





Die Basketballer des FC Bayern München haben beim EuroLeague-Topfavoriten Fenerbahce Istanbul trotz einer beeindruckenden Vorstellung knapp 84:88 (48:51) verloren. Vor 8868 Zuschauern in der Ulker Sports Arena verlangte der FCBB dem EuroLeague-Finalisten der vergangenen drei Jahre alles ab. Bis in die Schlussminute hielten die Bayern das Spiel gegen das türkische Topteam offen, mussten sich am Ende aber der geballten individuellen Klasse geschlagen geben. 19 Offensiv-Rebounds (32:21 insgesamt) unterstreichen die leidenschaftliche Vorstellung der Gäste, die trotz der unglücklichen Niederlage überzeugen konnten. Bester Werfer der Bayern war Devin Booker mit 15 Punkten und sieben Rebounds.
Bereits am Sonntag, 4. November, gastiert der FCBB in der Bundesliga in Crailsheim (18 Uhr). Nächste Woche stehen dann zwei Heimspiele auf dem Programm: Am Donnerstag, 8. November, gastiert Darussafaka Istanbul im Audi Dome (20 Uhr), drei Tage später, am Sonntag, 11. November, empfangen die Bayern Oldenburg in der BBL (18 Uhr).
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 26:28, 22:23, 17:14, 19:23.
Für den FC Bayern Basketball spielten: Devin Booker (15 Punkte/7 Rebounds), Vladimir Lucic (13), Stefan Jovic (12/6 Assists), Petteri Koponen (11), Nihad Djedovic (9), Nemanja Dangubic (8), Derrick Williams (7/7 Rebounds), Danilo Barthel (7), Leon Radosevic (2), Maodo Lo, Alex King (dnp), Braydon Hobbs (dnp).
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, Cheftrainer des FCBB: „Gratulation an Fenerbahce und Zeljko zum Sieg. Wir haben in der ersten Halbzeit offensiv wirklich sehr gut gespielt. Allerdings sind 51 Punkte des Gegners zu viel, wir mussten unsere Defensive verbessern. Das haben wir nach der Pause getan und stark verteidigt. Leider haben wir in den letzten Minuten im Angriff einige schlechte Entscheidungen getroffen. Fenerbahce hat das klug ausgenutzt zu wichtigen Punkten.“
Devin Booker: „Es war nicht genug. Wir haben zwar gut gespielt, aber nicht gut genug. Wir haben genügend Punkte gemacht. In der Offensive war das in Ordnung, aber es geht um die Defense, wenn du solche Spiele gewinnen willst. Klar hat auch der ein oder andere Pfiff vielleicht gefehlt, aber darüber dürfen wir uns nicht beschweren. Aber wir werden aus solchen Spielen viel lernen.“
1. Viertel
Stefan Jovic, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Devin Booker bildeten die Starting Five der Bayern beim Gastspiel in Istanbul. Beide Mannschaften begannen offensiv sehr ansehnlich: die ersten sieben Angriffe der Partie waren allesamt von Erfolg gekrönt (7:9/ 3. Spielminute). Die Gäste aus München agierten sehr konzentriert und übernahmen dank ruhig vorgetragener Spielsystemen nach knapp fünf Minuten erstmals die Führung (14:13/5.). Die Partie blieb temporeich und ebenso reich an offensiven Highlights beider Kontrahenten. Während bei den Bayern Devin Booker, Vladimir Lucic und Nihad Djedovic die Scoringlast trugen, war Kostas Sloukas (5 Punkte/ 6 Assists) auf Seiten der Hausherren der tonangebende Akteur (26:28/10.).
2. Viertel
Nach dreieinhalb Minuten im zweiten Viertel nahm FCBB-Coach Dejan Radonjic die erste Auszeit: Seine Spieler hatten sich dreimal in Serie am eigenen Brett den Rebound nehmen lassen und so Punkte nach zweiten Chancen kassiert (33:38/14.). Die Gastgeber zogen aus diesen Aktionen viel Energie und trafen vor allem von der Dreierlinie hochprozentig (5/7). Weil aber auch die Münchner offensiv weiterhin sehr variantenreich auftraten, nahm Fenerbahce-Coach Obradovic ebenfalls sein Time-Out (39:43/16.). An Intensität und Spannung verlor das Spiel auch in der Folge nicht, im Gegenteil: Der FCBB überzeugte bei Ballbesitz weiter mit einer guten Mischung aus Fastbreak- und Setplay-Spiel. Und weil auch Nemanja Dangubic von der Dreierlinie auftrumpfte (2/3), gingen die Münchner mit einem knappen 48:51 in die Halbzeitpause.
3. Viertel
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Spielgeschehen, vor allem nicht an der Münchner Entschlossenheit und Konzentration. Nach knapp fünf Minuten im dritten Abschnitt führte der FCBB 59:56, was Heim-Coach Obradovic zu der bis dato lautesten Time-Out-Ansprache veranlasste. Die Reaktion des türkischen Meisters ließ nicht auf sich warten: Zwei bayerische Ballverluste wurden umgehend in einfache Punkte umgemünzt (61:60/27.). Es war beiden Mannschaften nun anzumerken, dass sie ihren Fokus auf eine bessere Defense legten, je näher die Crunchtime rückte; aus dem Punkte-Spektakel der ersten Hälfte war nun ein Spiel mit wenigen offensiven Höhepunkten geworden (63:61/29.). Derrick Williams übernahm nun Verantwortung und sorgte mit gelungenen Aktionen an beiden Enden des Courts für noch mehr Feuer in der nun aufgeheizten Atmosphäre. Dem Spielverlauf entsprechend stand es vor dem Schlussviertel 65:65.
4. Viertel
Petteri Koponen antwortete zu Beginn der letzten zehn Minuten auf einen türkischen Dreier mit einem beeindruckenden Distanzwurf aus der Bedrängnis (68:68/32.). Die Führung wechselte munter hin und her und die Gäste brachten sich vor allem dank der guten Arbeit am offensiven Brett (14 OR) tatsächlich in die Position, für die Sensation in Istanbul zu sorgen (76:77/37.). Fenerbahce antwortete in der Crunchtime aber im Stile eines Champions: Luigi Datome und Marko Guduric trafen wichtige Dreier, doch die Bayern ließen sich weiterhin nicht abschütteln: Koponen sorgte mit fünf Punkten in Serie für das 78:79 zwei Minuten vor dem Ende. Der deutsche Meister kämpfte um jeden Zentimeter auf dem Court und verlangte dem EuroLeague-Finalisten der vergangenen drei Jahre alles ab, schlussendlich rettete sich der Champion von 2017 durch die enorme individuelle Klasse ins Ziel.
Impressionen vom Spiel (Foto-Credit: Stickel)