





Die Basketballer des FC Bayern München haben im „Game of the week“ der europäischen Königsklasse gegen Maccabi Tel Aviv 70:77 (31:33) verloren und damit im Kampf um die Runde der letzten acht Teams der EuroLeague einen Rückschlag erlitten. Der FCBB liegt vorerst im dichtgedrängten Playoff-Rennen bei einer 12:13-Bilanz gleichauf mit Tel Aviv und Panathinaikos Athen auf Rang elf.
Vor 6.112 Zuschauern im Audi Dome fand der deutsche Meister lange nur sporadisch seinen Rhythmus, kämpfte sich aber mehrfach an die defensivstarken Gäste heran und vergab die Siegchance erst in den spannenden Schlussminuten. 14 Offensiv-Rebounds und zehn Steals des israelischen Rekordmeisters waren letztlich aber eine zu große Hypothek. Derrick Williams war mit 17 Punkten der erfolgreichste Werfer der Bayern.
Die Bayern treten nun am Sonntag (10. März, 15 Uhr) beim Überraschungsteam der BBL in Vechta an, ehe in der EuroLeague in Kaunas (Donnerstag, 14.3., 19 Uhr) die nächste Option auf den 13. Erfolg besteht.
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 17:18, 14:15, 16:25, 23:19.
Für den FC Bayern Basketball spielten: Derrick Williams (17 Punkte/7 Rebounds), Danilo Barthel (16/6 Reb), Stefan Jovic (9/5 Assists), Nemanja Dangubic (9), Maodo Lo (8), Leon Radosevic (4), Braydon Hobbs (3), Vladimir Lucic (2), Nihad Djedovic (2), Alex King, Petteri Koponen und Robin Amaize (dnp).
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, FCBB-Cheftrainer: „Gratulation an Maccabi. Es war ein schweres Spiel. Maccabi hat für 40 Minuten mit viel Energie gespielt. In der ersten Halbzeit hatten wir in der Offense einige schlechte Entscheidungen, in der Defense hat es gepasst. In der zweiten Hälfte konnten wir das Spiel am Ende knapp gestalten, aber am Ende hat wegen einige falscher Entscheidungen nicht gereicht.“
Ioannis Sfairopoulos, Chefcoach Tel Aviv: „Es ist ein wichtiger Sieg für uns, weil die Bayern zuhause sehr stark spielen und beide das Ziel Playoffs haben. Wir haben das Spiel mit guter Defense kontrolliert und die Bayern zum Nachdenken gebracht. Ich glaube, die Defensive war der Schlüssel zum Sieg. Wir waren das bessere Team.“
Derrick Williams: „Am Ende war der Sieg möglich bei nur vier Punkten Rückstand, aber sie haben dann wieder einen zweiten Ball geholt. Maccabi hatte heute in der Defensive einen guten Matchplan und hat einige wichtige Würfe getroffen. Sie hatten ein bisschen mehr Energie als wir und wir müssen unsere Probleme beim Offensiv-Rebound abstellen. Aber es sind noch fünf Spiele, es geht weiter für uns.“
1. Viertel
FCBB-Coach Radonjic baute auf die Erste Fünf Stefan Jovic, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Leon Radosevic. Die Bedeutung des Mitwirkens von Regisseur Stefan Jovic wurde bereits nach rund 40 Sekunden deutlich, als er mit Ablauf der 24-Sekunden-Wurfuhr den Dreier zur ersten Bayern-Führung versenkte (3:2/1. Spielminute). Derrick Williams lieferte mit gewohnter Zuverlässigkeit frische Energie von der Bank (9:10/5.), doch die Trefferquote der Münchner ließ insgesamt zu wünschen übrig. Der ein oder andere Ballverlust tat sein Übriges, und schon war Tel Aviv auf 9:14 enteilt - Auszeit rot (7.). Die kurze Möglichkeit zur Besinnung hauchte den Bayern zumindest kurz neues Leben ein, das sich in einem flotten 7:0-Lauf manifestierte (16:14/8.). Nach dem ersten Viertel lag der FCBB 17:18 zurück.
2. Viertel
Die Bayern spielten geduldig sehr aussichtsreiche Wurfmöglichkeiten heraus, doch zum Entsetzen der Fans fand der Ball einfach nicht in den Korb; selbst Petteri Koponen, der Spezialagent für Distanzwürfe, mühte sich vergeblich. Für den ersten Treffer benötigten die Roten eine gefühlte Ewigkeit - um genau zu sein nahezu vier Minuten: Nemanja Dangubic wählte die sicherste Methode, den Ball im Korb unterzubringen, per Dunking zum 19:20 (14.). Plötzlich waren die Münchner wieder im Spiel, Maodo Lo traf zur Begeisterung der Fans einen Dreier - Auszeit Maccabi (22:20/15.). Michael Roll, Distanzspezialist der Gäste, verwandelte wenig später den ersten Drei-Punkte-Wurf für sein Team, Auszeit München (22:25/16.). Bei den Münchnern wollte sich kein wirklicher Spielfluss einstellen, aber immerhin bewiesen sie eine gehörige Portion Charakter und kämpften. Sie arbeiteten sich buchstäblich heran, Korberfolge von Jovic, Radosevic und Djedovic hielten den FCBB im Spiel (28:30/19
3. Viertel
Scottie Wilbekin übernahm mit sechs Punkten in Serie das Kommando auf Seiten der Israelis, die Münchner hatten nach wie vor zu wenig Fortune beim Abschluss ihrer Korbaktionen (31:39/22.). Kurz darauf lagen die Münchner erstmals zweistellig hinten, FCBB-Coach Radonjic bat zur Auszeit (31:41/23.). Die taktische Marschroute änderte sich, Stefan Jovic attackierte mit seiner Erfahrung den Korb und erzielte vier Zähler in Serie (35:43/24.). Derrick Williams riss die Fans mit einem einhändigen AlleyOop-Dunking von den Sitzen, doch in der Verteidigung agierten die Bayern viel zu harmlos und gestatteten den Gästen einfache Korberfolge (37:47/25.). Die Münchner rackerten verzweifelt und versuchten alles, um den Rückstand zu verkürzen, aber sie fanden gegen die bewegliche Verteidigung Tel Avivs nicht in ihren Rhythmus. Die Gäste lagen nach dem dritten Viertel zweistellig vorne - 47:58.
4. Viertel
Die Fans im Audi Dome waren nach 72 Sekunden des Abschlussviertels völlig aus dem Häuschen, denn die Bayern hatten vier schnelle Punkte erzielt (51:58/32.). Braydon Hobbs’ Einwechslung wurde von den Fans mit Begeisterung wahrgenommen, prompt lieferte er einen Dreier zum 54:60 (32.). Plötzlich wirkten die Spieler in den roten Trikots wie ausgewechselt, Nemanja Dangubic ließ den nächsten Drei-Punkte-Wurf durch den Korb der Israelis rauschen und verkürzte den Rückstand auf 59:64 (34.). Punkt um Punkt pirschten sich die Bayern heran, Williams steuerte in dieser wichtigen Phase vier Freiwürfe bei (61:64/35. - 63:65/36.). Maccabi reagierte allerdings im Stile einer Spitzenmannschaft und streute recht humorlos einen 6:0-Lauf ein - Auszeit München (63:71/37.). Scottie Wilbekin gelang von jenseits der Drei-Punkte-Linie eine Art Vorentscheidung (66:74/38.).
(Foto-Credit: Stickel, Rauchensteiner, Eirich, Albertini)