Es war genau die richtige Antwort, die die Bayern am Sonntagabend gegeben haben. Vier Tage nach der 1:3 (1:1)-Niederlage in der Champions League gegen den FC Liverpool stellte das Team von Niko Kovac mit einem 6:0 (3:0)-Sieg über den 1. FSV Mainz 05 eindrucksvoll unter Beweis, dass es den Schock des Ausscheidens verdaut und den Fokus voll auf die zwei noch verbleibenden Titelchancen in der Bundesliga und im DFB-Pokal gerichtet hat. „Wir haben alle zusammen eine sehr gute Reaktion gezeigt, das ist das, was ich erwarte“, erklärte der FCB-Coach nach der Partie.
Gegen den Tabellendreizehnten aus Mainz ließ Kovac‘ Mannschaft keine Zweifel aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde: Direkt mit der ersten Chance der Partie traf Robert Lewandowski zum 1:0 (3. Minute). „Ich bin froh, dass wir so gut ins Spiel gekommen sind. Heute haben wir von Anfang an drückend überlegen dominiert“, sagte Thomas Müller. Die kurz aufflackernde Gegenwehr der Gäste Mitte der ersten Hälfte erstickte der Rekordmeister schon vor der Pause.
Von Beginn an den Gegner dominiert
Neben Kingsley Coman (39.) traf auch James (33.) noch vor dem Seitenwechsel, ehe der Kolumbianer sich im zweiten Durchgang mit zwei weiteren Toren (51./55.) zum unangefochtenen Spieler des Spiels krönte. „Mich freut nicht nur, dass das Ergebnis so gut für uns ausgefallen ist, sondern auch die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben“, lobte Kovac. Zum rundumgelungenen Sonntag passte es so auch, dass der eingewechselte Alphonso Davies mit seinem Premierentor für den FC Bayern den 6:0-Endstand herstellen konnte. „Es ist schön. Er ist ein junger Spieler“, zeigte sich Kovac erfreut.
5:1, 6:0 und 6:0 lauten damit die Ergebnisse der vergangenen drei Liga-Auftritte der Münchner in Mönchengladbach, gegen Wolfsburg und Mainz – das sei schon eine „Duftmarke“, wie Müller es auf den Punkt brachte. Durch diesen Lauf haben sich die Bayern nicht nur die Tabellenführung zurückerobert, sondern auch in Sachen Tordifferenz ein Zeichen gesetzt: Um sieben Tore ist der Titelverteidiger hier mittlerweile besser als der punktgleiche Konkurrent Borussia Dortmund.
Kräfte sammeln für das Finish
„Wir sind jetzt aufgrund des besseren Torverhältnisses vorne, aber das heißt nicht viel“, warnte Kovac, der bis zum Ende der Saison „ein enges Rennen“ erwartet. Nach den Ergebnissen zuletzt ist sich der 47-Jährige jedoch sicher, dass sich seine Mannschaft „das nicht nehmen lassen“ würde. Der erneute Kantersieg gegen die Rheinhessen war auch ein Indikator, dass es dem Rekordmeister trotz des vorzeitigen K.o. in der Königsklasse nicht an Selbstvertrauen mangelt. „Wir haben es geschafft, auf den Punkt Leistung zu bringen und damit die richtige Antwort“ zu geben, befand Leon Goretzka.
Nun haben die Bayern-Profis nach den schweren Wochen zuletzt ein bisschen Zeit, um abzuschalten. Als Spitzenreiter kann der FCB „beruhigt in der Länderspielpause gehen und hoffen, dass alle wieder gesund wiederkommen“, verriet Kovac. Während die Nationalspieler bei ihren Auswahlmannschaften auf andere Gedanken kommen können, geht es für den Rest des Kaders am Dienstagnachmittag mit der öffentlichen Trainingseinheit an der Säbener Straße weiter (ab 15:30 Uhr live auf fcbayern.com). In knapp zwei Wochen treffen sich dann alle wieder und werden „die Kräfte bündeln, um ins Finish zu gehen“, wie Kovac ankündigte.
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