Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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Großer Kampf der Bayern gegen Real Madrid bleibt unbelohnt

Die Basketballer des FC Bayern München haben am 14. Spieltag der EuroLeague gegen den amtierenden Champion Real Madrid 72:82 (31:46) verloren. 6.500 Zuschauern im ausverkauften Audi Dome bot sich eine hochklassige Partie, in der sich die Bayern in der ersten Halbzeit mit einem teilweise deutlichen Rückstand konfrontiert sahen – diesen aber mit viel Kampf und Herz im dritten Viertel (28:19) verkürzten und den Königlichen nach zwei Minuten im letzten Viertel bedrohlich nahe rückten (66:68). In der Crunchtime setzte sich aber die Erfahrung und Klasse des spanischen Meisters durch.

Bereits 45 Stunden nach der Partie gegen Madrid kommt es nun zum erneuten Aufeinandertreffen mit Alba Berlin im Audi Dome, dieses Mal im Do-or-Die-Kracher um den Einzug ins Halbfinale des BBL-Pokals (Sonntag, 23.12., 18 Uhr). Am zweiten Weihnachtsfeiertag folgt das Süd-Derby gegen Würzburg (18 Uhr), bevor gegen Podgorica in der EuroLeague das letzte Heimspiel des Kalenderjahres steigt (Freitag, 28.12., 20.30 Uhr).

Die Punkteverteilung nach Vierteln: 16:27, 15:19, 28:19, 13:17.

Für den FC Bayern Basketball spielten: Stefan Jovic (11 Punkte/5 Assists), Petteri Koponen (10), Nihad Djedovic (10), Danilo Barthel (10/6 Rebounds), Leon Radosevic (8), Vladimir Lucic (7), Derrick Williams (7), Maodo Lo (5), Nemanja Dangubic (2), Marvin Ogunsipe (2), Robin Amaize und Alex King (dnp).

Die Stimmen zum Spiel:

Dejan Radonjic, Cheftrainer des FCBB: „Wir haben in der ersten Halbzeit zu soft gespielt und viel zu viel Respekt gezeigt gegen ein defensiv starkes Team aus Madrid. Gegen Real musst du 40 Minuten auf höchstem Niveau spielen, um etwas erwarten zu können. In der zweiten Halbzeit haben wir allerdings viel Charakter gezeigt und waren dran, das Spiel zu drehen. Das war ein guter Kampf. Aber die Erfahrung von Real hat das dann nicht zugelassen. Vielen Dank an die Fans für die tolle Unterstützung.“

Pablo Lasso, Cheftrainer Real Madrid: „Bayern hat mit viel Energie gespielt. Unsere erste Halbzeit war sehr solide. Aber ich glaube, wir haben dann nicht verstanden, dass Bayern in der zweiten Halbzeit zurückkommen wird. Letztlich waren wir in den entscheidenden Szenen smart genug.“

1. Viertel

Maodo Lo, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Marvin Ogunsipe stellten die erste Fünf dar, die nach exakt 15 Sekunden Spielzeit den ersten Dreier der Königlichen kassierte. Die Bayern taten sich zunächst schwer gegen die variable Mannverteidigung der Madrilenen, aber nach wenigen Minuten kamen sie mit dem Druck besser zurecht und übernahmen mit einem erfolgreichen Dreier von Danilo Barthel zum ersten Mal die Führung (10:9/5. Spielminute). Diese währte allerdings nicht lange, denn Real konterte in meisterlicher Manier geradezu aufreizend lässig mit zwei Dreiern von Sergio Llull (13:17/7.). Als Anthony Randolph den nächsten Dreier versenkte, nahm FCBB-Coach angesichts des 13:22-Rückstandes eine Auszeit (9.), die jedoch den recht deutlichen 16:27-Rückstand der Roten nach dem ersten Viertel nicht verhindern konnte.

2. Viertel

In den zweiten Spielabschnitt starteten die Münchner mit einem Korbleger von Leon Radosevic, doch Sergio Llull brachte die Verteidigung und die Fans der Roten zur Verzweiflung, indem er seinen dritten und vierten Dreier wie selbstverständlich im Korb unterbrachte (20:33/13.). Die Wurfversuche der Bayern verfehlten im Gegensatz zu denen der Spanier immer wieder denkbar knapp ihr Ziel, hinzu kamen einige ärgerliche Ballverluste, wodurch die Gäste ihren Vorsprung im zweistelligen Bereich behaupteten (26:39/17.) - Auszeit Bayern. Ein Ballverlust der Madrilenen und ein daraus resultierender Dunking von Derrick Williams nährte die Hoffnungen der Fans auf die Kehrtwende (29:40/19.), aber daraus wurde nichts, denn Rudy Fernandez und Facundo Campazzo schenkten den Münchnern den achten und den neunten Drei-Punkte-Wurf der Königlichen ein - 31:46 nach der ersten Halbzeit.

3. Viertel

München kam mit frischem Elan aus der Kabine, nur schien es nach zwei weiteren schnellen Dreiern der traumwandlerisch sicher treffenden Madrilenen fast unmöglich, den Rückstand zu verringern (36:52/22.). Das Team des FCBB bewies aber eine großartige Moral und steckte zu keiner Zeit auf, Spielmacher Stefan Jovic ging wie so oft voran und verkürzte auf 45:58 (25.). Madrid reagierte im Stile eines Meister und agierte vor allem offensiv variabel und effektiv, doch die Bayern hielten nun noch entschlossener dagegen und kämpften sich Punkt um Punkt heran: Nach sechs Zählern in Folge von Nihad Djedovic brachte Leon Radosevic den Rückstand mit zwei verwandelten Freiwürfen in den einstelligen Bereich (57:65/29.). Die Fans im Audi Dome waren voll da, nach einem Dunking von Radosevic waren die Roten dem Meister zur letzten Viertelpause bis auf sechs Punkte auf den königlichen Pelz gerückt - 59:65.

4. Viertel

Anthony Randolph eröffnete den letzten Spielabschnitt mit einem Dreier, doch nun hatten auch die Bayern ihr Zielfernrohr bestens eingestellt - Petteri Koponen konterte mit dem Dreier zum 62:68 (31.). Nach einem Tipp-In von FCBB-Kapitän Danilo Barthel und einem Sprungwurf von Koponen waren die Münchner auf 66:68 dran - Auszeit Madrid (32.). Die Sensation lag in der Luft, die Fans hielt nichts mehr auf den Sitzen. Die Bayern setzten wiederholt zum Führungswechsel oder zumindest zum Ausgleich an, aber gegen die knallharte Defensive der Madrilenen war kaum noch ein Durchkommen. Ein Dreier von Trey Thompkins tat der roten Fan-Seele weh, Auszeit Bayern (68:75/36.). Die Münchner rannten verzweifelt an gegen die weiße Wand, aber die Würfe fanden nicht in den Korb der Spanier. Derrick Williams setzte sich zwei Minuten vor dem Ende unter dem Korb durch (72:77), aber die erfolgreichste Vereinsmannschaft Europas verwaltete ihren Vorsprung mit großem Geschick und ließ den Deutschen Meister nicht mehr herankommen.

 

Impressionen vom Spiel (Foto-Credit: Stickel & Rauchensteiner)

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