Gordon Herbert, Andi Obst und Niels Giffey vom FCBB
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Bayern verpasst in Bologna den Coup

Der Coup beim Überraschungsteam der EuroLeague wäre verdient gewesen: Die Bayern-Basketballer haben zum Rückrunden-Start unglücklich 83:85 (42:46) bei Virtus Bologna verloren, in den letzten Minuten drehten die heimstarken Italiener allein dank der Erfahrung ihrer Routiniers wie Hackett und Belinelli die Partie.

Die lange überzeugenden Gäste führten vor 9.687 Fans weite Phasen des Spiels beim Tabellenzweiten der Königsklasse, der achtmal hintereinander zuhause gewonnen hatte. Gegen Ende fielen offene Würfe nicht mehr, die 22 Punkte von Edwards und Ibakas Double-Double  (15/13 Rebounds) reichten somit nicht.

Die Bayern reisen gleich weiter, sie müssen Freitag in Mailand und Sonntag in Rostock ran.

Virtus Bologna - FC Bayern Basketball 85:83 (42:46)

FCBB:

Carsen Edwards (22 Punkte), Serge Ibaka (15, 13 Rebounds), Andreas Obst (12 Punkte), Sylvain Francisco (12 Punkte), Devin Booker (6), Leandro Bolmaro (5, 4 Assists), Isaac Bonga (5), Nick Weiler-Babb (4, 5 Rebounds), Dino Radoncic (2), Niels Giffey, Vladimir Lucic, Danko Brankovic

Topscorer Bologna:

Tornike Shengelia (18 Punkte)

Schiedsrichter

Uros Nikolic, Mario Majkic, Alberto Baena

Zuschauer

9.687

Alle Zahlen zum Spiel

Edwards und Ibaka stark

Die Offense war zu Beginn beidseitig in und der robuste Edwards mittendrin - acht Punkte lieferte er zum 24:22 nach dem ersten Viertel. Bologna profitierte zunächst von Münchner Ballverlusten und ihrer Freizügigkeit an der Dreierlinie. Im Zentrum dominierte aber Ibaka, und als Obst vom Parkplatz traf zum 31:25 (13.), wurde es etwas ruhiger in der Virtus-Festung.

Das indes änderte sich rasch, die Bayern verpassten, sich abzusetzen und wurden binnen weniger Angriffe eingeholt, 33:34. Zur Pausenführung warf Edwards, von der Bank zurückgekehrt, die Bayern, die ihre neun Turnovers durch 19:10 Rebounds wettmachten.

74:66 vorn im Schlussviertel 

Ohne diese Ballverluste (am Ende 13) und Bolognas Hoch beim Offensivrebound wäre im dritten Viertel noch mehr drin gewesen als das 62:53 (26.), das Foullimit war zudem früh überschritten. Virtus ging immer wieder ohne viel Aufwand  und Anlass an die Linie, das schmerzte.

Der nächste Anlauf im Schlussabschnitt, Obst zum 74:66 (33.), kann das reichen? Zwei vergebene Korbleger später war Bologna bereits wieder dran, nun das Comeback zu vollziehen. Drei Minuten vor Schluss war‘s passiert, 77:79. Bologna agierte clever und gerissen am Limit und holte sich den nächsten Crunchtime-Erfolg.

Die Stimmen:

Pablo Laso, Headcoach FC Bayern Basketball: „Gratulation an Virtus, doch ich finde, wir haben insgesamt ein sehr gutes Spiel gemacht, auf beiden Seiten. Doch wenn du gegen ein Team wie Virtus gewinnen willst, zählt jedes Play, jeder Rebound, jeder Ballverlust, jeder Wurf. Wir haben es insgesamt richtig gut gemacht, ich kann nicht viel klagen. Aber ich denke, dass wir uns verbessern müssen, um solche Spiele gewinnen zu können.

Respekt an Virtus, sie haben ein starkes, sehr erfahrenes Team und sind bereit für die richtigen Entscheidungen im richtigen Moment. Wir haben das Spiel im dritten Viertel Kontrolliert, doch dann waren sie zwar etwas ratlos, aber in der Lage, Fouls zu ziehen und immer wieder an die Linie zu gehen. Bologna spielt eine großartige Saison. (…)

Unser Problem war, dass wir am Ende keine Würfe mehr getroffen haben. Und sie sind eben ein Team aus Veteranen, die dann clever spielen. So gewinnt Virtus am Ende, das schmerzt, weil wir Vieles gut gemacht haben. Daraus müssen wir lernen, wie wir handeln, nicht nur am Ende, sondern zum Beispiel auch mit einem Foul zum Schluss des ersten Viertels - da haben sie einen Dreier gemacht. Wir müssen 40 Minuten da sein.“

Andi Obst: „Wir haben in den entscheidenden Phasen Fehler gemacht, Kleinigkeiten, die eiskalt bestraft wurden. Wir haben wirklich ein gutes Spiel gezeigt, aber am Ende kommt‘s drauf an und da haben wir kurz etwas unseren Faden verloren. Jetzt geht es langsam um die Platzierungen, deswegen hätte uns der Sieg schon gutgetan. Wir müssen jetzt revovern und das wichtigste Spiel ist jetzt das nächste am Freitag. Die Müdigkeit und die lange Saison müssen wir ausblenden.“

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