





Die Basketballer des FC Bayern München haben gegen Khimki Moskau 74:87 (37:44) verloren und damit in Europas Königsklasse ihre zweite Niederlage einstecken müssen. Vor 4.598 Zuschauern im Audi Dome lag der Deutsche Meister bei der Rückkehr von Devin Booker (13 Punkte) bis kurz vor der Pause im Plan und 37:36 vorn (19.) – ehe er plötzlich den Faden verlor und nach einem 20:0-Lauf der Gäste fast aussichtslos 37:56 hinten lag. Während die Bayern zu zögerlich und fehlerhaft agierten, traf Khimki sicher und ließ die Münchner (die auch auf den verletzten Mathias Lessort verzichten mussten) im letzten Viertel nicht näher als zehn Punkte herankommen.
Am kommenden Sonntag (27. Oktober, 15 Uhr/MagentaSport) sind die Bayern nun beim BBL-Derby in Würzburg gefordert, ehe sich nächsten Mittwoch (30. Oktober, 20.30 Uhr) der spanische Rekordmeister Real Madrid in der EuroLeague die Ehre gibt.
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Die Punkteverteilung nach Vierteln: 19:17, 18:27, 18:26, 19:17.
Zahlen & Fakten – Zweier-Quote: 48% (FCBB) // 57% (Khimki); Dreier-Quote: 37% // 52%; Rebounds: 30 // 28; Assists: 12 // 17; Turnover: 19 // 18. – Es fehlten: TJ Bray (Aufbau nach Fuß-OP), Josh Huestis (Knie), Mathias Lessort (Fuß, Bänder).
FCBB: Greg Monroe (18 Punkte/5 Rebounds), Vladimir Lucic (12/5 Reb.), Maodo Lo (12), Alex King (9), Nihad Djedovic (9), Danilo Barthel (9), Paul Zipser (3), Diego Flaccadori (2), Petteri Koponen, DeMarcus Nelson, Leon Radosevic und Sasha Grant.
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, Cheftrainer Bayern München: „Glückwunsch an Khimki Moskau. Sie haben verdient gewonnen, sie waren heute besser als wir. Die ersten beiden Viertel waren sehr ausgeglichen, aber wir hatten zwei sehr schlechte Minuten vor der Pause, und so sind wir leider auch in die zweite Hälfte gestartet. Da haben sie die Kontrolle übernommen. Bis auf Shved hatten sie eine sehr gute Quote bei den Dreiern. Unsere Offensive war dagegen in der zweiten Hälfte nicht gut. Wir haben in der ersten Hälfte noch gute Würfe kreiert, die wir auch getroffen haben. Doch dann haben wir zu viele Fehler gemacht und zu oft den Ball verloren. 19 Ballverluste sind zu viel.“
Rimas Kurtinaitis, Chefcoach Khimki: „Wir sind sehr glücklich, denn wir haben Geschichte geschrieben: Nach sechs Niederlagen gegen München haben wir endlich unseren ersten Sieg geholt. Ich freue mich für meine Spieler.“
Alex King: „Kurz vor der Pause hatten wir zu viele einfache Punkte und Turnovers, dadurch sind wir mit negativen Erlebnissen in die Halbzeit gegangen. In der zweiten Halbzeit haben sie dann sehr hochprozentig getroffen und wir haben in der Offense zu viele einfache Fehler gemacht. Auf dem Level haben wir es nicht geschafft, zurückzukommen, aber daraus müssen wir lernen und es so schnell wie möglich abhaken und uns auf das schwere Spiel in Würzburg vorbereiten.“
1. Viertel
Maodo Lo, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Greg Monroe waren die Startformation von FCBB-Coach Dejan Radonjic. Devin Booker, nun in den Reihen der Russen, schenkte seinen ehemaligen Mitspielern gleich einen Treffer ein und startete mit dem Korberfolg einen 6:0-Lauf Khimkis, der nach 80 Sekunden von Lo per Dreier gestoppt wurde (3:6/2. Spielminute). Monroe kam gut in Fahrt, erzielte sechs Punkte in Folge und zwang Moskau zur Auszeit (9:11/4.). Die Defensive der Bayern wurde aggressiver und wirkungsvoller, und auch im Angriff gewannen die Roten an Sicherheit: Monroe wühlte sich zum Korb durch und brachte den FCBB erstmals in Führung (13:11/6.). Knapp drei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels wechselte Coach Radonjic frische Kräfte ein - bis dahin hatten alle Akteure der Startformation gepunktet. Nach dem ersten Spielabschnitt führten die Münchner 19:17.
