













Die Basketballer des FC Bayern München haben in einer an Qualität und Spannung kaum zu überbietenden Partie den großen Favoriten Panathinaikos Athen mit 80:79 (40:41) Punkten in die Knie gezwungen und damit den ersten Sieg in der EuroLeague eingefahren. Im Audi Dome sahen 5.068 Zuschauer eine packende Begegnung mit vielen Führungswechseln (neun allein im letzten Viertel), in der die Bayern dem Meister Griechenlands Paroli boten und in der Crunchtime den Schneid abkauften. Matchwinner war am Ende Vladimir Lucic, der mit einem erfolgreichen Halbdistanzwurf den Vorsprung hielt und dann mit einem finalen Ballgewinn drei Sekunden vor Schluss den möglichen Siegtreffer der Gäste vereitelte. Der starke Nihad Djedovic war mit 19 Punkten der erfolgreichste Werfer der Bayern. Bereits am Mittwochnachmittag reisen die Bayern zum nächsten Spiel beim FC Barcelona (18.10., 21 Uhr), am Sonntag (21.10., 18 Uhr) kommt Bonn zum BBL-Topspiel in den Audi Dome.
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 20:20, 20:21, 16:17, 24:21.
Für den FC Bayern Basketball spielten: Nihad Djedovic (19 Punkte), Danilo Barthel (12), Devin Booker (11), Petteri Koponen (10), Derrick Williams (5), Stefan Jovic (4), Leon Radosevic (4), Maodo Lo (4), Alex King, Braydon Hobbs und Nemanja Dangubic.
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, Cheftrainer des FCBB: „Glückwunsch an die Spieler, das gesamte Team und die Fans zum ersten Sieg in der EuroLeague. Ich habe bereits vor dem Spiel gesagt, dass es für uns am wichtigsten ist, besser zu spielen als Gegen Anadolu Efes. Am Anfang hatten wir Probleme bei den Offensiv-Rebounds, in der Defensive hatten wir leichte Vorteile. In den letzten fünf Minuten des zweiten Viertels waren es sechs Turnovers, doch danach haben wir gut weitergespielt. Am Ende war es ein knappes Spiel und wir konnten gegen Panathinaikos, eines der besten Teams in Europa, gewinnen. Heute waren die Intensität, der Fokus und die Gier entscheidend. Ich bin sehr zufrieden. Es war ein wichtiger Sieg.“
Xavi Pascual, Cheftrainer Panathinaikos: „Zuerst einmal Glückwunsch an den FC Bayern Basketball zum Sieg. Es war ein hartes Spiel, ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss. Doch am Ende haben wir zu viele Chancen liegen gelassen und es ist klar, dass wir uns im nächsten Spiel steigern müssen. Die ersten 20 bis 25 Minuten waren sehr ausgeglichen, dann hatte Bayern einen Lauf und danach war es schwierig für uns zurückzukommen.“
1. Viertel
FCBB-Coach Dejan Radonjic ließ Stefan Jovic, Vladimir Lucic, Nihad Djedovic, Danilo Barthel und Devin Booker gegen den absoluten Hochkaräter und Topfavoriten aus Griechenland beginnen. Die Bayern wirkten zunächst etwas verunsichert und vergaben einfache Chancen, die Griechen legten dagegen extrem fokussiert mit einem 7:0-Lauf ein enormes Tempo vor (0:7/3. Spielminute). Stefan Jovic ergriff die Initiative und stoppte den Run der Gäste mit einem energischen Korbleger (2:7/3.). Die Münchner kämpften sich aber Punkt um Punkt auf 8:11 heran (6.). Nach sechs Minuten kam erstmals Derrick Williams zum Einsatz und führte sich wenig später mit einem krachenden Ausrufezeichen ein, indem er unter dem Korb der Griechen den Ball mit Wucht in den Korb hämmerte (16:18/9.). Maodo Lo bewies ein gutes Auge für die Uhr und ein feines Händchen, als er den Wurf mit der Schlusssirene des ersten Viertels zum 20:20-Ausgleich verwandelte.
