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Zweites Spiel im neuen Jahr, zweiter Sieg: Zum Abschluss der EuroLeague-Hinrunde bezwangen die Bayern-Basketballer den griechischen Rekordmeister Panathinaikos Athen 84:68 (43:28), der sechste Erfolg. 6.500 Fans im ausverkauften Audi Dome sahen eine disziplinierte taktische Leistung des kampfstarken FCBB, der Liga-Topscorer Bacon (21,2 PpS/am Ende 18) bis ins Schlussviertel hinein bei zwei Zählern hielt. Für den Sieger trafen der überragende Rubit (23), Bonga (11), Hunter und Gillespie (je 10) am besten.
Gillespie stark
Weiter ohne Lucic und Obst gingen die Bayern in ein sehr physisches Duell. Ihre Defense stand (30:17/14.), nur zehn Athener Offensivrebounds störten in der ersten Hälfte. Zu Beginn der zweiten befand sich Gillespie bereits auf dem Weg zum Double-Double (10/10), Walden schied allerdings mit muskulären Problemen aus. 67:46 lautete der höchste Vorsprung (31.), das reichte.
Drei Tage sind es nun bis zum ebenfalls schon ausverkauften BBL-Gipfel gegen Alba Berlin am Sonntag (8.1., 18 Uhr), Am Dienstag kommt der bisherige EuroLeague-Tabellenführer Baskonia Vítoria - der am Donnerstag in Berlin 84:85 (48:54) verlor.
FC Bayern Basketball - Panathinaikos Athen 84:68 (43:28)
FCBB:
Augustine Rubit (23 Punkte), Isaac Bonga (11/5 Rebounds), Freddie Gillespie (10/10 Rebounds), Othello Hunter (10/9 Rebounds), Nick Weiler-Babb (8), Elias Harris (8), Cassius Winston (4), Ognjen Jaramaz (4), Niels Giffey (4), Corey Walden (2), Paul Zipser, Niklas Wimberg (n.e.)
Topscorer Athen:
Dwayne Bacon (18 Punkte)
Schiedsrichter
Sasa Pukl, Milivoje Jovcic, Tomasz Trawicki
Zuschauer
6.500 (ausverkauft)
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 21:11, 23:17, 18:16, 23:24.
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 59 % (FCBB) // 41 % (Athen); Dreier-Quote: 35 % // 33 %; Freiwurf-Quote: 81 % // 55 %; Rebounds: 40 // 31; Assists: 14 // 7; Ballverluste: 10 // 8
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri: „Es war ein exzellentes Spiel von uns, auf beiden Seiten des Feldes. Wir haben als Team in Offense und Defense gespielt und fanden Spieler wie Aug (Rubit), die am Angriff inspiriert waren. Wir haben den Ball gut bewegt gegen ein Team, das sehr viel Talent hat. Man hat gesehen, was Bacon anstellen kann, als er in den letzten sieben Minuten nicht zu stoppen war. Das ist ein toller Sieg, nachdem uns Spieler fehlten und wir nach soliden Auswärtsspielen ohne Sieg heimkehrten. Deshalb wollten wir diesen unbedingt und haben es verdient. Wir hatten keine Zeit, uns vorzubereiten, nachdem wir 48 Stunden zuvor in Rostock spielten. Das ist ein echter Teamsieg von einer Mannschaft, die klare Vorstellungen hat und den Gameplan exzellent ausgeführt hat mit großem Mannschaftsgeist. (…) Wir spielen inzwischen mehr als Team und haben das Level der Intensität gesteigert, in Angriff und Verteidigung. Wir lösen alles gemeinsam und versuchen, schneller zu spielen. Heute waren wir sehr gut darin, den Ball nach innen zu bringen, wo wir sehr effektiv waren. Deswegen mussten wir diesmal nicht so viel von außen werfen.“
Augustine Rubit: „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns und unser Ziel, uns nach unseren letzten zwei EuroLeauge-Spielen zu verbessern. Es ist großartig, dass wir das heute direkt erreicht haben.“
Freddie Gillespie: „Ein großer Faktor heute war unsere Defense, die ist unser Steckenpferd. Wir haben gute Verteidiger im Team und viele Jungs haben eine gute Mentalität in der Defense. Das hat sich heute für uns ausgezahlt.“
Niels Giffey: „Für uns war wichtig, in der Offense schnell abzuschließen und nicht zu viel ins Halbfeld zu fallen. Wir haben den Ball gut bewegt und Bacon, der so krass talentiert ist, lange gut kontrolliert. Defensiv haben sich einige gut reingehängt heute. (…) Wir haben Konstanz gefunden in unserem Spiel; auch in unserer Offense war heute kein Knick drin. Wir bauen unsere Saison weiter auf, obwohl wir noch Verletzungen haben, mit Lucic und Andi. Das ist ärgerlich, trotzdem wollen wir immer besser werden und in der Rückrunde noch ein paar Siege mehr holen.“
Das Spiel:
Coach Trinchieri eröffnete die erste EuroLeague-Partie des Jahres 2023 im Audi Dome mit Cassius Winston, Nick Weiler-Babb, Isaac Bonga, Augustine Rubit und Freddie Gillespie. Die Energie der Fans übertrug sich unmittelbar auf das Parkett: Die Bayern verteidigten ausgezeichnet. Im Angriff klappte zwar noch nicht alles, doch nach vier Spielminuten führte der FCBB durch Treffer von Rubit und Winston 5:4. Nachdem die Führung mehrfach gewechselt hatte, kam Bonga völlig frei zum Dreier-Versuch und versenkte den Ball zum 12:9 (6.). Der Treffer läutete einen 8:0-Lauf ein, den der ehemalige Bayern-Coach Dejan Radonjic mit einer Auszeit zu stoppen versuchte (17:9/8.). Die Verteidigung der Münchner machte keine Kompromisse, die Gäste blieben minutenlang ohne Korberfolg. Elias Harris setzte sich unter dem Korb der Griechen mit seiner Routine zum 19:9 durch (9.). Einige Ballverluste der Bayern verhinderten ein weiteres Davonstehlen - nach dem ersten Durchgang lagen die Münchner 21:11 vorne.
