





Der Sprung ins vordere Mittelfeld bleibt zunächst aus: Nach zwei Siegen mussten die Bayern-Basketballer am Dienstag in Valencia eine 73:82 (33:32)-Niederlage hinnehmen. In einem heftig umkämpften Spiel konnte der FCBB die Spanier im letzten Viertel über eine längere Sequenzen nicht mehr stoppen.
Die Münchner Bilanz lautet nun 9:13, ihre besten Werfer waren Winston (22 Punkte) und Giffey (14).
Bruch nach 51:47-Führung
Am Donnerstag wird es nicht leicht, ab 20.30 Uhr sind die Münchner im Palau Blaugrana des Titelkandidaten FC Barcelona zu Gast, auch dann ohne Lucic, Obst und Harris.
In Valencia ging es von der ersten Minute nur über Physis, die Guard-Defense war auf dem Prüfstand. 24:19 (15.) und 51:47 (27.) lag man vorn, Valencia indes hatte bisweilen weniger Gegenwehr beim Scoring und traf nun aus der Distanz: 58:75 (34.), ein 2:14-Start ins Schlussviertel machte die Hoffnungen zunichte.
Valencia Basket – FC Bayern Basketball 82:73 (33:32)
FCBB:
Cassius Winston (22 Punkte/5 Rebounds/5 Assists), Niels Giffey (14), D.J. Seeley (6), Freddie Gillespie (6/6 Rebounds/3 Blocks), Othello Hunter (5), Isaac Bonga (5), Ognjen Jaramaz (4), Nick Weiler-Babb (4), Corey Walden (4), Augustine Rubit (3), Paul Zipser & Niklas Wimberg (DNP)
Topscorer Valencia:
Jonah Radebaugh (14 Punkte)
Schiedsrichter
Oleg Latisevs, Fernando Rocha, Robert Vyclicky
Zuschauer
6.029
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 14:16, 18:17, 24:28, 17:21
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 49% (FCBB) // 53% (Valencia); Dreier-Quote: 38% // 39%; Freiwurf-Quote: 93% // 89%; Rebounds: 30 // 34; Assists: 14 // 19; Ballverluste: 9 // 10
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri: „Gratulation an Valencia für ihre großen fünf Minuten, die komplett das Spiel verändert haben. Sie haben den Sieg verdient. Wir hatten eine solide erste Halbzeit, haben ziemlich gut verteidigt, waren aber schwach in der Offense. In der zweiten Hälfte waren wir auf beiden Seiten ohne Niveau. Wir konnten nicht vor dem Ball bleiben. (…) Ich würde sagen, unsere One-on-one-Verteidigung war entblößend, meterweit waren wir vom Gegenspieler entfernt. Wir haben Korbleger, Dunks, Dreier bekommen und haben dann in diesen fünf Minuten auch zu oft den Ball verloren. Wir haben einfach zu wenig getan, um das Spiel gewinnen zu können.“
Othello Hunter: „Das ist eine harte Niederlage. Wir waren eigentlich im Spiel, dann hatten sie ihren Lauf. In dem wir sie nicht stoppen konnten und jetzt müssen wir uns auf das nächste Spiel fokussieren und besser sein.“
Alex Mumbru, Chefcoach Valencia: „Wir haben heute sehr gelitten. In den ersten 20 Minuten haben wir gute Defensive gespielt. Im vierten Viertel haben wir dann auf unseren Moment warten müssen und er ist glücklicherweise gekommen. Endlich haben wir unsere Dreier getroffen und großartig gespielt. Am Ende bin ich glücklich für meine Spieler. Shannon Evans hatte zwei, drei wichtige Minuten. Aber das war am Ende ein Team-Sieg, jeder hat geholfen und sein Bestes gegeben.“
Das Spiel:
Zum Auftakt der Spanienreise standen Cassius Winston, Nick Weiler-Babb, Isaac Bonga, Augustine Rubit und Freddie Gillespie auf dem Parkett. Beide Mannschaften begannen mit hoher Intensität und verteidigten extrem eng. Gillespie ließ in Abwesenheit von Starcenter Bojan Dubljevic keinen Zweifel aufkommen, wer den Korb dominierte. Ein Block, ein Offensivrebound und ein wuchtiger Dunk standen schnell im Statistikbogen. Ex-Ludwigsburger Jonah Radebaugh gelang es derweil am besten, sich zu befreien. Der Guard sorgte mit seinen fünf Punkten für einen guten Start der Spanier – 8:12 (7. Minute). Gleichzeitig machte es Valencia den Gästen nicht leicht. Hunter musste seinen Dreier im Zurückfallen nehmen. Doch der Veteran ließ sich davon nicht beirren und schloss mit seinem Treffer ein umkämpftes erstes Viertel (14:16).
Im zweiten Abschnitt blieb die Devise der Hausherren, das Tempo hoch zu halten und mit viel Wucht das offensive Brett zu attackieren. Doch die Bayern matchten die Physis. Hunter pflückte ein hohes Anspiel spielerisch aus der Luft, Gillespie blockte zum Zweiten – 20:18 (14.). Die Partie blieb extrem punktearm. Umso gelegener kamen die Eins-gegen-Eins-Aktionen von Winston. Einzig dem frisch gekürten Euroleague Spieler des Monats, Augustine Rubit, wollte nur wenig gelingen. Da die Defensive aber stimmte, stand am Ende der ersten Hälfte per Buzzer-Beater von Lopez-Arostegui ein knappes 32:33.
Kleine Läufe auf beiden Seiten, niemand setzt sich ab
Cash Winston eröffnete das dritte Viertel mit zwei blitzschnellen Treffern. Eine kurze technische Unterbrechung stoppte den furiosen Start. Stattdessen kam das Team von Alex Mumbru wieder auf. Ein Dreier von Niels Giffey unterbrach zügig den kleinen Lauf – 44:45 (25.). Während auf beiden Seiten die Punkte auf viele Schultern verteilt wurden, schaffte es keiner, sich mit mehr als fünf Punkten abzusetzen. Erneut passte der letzte Wurf des Viertels für die Gastgeber, die damit eine knappe Führung mitnahmen (56:61).
Klemen Prepelic brauchte nur wenige Sekunden, um nachzulegen und die spanischen Fans erstmals so richtig zu aktivieren. Auf der Gegenseite schafften es die Bayern, vier schnelle Fouls zu forcieren. Doch der Scharschütze Valencias war nun voll da und ließ zunächst Gillespie und kurz darauf Seeley alt aussehen – Auszeit Trinchieri (58:67/33.). Mit seiner Energie riss der Slowene auch Shannon Evans mit, der die Dreier nun auch vom Logo traf. Nach dem plötzlichen 17:2-Lauf war der Münchner Chefcoach erneut zur Auszeit gezwungen. Winston ließ die aufgeheizte Halle kurz verstummen. Gemeinsam mit Gillespie und Giffey stemmte sich der Topscorer gegen die drohende Niederlage (68:77/37.). Doch zwei unglücklich verpasste Gelegenheiten von Jaramaz und ein nachträglich auf unsportlich entschiedenes sowie technisches Foul gegen Gillespie machten eine Aufholjagd nahezu unmöglich. Trotz eines unermüdlichen Winston brachte Valencia den Sieg letztendlich über die Zeit (73:82).