Die Bayern-Basketballer haben in der EuroLeague auch ihre fünfte Auswärtspartie verloren: Beim Titelfavoriten Anadolu Efes Istanbul unterlag der Deutsche Meister vor 14.900 Zuschauern mit 75:104 (40:57) Punkten und weist nach dem elften Spieltag eine 4:7-Bilanz auf. Gegen die von Beginn an aufgedrehten Gastgeber fehlten den Bayern, denen erneut auch Nihad Djedovic fehlte, früh die Gegenmittel. Man kämpfte sich zwischenzeitlich auf fünf (30:35/14.) und nochmal neun Zähler (50:59/23.) heran. Doch der türkische Meister gewann das Rebound-Duell klar 34:21 und traf fast nach Belieben (allein 73 Prozent der Zweier), allen voran Shane Larkin. Der frühere NBA-Profi war nicht zu bremsen bei seinem Rekordspiel (49 Punkte, 10 Dreier). Zweibester Scorer auf dem Feld war FCBB-Forward Vladimir Lucic mit 20 Zählern (7/9 FG).
Für die in der Liga noch unbesiegten Bayern geht es schon am Sonntag (1.12., 18 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den Tabellenfünften Crailsheim weiter, ehe am Donnerstag (5.12., 20.05 Uhr) das nächste schwere Auswärtsspiel bei Maccabi Tel Aviv folgt.
Tickets: FCBB vs. Crailsheim
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 22:30, 18:27, 18:19, 17:28.
Zahlen & Fakten – Zweier-Quote: 73 % (Efes) // 57 % (FCBB); Dreier-Quote: 50 % // 27,8 %; Rebounds: 34 // 21; Assists: 23 // 18; Ballverluste: 15 // 16. – Es fehlten: TJ Bray (Aufbau nach Fuß-OP), Josh Huestis (im Training) und Nihad Djedovic (Kniereizung).
FCBB: Vladimir Lucic (20 Punkte/4 Rebounds), Danilo Barthel (11), DeMarcus Nelson (9) Petteri Koponen (8) Paul Zipser (8), Greg Monroe (6/5 Assists), Maodo Lo (5) Diego Flaccadori (4), Mathias Lessort (4), Alex King, Leon Radosevic und Sasha Grant.
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, Chefcoach München: „Efes hat exzellent gespielt, schon zu Beginn lief ihre Offense. Vor allem Larkin hat früh gepunktet und dann immer weiter, er war unglaublich. Gratulation an Efes zu dieser Vorstellung.“
Danilo Barthel: „Efes hat unheimlich stark gespielt. Aber wir haben uns viel mehr vorgenommen. Wir sind sehr enttäuscht.“
Ergin Ataman, Coach Efes: „Mit dieser Leistung sind wir ein Kandidat auf die NBA-Meisterschaft. Wir haben perfekt gespielt.“
1. Viertel
Maodo Lo, Petteri Koponen, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Greg Monroe kamen als Starter auf das Parkett. Guard Larkin fand direkt seinen Rhythmus und traf die ersten Dreier, der deutsche Center Tibor Pleiß erhöhte. FCBB-Coach Coach Radonjic war zudem früh gezwungen, Lo (umgeknickt) herauszunehmen. Backup DeMarcus Nelson steuerte aber umgehend neun Punkte bei. Doch trotz einer insgesamt guten Offensive lag Bayern zum Ende der ersten zehn Minuten aufgrund des nächsten Larkin-Dreiers zweistellig zurück (18:28/9.). Während der Vorjahresfinalist im ersten Viertel sechs seiner neun Dreier traf, gelang dem deutschen Pendant nur ein Treffer bei vier Versuchen von draußen. 22:30 aus Sicht der Gäste nach zehn Minuten.
2. Viertel
Die Bayern konnten die Türken defensiv etwas besser kontrollieren und durch einen 8:0-Lauf über Paul Zipser, Lucic und Lo bis auf fünf Punkte rankommen (30:35/14.). Der FCBB hielt nun phasenweise gut mit, doch Larkin bekam man weiter überhaupt nicht in den Griff (34:47/17.). Nachdem sich die Münchner wieder bis auf neun Punkte herankämpften, eroberte sich der Favorit mit einem 8:0-Lauf die deutliche 57:40-Pausenführung.
3. Viertel
Ein erneut guter Start ließ nochmal kurz Hoffnung aufkommen. Mit einem 10:2-Lauf startete man in die zweite Hälfte – doch wieder war es Larkin, der die passende Antwort fand und den Run der Gäste stoppte (50:63/24.). Immerhin hielt Lucic in der Folge sein Team weiterhin im Spiel (56:66/26.). Doch Efes zog nochmal an und überrannte die Bayern abermals mit einem 10:2-Lauf – 58:76 vor dem Schlussabschnitt.
4. Viertel
Das Spiel war früh entschieden. Larkin war weiterhin nicht zu kontrollieren und stellte mit 49 Punkten einen neuen Scoringrekord in der EuroLeague auf. Begünstig wurde dieser von der Verteidigung und zahlreichen Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel. Der ehemalige Guard der Boston Celtics traf zehn seiner zwölf Versuche von Downtown. Am Ende stand ein klares 104:75 des Favoriten gegen einen Deutschen Meister, der sich trotz aller Deutlichkeit in einigen Phasen teuer verkaufte.