommt Real

Für die Bayern geht es bis Samstag mit gleich drei Spielen weiter, immerhin daheim im Audi Dome: Dienstag in der EuroLeague gegen Real Madrid und Donnerstag gegen Valencia sowie Samstagabend gegen Braunschweig (jeweils 20.30 Uhr)

Tickets gegen Real

Bonn traf im ersten Viertel vier Dreier (16:23) und nach frühen Foulproblemen der Gästecenter auch besser am Brett. Der FCBB kam trotz Intensität auf beiden Seiten spät im zweiten Abschnitt erstmals an die Linie (24:34/16.), wo man dann später Punkte liegen ließ. Die Quoten stiegen nach der Pause nicht, das 52:71 war der höchste Rückstand (35.).

Telekom Baskets Bonn - FC Bayern Basketball 78:68 (41:34)

FCBB:

Cassius Winston (14 Punkte), Nick Weiler-Babb (9/5 Rebounds), Isaac Bonga (8/6 Reb/5 Assists), Andreas Obst (8), Othello Hunter (6), Ognjen Jaramaz (6), Niels Giffey (5), Elias Harris (4), Freddie Gillespie (4), Corey Walden (2), Paul Zipser (2), Niklas Wimberg.

Topscorer Bonn:

TJ Shorts II (21 Punkte)

Schiedsrichter

Martin Matip, Steve Bittner, Nicolas Brendel

Zuschauer

6.000

Die Punkteverteilung nach Vierteln (Sicht des FCBB): 16:23, 18:18, 10:13, 20:16

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 50% (FCBB) // 47% (Bonn); Dreier-Quote: 32% // 43%; Freiwurf-Quote: 57% // 79%; Rebounds: 32 // 35; Assists: 13 // 13; Ballverluste: 9 // 9

Die Stimmen:           

Andrea Trinchieri: „Gratulation an Bonn, sie haben besser gespielt, mit mehr Energie. Wenn du dir die Statistiken anschaust, sind sie nahezu identisch. Sie haben etwas besser Dreier getroffen, aber sie haben die gleiche Anzahl an Assists, fast auch bei den Rebounds und exakt die gleiche bei den Turnovers. Deshalb ist klar, dass sie mit mehr Energie und Tempo gespielt haben, das konnten wir nicht matchen. Diese Sache hat uns das komplette Spiel belastet.“

Elias Harris: „Die Bonner waren insgesamt wachsamer heute und haben das Spiel dominiert. Die Dinge, die wir ihnen wegnehmen wollten, sind uns nicht gelungen. Sie hatten viel zu viele offene Dreier, und da geht man einfach unter hier. Dass wir angesichts des Mammutprogramms nicht mehr zulegen können, wissen inzwischen alle, aber das wäre eine schlechte Ausrede. Wir müssen unsere Kräfte bündeln und einfach weitermachen. Es sind noch so viele Spiele, die gespielt werden müssen. Es ist noch eine länge Saison, und da bringt es nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen einfach mehr als Team spielen und weniger in die Einzelaktionen gehen. Aber ich bin weiterhin positiv: Wir haben eine gute Mannschaft und arbeiten hart im Training - da ist also noch deutlich Luft nach oben.“

Das Spiel:

In das fünfte Spiel binnen neun Tagen startete Andrea Trinchieri mit Nick Weiler-Babb, Isaac Bonga, Andreas Obst, Paul Zipser und Freddie Gillespie. Bonn legte vor, doch Obst nutzte seine erste Wurfgelegenheit zum 3:2 (2. Spielminute). Die Bayern matchten die Energie der ausgeruhten Bonner um ihren Wirbelwind TJ Shorts und blieben dran (7:8/4.). Winston brachte frischen Wind in den Spielaufbau und steuerte gleich zwei blitzsaubere Floater bei (14:15/7.). Gegen die druckvolle Defensive der Baskets tat sich der FCBB schwer, der Rückstand vergrößerte sich (14:20/9.). Nach zehn Minuten lagen die Münchner 16:23 zurück.

Weiler-Babbs Dreier

Bei Bonn fielen jetzt die Würfe, bei den Bayern nicht. Coach Trinchieri nahm die schnelle Auszeit, weil sein Team von den Bonnern überrannt worden war und einen 0:6-Lauf kassiert hatte (18:29/12.). Ein extrem schwieriger Dreier von Weiler-Babb war wichtig, Obst tat es ihm gleich (24:32/13.). Der FCBB erarbeitete sich gute Wurfchancen, hatte aber nicht das Glück des Tüchtigen. Immerhin funktionierte jetzt die Defensive, so wurden die Rheinländer am Scoren gehindert (27:34/17.). Die Münchner kämpften sich Punkt um Punkt heran - Nick Weiler-Babb verkürzte mit einem weiteren komplizierten Dreier auf 34:38, aber der starke Bonner Jeremy Morgan versenkte den nächsten Drei-Punkte-Wurf - 34:41 nach dem zweiten Viertel.

Akkustand der Münchner: niedrig

Die Bayern haderten mit dem Energiedefizit und konnten das von Trinchieri geforderte Tempo nicht aufs Parkett bringen und wie vom Chef gewünscht schneller abschließen (37:46/23.). Der FCBB blieb minutenlang ohne Korberfolg, Harris verwandelte immerhin zwei Freiwürfe (39:50/26.). Das Publikum der Bonner machte ordentlich Alarm, ein Dreier von Jaramaz sorgte für Ruhe (44:54/28.). Winstons nächster geschmeidiger Floater kratzte an der Einstelligkeit des Rückstandes (46:56/29.), aber wie meist in der Partie folgte auf eine erfolgreiche Aktion eine oder gleich mehrere unglückliche - 48:62 nach drei Vierteln.

Späte Aufholjagd

München versuchte verzweifelt, die letzten Kräfte zu mobilisieren, aber das Momentum hatten die Gastgeber offensichtlich gepachtet. Die Würfe der Bayern spitzelten in den Korb, überlegten es sich aber anders. Die Würfe der Bonner dagegen rauschten durch die Reuse, nach knapp drei Minuten im Abschlussviertel nahm Trinchieri die Auszeit, da die Baskets den größten Vorsprung des Spiels hergestellt hatten (50:67/33.). Leider änderte sich nichts, die Würfe der Gäste verfehlten ihr Ziel (52:71/35.). Das Spiel war vermeintlich entschieden, die Münchner zeigten aber Charakter und steckten nicht auf: Nach drei Minuten ohne Korberfolg machte Winston fünf Punkte in Serie - Auszeit Bonn (57:71/37.). Ein Ruck ging durch die Mannschaft, ein zackiger 6:1-Lauf verkürzte auf 61:72, aber ein ärgerlicher Ballverlust zerstörte die aufkeimende Hoffnung der Münchner. Der Akku war leer, Bonn feierte die Tabellenführung.

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