





Das ist ein Rückschlag: Die Bayern-Basketballer haben den angestrebten zehnten Saisonsieg gegen Asvel Villeurbanne verpasst, beim 64:76 (29:40) vor 6.000 Zuschauern bestraften die Franzosen die vielen Münchner Fehler gnadenlos und gewannen das Reboundduell klar. Auch 21 Punkte von Topscorer Edwards mobilisierten die Offense zu selten.
Am Sonntag kommt in der BBL Crailsheim in den BMW Park (15.30 Uhr), am Dienstag in der EuroLeague der spanischen Playoff-Kandidat Baskonia (20 Uhr).
FC Bayern Basketball - Asvel Villeurbanne 64:76 (29:40)
FCBB:
Carsen Edwards (21 Punkte), Sylvain Francisco (11), Elias Harris (7, 6 Rebounds), Leandro Bolmaro (7), Andreas Obst (6), Devin Booker (6), Vladimir Lucic (6), Nick Weiler-Babb, Isaac Bonga, Niels Giffey, Danko Brankovic, Nelson Weidemann
Topscorer Asvel:
Paris Lee (21 Punkte)
Schiedsrichter
Milivoje Jovcic, Gytis Vilius, Carlos Cortes
Zuschauer
6.046
Bonga und Weiler-Babb konnten wieder mitwirken, dafür musste Ibaka wegen leichten Kniebeschwerden zuschauen. Gegen einen Gegner, der nichts nichts zu verlieren hatte und genauso auftrat, gingen die Bayern früh das Tempo mit. Doch nach einer 17:12-Führung verlor das Angriffsspiel die Präzision, Asvel nutzte dies und lag 28:22 vorn (14.).
29:47-Defizit nach der Pause
Da sich vor der Pause auch noch Booker verletzte, wuchsen ohne Ibaka auf Groß die Probleme gegen den 2,21-Center Fall - 27:38 (19.). Die beste Rebound-Mannschaft der Königsklasse lag in dieser Rubrik zur Halbzeit 11:21 hinten, nur 2/6 Freiwürfe zeugten von einer gewissen Unsicherheit.
Die Aufgabe komplizierte sich durch einen übergeordneten 17:2-Run Asvels und kurz nach Wiederbeginn baute sich ein 29:47-Rückstand vor den Münchnern auf. Während der athletische Gast seinen Rhythmus beibehielt, fand die Münchner Offense selten Zusammenhalt.
Zweite Halbzeit ohne Booker
Vorbei? Die letzten zehn Minuten begannen bei 50:59, Villeurbanne war wieder in Reichweite. Der FCBB kämpfte, fast mehr mit sich - dann eben Francisco vom Parkplatz, ebenso Edwards zum 62:66 (36.). Doch danach gelang kaum noch etwas, freieste Würfe fielen nicht.
Die Stimmen
Pablo Laso: „Ich denke, wir hatten die schlechteste Situation und die schlechteste Leistung im schlechtesten Moment. Mehrere Jungs konnten nichts spielen – Serge, Niklas, Dino und dann Devin im Spiel –, so dass wir bei der Inside-Rotation etwas knapp waren. Das ist keine Ausrede, aber dort sind wir ausgespielt worden. Wir waren nicht in der Lage, das zu matchen und waren von Beginn an nie im Rhythmus. Respekt (an Asvel), wie sie gespielt haben, doch auch Respekt an meine Spieler, wie sie bis zum Schluss versucht haben, sich zurückzukämpfen. Ich bin nicht happy mit unserer Leistung, wir haben nicht gut gespielt. Trotzdem hatten wir am Ende offene Würfe, um noch zu gewinnen. (…) Wir waren ab dem Spielbeginn nicht ready. Gratulation an Asvel, sie haben das Spiel kontrolliert. (…)
Booker müssen wir morgen checken. Wir hoffen und ich denke, dass es nichts Ernstes ist. Das Beste in diesem schlechten Moment ist, dass es nicht so schlimm aussieht. (…) Serge hatte Probleme mit dem Knie, er hat zwei Tage nicht trainiert. Es war zu riskant, ihn spielen zu lassen. (…) Ich denke, diese Nachteile haben uns beim Rebound sehr wehgetan, denn wir mussten viele Minuten mit einem kleineren Team gehen. Für uns ist der Rebound sehr wichtig, weil er uns die Kontrolle über den Rhythmus gibt."
Andreas Obst: „Mit diesem Auftritt können wir überhaupt nicht zufrieden sein. Uns hat von Anfang an Energie gefehlt. Wir haben nicht als Team gespielt, wollten zu viel mit dem Kopf durch die Wand, waren mit dem Kopf nicht da. Es ist nicht würdig, heute hier so aufzutreten. Es fehlte an der Bereitschaft und der richtigen Einstellung. Wir können nicht in ein Spiel reingehen und denken: ,Wir spielen gegen Asvel, den Letzten in der EuroLeague’ - denn es ist trotzdem die EuroLeague und es geht um was und alle Mannschaften können spielen. Wir müssen mit einer gewissen Einstellung und Kampfgeist reingehen, Talent alleine bringt es nicht. Wir müssen als Mannschaft kämpfen und die Energie aufs Feld bringen. Das ist das, was wir brauchen, anders geht’s nicht. Wir müssen alle 100 Prozent geben.“
Elias Harris: "Wir müssen weitermachen. Aufgeben ist keine Option. Egal, wer kommt, wir müssen versuchen, Spiele zu gewinnen, auch, wenn es extrem schwer ist. Das ist unsere Pflicht."