





Der ersehnte erste Sieg lässt auf sich warten: Die Bayern-Basketballer haben am fünften EuroLeague-Spieltag auch das Duell beim bislang ebenfalls sieglosen Adria-Champion Roter Stern Belgrad verloren, beim 72:78 (43:44) im Hexenkessel der Nikolic-Arena war eine insgesamt gute Verteidigungsleistung zu wenig. Bei der Premiere der lange vermissten Isaac Bonga und Elias Harris schafften die Münchner zwei Comebacks, das zweite zum 56:56 im dritten Viertel (28.). Doch die geringeren Wurfquoten (23 % Dreier), das klar verlorene Reboundduell (33:45) und die Anzahl von nur zehn Assists gaben den Ausschlag zugunsten der Serben vor gut 8.000 frenetischen Fans.
Beste Werfer der Münchner, denen noch Othello Hunter und Zan Mark Sisko fehlen, waren Cassius Winston (18 Punkte), Vladimir Lucic (12) und Harris (10); Nick Weiler-Babb holte zehn Rebounds. Die Bayern reisen am Samstag heim und empfangen am Sonntag (15 Uhr) im Audi Dome die Merlins aus Crailsheim zum fünfte BBL-Spieltag.
Roter Stern Belgrad – FC Bayern Basketball 78:72 (44:43)
FCBB:
Cassius Winston (18 Punkte), Vladimir Lucic (12), Elias Harris (10), Augustine Rubit (8/6 Rebounds), Nick Weiler-Babb (6/10), Corey Walden (6 Punkte), Paul Ziper (6), Ognjen Jaramaz (4), Freddie Gillespie (2), Isaac Bonga, Andreas Obst und Niklas Wimberg.
Topscorer Belgrad:
Luca Vildoza (20 Punkte)
Schiedsrichter
Sreten Radovic, Gytis Vilius, Aare Halliko
Zuschauer
8.000
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 17:28, 26:16, 14:21, 15:13
Zahlen und Fakten - Zweier-Quote: 48 % (FCBB) // 52 % (Belgrad); Dreier-Quote: 23 % // 32 %; Freiwurf-Quote: 77 % // 83 %; Rebounds: 33 // 45; Assists: 10 // 18; Ballverluste: 11 // 15
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri, Chefcoach München: „Gratulation an Roter Stern, sie waren im ersten Viertel besser. Wir sind zurückgekommen, aber zwei große Dreier von Vildoza und Nedovic haben komplett das Momentum verändert. (…) Im dritten und vierten Viertel waren wir nicht aggressiv genug in der Offense. Zudem haben wir nicht die Rebounds geholt, die wir hätten haben müssen, um dieses Spiel zu gewinnen. (…) Diese kleinen Fehler hatten eine große Wirkung.“
Vladimir Jovanovic, Chefcoach Belgrad: „Ein großen Dank an unsere Fans für diesen wunderbaren Support. Sie haben uns viel Energie gegeben. Ich möchte aber auch meinen Spielern gratulieren, denn sie sind mit viel Energie in die zweite Hälfte gestartet. Sie haben gewusst, dass es ein wichtiges Spiel für uns gewesen ist.“
Das Spiel:
Mit Nick Weiler-Babb, FCBB-Debütant Bonga, Vladimir Lucic, Paul Zipser und Freddie Gillespie gingen die Münchner an diesem Freitagabend in die Partie bei Roter Stern Belgrad. US-Center Gillespie erzielte von der Freiwurflinie die ersten Punkte für die Münchner (2:3/1.), doch die serbischen Gastgeber erwischten den besseren Start. Nachdem Weiler-Babb ein technisches Foul erhielt (4.), erhöhte Roter Stern auf 12:5. Luca Vildoza auf Seiten der Belgrader war im weiteren Verlauf des ersten Viertels die treibende Kraft für die ersten 23 Punkte des Heimteams (8:23/7.). Durch drei Offensiv-Rebounds und anschließende Freiwürfe verkürzte Augustine Rubit auf 14:24 (9.). In der letzten Minute des Abschnitts gab Elias Harris ebenfalls sein FCBB-Debüt.
Bonga und Harris erstmals im roten Dress
Viertel Nummer zwei startete mit einem Münchner Ballgewinn, daraus resultierten zwei Freiwürfe für Harris, seine ersten Zähler im roten Jersey (19:28/11.). Mit ihm kam auch mehr Energie aufs Parkett, wodurch sich auch die Defense stabilisierte. Das intensivere Spiel auf beiden Seiten wurde immer wieder durch Foulpfiffe unterbrochen: Vladimir Lucic schloss nach einem missglückten Einwurf der Serben krachend zum 28:30 auf (14.). Nach der zweiten Auszeit von Coach Trinchieri und einem klassischen Rubit-Wurf aus der Mittedistanz erzielte Cassius Winston die erste Münchner Führung zum 36:34. Dennoch: 43:44 zur Halbzeitpause.
Das lautstarke Belgrader Publikum wurde direkt durch einen Dunk von John Holland aus der Pause geholt, Cassius Winston erzielte mit der Sirene die ersten Bayern-Punkte in der zweiten Hälfte. Die intensive Gangart blieb vorherrschend, Spielfluss gab es kaum (48:49/25.) Richtige Kontrolle über das Spiel bekam im weiteren Verlauf keines der beiden Teams, doch Belgrad traf besser: 57:65 aus FCBB-Sicht.
Insgesamt 58 Freiwürfe
Vladimir Lucic beendete eine fünfminütige Punkteflaute auf Seiten der Bayern mit einem Dreier, jedoch gelang Belgrad in dieser entscheidenden Phase mehr aus dem Spiel heraus. Ein Winston-Steal und ein erfolgreicher Lucic-Abschluss im Anschluss zwangen Roter Stern kurz vor der Crunchtime zu einer Auszeit (67:72/37.). In der heißesten Phase übernahmen jedoch die Big Man der Serben. FCBB-Kapitän Lucic erzielte innerhalb von sechs Sekunden noch mal fünf Punkte (72:76/39.). Doch die letzten Abschlüsse glückte nicht mehr, die großen Plays hatte für Belgrad vor allem NBA-Rückkehrer Vildoza (20 Punkte, 4 Dreier) geliefert.