2. Viertel
Die Bayern hatten einen wesentlich besseren Start in die zweiten zehn Minuten, Petteri Koponen versenkte einen Dreier in Bedrängnis zur 26:22-Führung (12.). Aus einer galligen Verteidigung heraus führte Stefan Jovic umsichtig Regie und bediente Devin Booker mit einem raffinierten Pass zum schwierigen, aber erfolgreichen Korbleger (32:26/15.). Die Bayern behaupteten die Führung knapp, aber beständig, ein Dreier des Atheners Nikos Pappas verkürzte zum 34:31, Auszeit Bayern (16.). Zwei, drei Angriffe ohne Korberfolg der Münchner nutzte Panathinaikos sofort und eiskalt zum Führungswechsel und zwang FCBB-Coach Radonjic erneut zur Auszeit (36:40/19.). Vier hart erkämpfte Punkte von Kapitän Danilo Barthel brachten den Meister Deutschlands dem Griechenlands zur Halbzeit auf 40:41 heran.
3. Viertel
Einem einfachen Treffer von Devin Booker zur 42:41-Führung folgte ein 6:0-Lauf der Griechen (42:47/24.), doch ein Dreier von Nihad Djedovic kam zur genau richtigen Zeit, und ein flotter Fastbreak wurde von Devin Booker per Dunking abgeschlossen - die Bayern waren wieder dran (47:47/25.). Die Partie war nun ein packender Schlagabtausch auf hohem Niveau - aber zwei, drei Ballverluste der Roten spielten den Gästen in die Karten, und angesichts des 48:53-Rückstandes bat FCBB-Coach Dejan Radonjic zur Auszeit (28.). Die Münchner nahmen sich die Worte des Coaches zu Herzen und kämpften sich wieder heran, nach dem dritten Viertel waren sie Panathinaikos dicht auf den Fersen - 56:58.
4. Viertel
Ein Dreier von Münchens Scharfschützen Petteri Koponen brachte zur großen Freude der Fans endlich die Führung, der man während weiter Strecken vergeblich hinterhergehechelt war (59:58/31.). Die Begegnung nahm nochmals Fahrt auf, die Führung wechselte quasi mit jedem Angriff: Wichtige Punkte steuerte im letzten Viertel Nihad Djedovic bei, mit einem Dreier und einem Drei-Punkt-Spiel besorgte er jeweils die Führung (62:61/33. - 67:66/35.). Vier Minuten vor dem Ende erhoben sich die Bayernfans und pushten ihr Team, und der Funke sprang über. Aus einer großartigen und druckvollen Verteidigung heraus überzeugten die Münchner mit einem fulminanten 6:0-Lauf zur 73:68-Führung (38.). Drei verwandelte Freiwürfe von Devin Booker und Nihad Djedovic brachten die Bayern ihrem großen Ziel des ersten Sieges in der EuroLeague deutlich näher (76:70/noch 84 Sekunden), doch Athen gab noch einmal alles, Keith Langford erzielte vier Punkte in Serie und brachte sein Team bis auf zwei Zähler heran (76:74/noch 43 Sek.). Panathinaikos war so nett, in Nihad Djedovic den besten Werfer bei den Münchner zu foulen und an die Freiwurflinie zu schicken, der versenkte unverschämt cool beide Versuche (78:74/noch 35 Sek.). Sechs Sekunden vor dem Ende stand die Partie weiter auf des Messers Schneide (80:79/noch 6 Sek.). Devin Booker wurde gefoult und leistete sich zum Entsetzen der Fans zwei Fehlwürfe von der Freiwurflinie, und die Griechen hatten nach dem Rebound noch vier Sekunden Zeit für den Siegtreffer, doch sie hatten die Rechnung ohne Vladimir Lucic gemacht, der geistesgegenwärtig den Pass auf den Playmaker stibitzte und so den ersten Sieg in der EuroLeague sicherte.