Bayern rührt Beton an und glänzt mit einer Dreierquote jenseits der 50%
Athen intensivierte die Defensive, die Bayern wehrten sich mit einem starken Move von Bonga und einem Dreier von Hunter (26:15/12.). Wieder war es die Verteidigung, über die sich die Münchner ihre Dominanz erkämpften – es wurde wachsam kommuniziert und konsequent ausgeholfen, womit Panathinaikos nicht zurechtkam (30:17/14.). Eine Auszeit der Griechen brach den Rhythmus der Bayern, die Gäste kamen über einen 6:0-Lauf heran, den aber Gillespie mit einem energischen Dunking nach Offensivrebound zu stoppen wusste (32:23/16.). „Den Ball zu Rubit!“ war in der Folge eine ausgezeichnete Devise, denn der Forward war nicht aufzuhalten und traf traumwandlerisch sicher zwei Mal zum 38:28 (18.). Othello Hunter riss die Fans zum Abschluss des zweiten Viertels aus ihren Sitzschalen, indem er seinen zweiten Dreier in den Korb von Pana steuerte - 43:28.

Gillespie kämpft sich zum Double-Double
Den Münchnern war nach dem Seitenwechsel der Elan kurzzeitig abhandengekommen. Panathinaikos wollte das mit Macht ausnutzen und den Rückstand verkürzen, aber die Münchner Defensive war auf Zack und verhinderte dies. Nach über drei Minuten des dritten Viertels schaltete sich Gillespie nicht nur in der Defensive mit starken Rebounds ein, sondern auch in der Offensive mit cleverer Beinarbeit und zwei Korberfolgen (47:32/25.). Derrick Williams, ehemaliger Bayernspieler, war topmotiviert und steuerte zwei Dreier ins Ziel (55:41/29.). Der vermeintlich große Vorsprung war trügerisch – der Fokus der Münchner war jetzt gefragt. Harris schwächelte von der Freiwurflinie, aber zwei großartige Verteidigungssequenzen des FCBB führten zu schnellen Treffern von Giffey und Harris, das Tüpfelchen auf dem I war ein gewitzter Tip-In beim Offensivrebound von Othello Hunter zum 61:44 nach drei Vierteln.
Bayern bleibt dominant
Die Fans erhoben sich, um den Bayern ordentlich Dampf zu machen, Weiler-Babb nahm das zum Anlass und haute den Dreier zum 64:44 rein. Kämpfer Gillespie schnappte sich den zehnten Rebound am offensiven Brett und vervollständigte das Double-Double (69:49/32.). Athens Dwayne Bacon drehte auf und scorte elf Punkte in Folge, doch Augustine Rubit war an diesem Abend bestens aufgelegt und tänzelte die Griechen ein ums andere Mal aus, auch bei den Freiwürfen gab er sich keine Blöße (76:60/35.). Die Bayern gerieten nicht aus dem Tritt und wahrten selbstbewusst ihren zweistelligen Vorsprung. Jeder Spieler zeigte unbändigen Siegeswillen, um jeden Ball wurde gefightet. Bonga und Weiler-Babb versenkten souverän ihre Würfe, nachdem ordentlich Zeit von der Uhr genommen worden war (80:62/37.). Aber auch Panathinaikos steckte nicht auf, erneut war es Williams, der per Dreier zum 82:68 verkürzte - Auszeit Trinchieri (noch 118 Sekunden). Ein überragendes Play führte zum Harris-Dunking, spätestens jetzt war das Spiel entschieden und der sechste Sieg in der EuroLeague eingetütet.