Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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Die Bayern verlieren in Madrid

Die Basketballer des FC Bayern München haben ihr Gastspiel am 23. Spieltag der EuroLeague bei Real Madrid 78:91 (39:42) verloren. Vor 10.256 Zuschauern zeigte der FCBB in der Wizink Arena gegen den spanischen Titelverteidiger nur phasenweise die für einen Sieg notwendige Topleistung. Dennoch gestaltete der Deutsche Meister die Partie bis zur Pause ausgeglichen. Ein schwaches drittes Viertel war dann allerdings ausschlaggebend für die zwölfte Saison-Niederlage (elf Siege). Während sich Real vorzeitig für die Playoffs qualifizierte, haben die Bayern als derzeitiger Tabellenneunter noch alle Chancen auf die K.o.-Runde. Erfolgreichster Werfer der ersatzgeschwächten Münchner, bei denen erneut Milan Macvan, Devin Booker und Stefan Jovic fehlten, war Danilo Barthel mit 14 Punkten.

Weiter geht es für den FCBB kommenden Freitag, 1. März: Dann gastieren die Bayern beim montenegrinischen Meister Podgorica, ehe am Sonntag, 3. März (15 Uhr), das Bundesliga-Heimspiel gegen Bremerhaven folgt.

Die Punkteverteilung nach Vierteln: 17:22, 22:20, 13:29, 26:20.

Für den FC Bayern Basketball spielten: Danilo Barthel (14 Punkte/5 Rebounds/4 Assists), Vladimir Lucic (10/6), Nihad Djedovic (10/4), Petteri Koponen (10/4), Braydon Hobbs (9/7 Assists), Derrick Williams (9), Maodo Lo (7), Nemanja Dangubic (7), Leon Radosevic (2), Robin Amaize, Marvin Ogunsipe, Alex King.

Die Stimmen zum Spiel:

Dejan Radonjic, FCBB-Cheftrainer: „Gratulation an Real zum verdienten Sieg. Bis auf eine knappe Minute und ein paar Sekunden war es eine gute erste Hälfte von uns. Nach dem dritten Viertel war das Spiel allerdings entschieden, sie hatten schnell einen klaren Vorsprung und haben es dann kontrolliert. Unsere Personallage der letzten Wochen ist nicht einfach, aber wir kämpfen weiter.“  

Danilo Barthel: „Wir haben im dritten Viertel viel zu viele Fehler gemacht. Sie waren da plötzlich aggressiv und kamen durch unsere Fehler zu einfachen Punkten. Wir kamen zwar immer wieder ran, aber dann haben sie wieder unsere Schwächen in der Rotation oder beim Rebounding ausgenutzt. Letztlich haben sie es am Ende zu einfach nach Hause gebracht.“

1. Viertel

Die ersatzgeschwächten Bayern begannen die Partie beim Titelverteidiger mit Maodo Lo, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Derrick Williams und Danilo Barthel. Im Duell des besten Rebound-Teams der EuroLeague (Real) gegen das schwächste (FCBB) waren es eben diese zweiten Chancen am offensiven Brett, die den Madrilenen die 9:4-Führung ermöglichten (4:9/5. Spielminute). Trotz der Probleme in der Zone wussten die Bayern zu Beginn durchaus zu überzeugen: Schnelle Hände in der Defense münzte Petteri Koponen per Dreier aus dem Fastbreak in Zählbares um; wenig später sorgte Danilo Barthel von der Linie für die erste Münchner Führung (13:11/7.). Es folgten Minuten, in denen die Gäste einige Chancen, ihren Vorsprung auszubauen, nicht nutzten (1/6 Dreier), was Real sofort bestrafte und noch vor der ersten Pausensirene die Führung durch einen 10:2-Lauf zurückholte (17:22/10.).

2. Viertel

Die Münchner starteten denkbar schlecht in den zweiten Abschnitt: Zwei Ballverluste und ein verstopfter Dunking nutzte Real zu einem 9:0-Start (17:31/12.). Viertelübergreifend sah sich der FCBB nun einem 2:19-Run der Spanier gegenüber. Nach diesen vier äußerst schwachen Minuten kämpfte sich der deutsche Meister aber zurück ins Spiel: Petteri Koponen, Maodo Lo und Leon Radosevic verkürzten den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich (27:34/16.). Zwei Minuten vor der Halbzeit hatte sich der FCBB nach Danilo Barthels zweitem Dreier und Nihad Djedovics ersten Zählern wieder in Schlagdistanz gebracht (34:38/18.) – Auszeit Madrid. Eine verbesserte Dreier-Quote (5/13) sowie gutes Ballhandling (nur 4 Turnover/Real 6) waren mitentscheidend, dass die Münchner zur Pause wieder von der Sensation träumen durften (39:42/20.).

3. Viertel

Die Partie nahm ordentlich Fahrt auf nach Wiederbeginn: Kaum Unterbrechungen, dafür auf beiden Seiten immer wieder Punkte aus dem Fastbreak. Nachdem die Bayern zwei Ballverluste in Serie produziert hatten, bat Dejan Radonjic zur Auszeit (45:54/25.). Doch erneut war ein Bruch im Münchner Spiel zu beobachten: In jeder engen Situation setzte sich nun wieder die Madrilenen durch. Während Real nun aus der Distanz hochprozentig traf, musste München um jeden Abschluss – fast ausschließlich im Eins-gegen-Eins - hart kämpfen. Und wie schon in beiden Vierteln davor kassierten die Gäste auch im dritten Abschnitt den Buzzerbeater zum 52:71.

4. Viertel

Das Spiel war nach dem schwachen dritten Viertel so gut wie entschieden, doch die Bayern kämpften unbeirrt weiter um den Anschluss: Braydon Hobbs wusste per Steal und Dreier zu gefallen, doch den ersatzgeschwächten Bayern fehlten nun in der Defense die Energie, um Real zu stoppen, und im Angriff die letzte Präzision (60:78/34.). Weil die Spanier nun aber selbst etwas an Konzentration verloren und der FCBB in nur 60 Sekunden auf 68:78 verkürzen konnten, nahm Real-Coach Pablo Laso sein Time-Out (35.). Die Antwort des spanischen Champions lautete Sergio Llull, der auch auf die insgesamt vier Dreier von Danilo Barthel immer eine Antwort parat hatte. So spielte der spanische Champion den Vorsprung routiniert über die Zeit.

Impressionen vom Spiel (Foto-Credit: Cobos | Getty & Stickel)

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