2. Viertel
Die Münchner haderten mit ihrer Quote, weil sie aussichtsreiche und freie Wurfpositionen nicht zu nutzen verstanden. Khimki war sofort zur Stelle und schnappte sich die Führung (19:22/12.). Alex King beendete die Flaute und war per Drei-Punkte-Wurf erfolgreich, Maodo Lo fügte einen weiteren hinzu (25:25/13.). Energizer King brachte Feuer aufs Parkett und sorgte sowohl defensiv als auch offensiv für einen ordentlichen motivationalen Schub. Monroe setzte sich in unmittelbarer Nähe zum Korb ein ums andere Mal durch (33:30/16.). Die Kontrahenten mit jeweils zwei Siegen und einer Niederlage auf internationalem Parkett bekämpften sich intensiv und auf hohem Niveau - die Führung wechselte mehrfach und mit so gut wie jedem Wurf, keine Mannschaft konnte mehr als zwei, drei Punkte zwischen sich und die andere bringen. In der letzten Minute vor der Pause drehten die Moskauer aber plötzlich auf und erwischten die Münchner mit einem 8:0-Lauf eiskalt - 37:44 nach 20 Minuten.
3. Viertel
Die Bayern hatten ihre arge Not, den Spielrhythmus zu finden, der Rückstand wuchs (37:50/23.) - Auszeit München. Entgegen der Erwartung auf den Rängen brachte die Besprechung keine Wende, Khimki zog unaufhörlich davon (37:56/24.). Nach knapp vier Minuten im dritten Viertel gelang der erste Bayern-Korb, Lo versenkte einen Dreier zum 40:56 (24.). Ein Dreier von Paul Zipser ließ die Fans Hoffnung schöpfen, aber um wieder heranzukommen, hätte es auch einer deutlichen Steigerung in der Verteidigung bedurft - dies war noch nicht der Fall, Khimkis Star Alexej Shved war ungestört von jenseits der Drei-Punkte-Linie erfolgreich (48:64/28.). Dass die Bayern Rückstände aufholen können, bewiesen sie erst in Oldenburg, aber 15 Punkte im letzten Viertel, das war eine große Aufgabe - 55:70 vor dem Schlussabschnitt.
4. Viertel
Lucic blies zum Angriff und brachte den FCBB mit einem Dreier auf 58:72 heran, aber die Russen antworteten im Gegenangriff mit einem Dreier. Die Wurfquote der Gäste lag zu diesem Zeitpunkt des Spiels bei nahezu 60 Prozent, dagegen und gegen ihre giftige Verteidigung war an diesem Abend kein Kraut gewachsen. Lo zeigte seine außergewöhnlich gute Form mit einem Drei-Punkte-Treffer zum 64:78, da waren noch exakt sechs Minuten auf der Uhr. Barthel war zwei Mal nacheinander am Brett erfolgreich, plötzlich waren die Münchner auf zehn Punkte dran - Auszeit Khimki (68:78/36.). Aus dieser Auszeit heraus antworteten die Gäste jedoch mit einem trockenen 7:0-Lauf, der die Vorentscheidung bedeutete. Angesichts der besiegelten Niederlage erhielt das 17-jährige Bayern-Talent Sasha Grant seine erste Spielminute in der EuroLeague, und auch Diego Flaccadori kam zum Einsatz.
Die nächsten Spiele der Bayern
Foto-Credit: Stickel, Rauchensteiner, Eirich