Das Flutlicht ist an, die Nationalhymne gesungen und 75.000 Fans verwandeln die ausverkaufte Allianz Arena in ein Tollhaus. Am Freitagabend startete die Bundesliga mit dem Duell des FC Bayern gegen Hertha BSC in ihre 57. Saison und eigentlich war alles angerichtet für einen perfekten Auftakt. Die Münchner zeigten auch guten Fußball, lediglich das Ergebnis war nicht das gewünschte. „Das war die bitterste Mischung, die ein Fußballspiel haben kann. Wir waren dem Gegner in allen Belangen überlegen“, fasste Thomas Müller das 2:2-Unentschieden gegen die Hauptstädter zusammen.
Die Bayern drängten die Hertha nahezu die komplette Spielzeit an den eigenen Strafraum und auch 71 Prozent Ballbesitz sowie ein Torschuss-Verhältnis von 17:6 zu Gunsten des FCB unterstrichen die Überlegenheit. „Die Spielanlage mit dieser Dominanz war sicherlich das, was wir uns vorgenommen haben. Wenn man so auftritt, gewinnt man höchstwahrscheinlich neun von zehn Spielen gegen die Hertha – heute war das eine Spiel“, fuhr Müller fort.
Lewandowskis Eintrag in die Geschichtsbücher
Das 1:0 durch Robert Lewandowski (24. Minute) war die logische Konsequenz der Start-Offensive und resultierte aus einem tollen Spielzug der Bayern. Der Pole erzielte somit das erste Tor der Saison und stellte einen neuen Rekord auf: Lewandowski traf in den letzten fünf Jahren immer am ersten Spieltag, das schaffte noch keiner. Doch dann schlug Berlin innerhalb von 177 Sekunden durch Dodi Lukebakio (36.) und Marko Grujic (38.) doppelt zu und stellte den Spielverlauf kurz vor der Pause auf den Kopf. „Dann haben wir uns in der Kabine gesammelt und sind richtig gut rausgekommen“, meinte Niklas Süle.
Die Bayern schnürten die Gäste ein und kamen per Strafstoß durch Lewandowskis (60.) zweiten Treffer an diesem Abend zum hochverdienten Ausgleich. Auch in der Folge „haben wir nur auf ein Tor gespielt“, wie Hasan Salihamidzic betonte, lediglich der Ball wollte nicht mehr über die Linie. „Natürlich wissen wir auch, dass wir aus dieser Dominanz und dieser Überlegenheit noch ein oder zwei Tore mehr hätten machen müssen“, ärgerte sich Müller.
Große Vorfreude auf die neue Saison
„Ab und zu hat der letzte Pass gefehlt, das stimmt“, gab auch Salihamidzic zu. Ein großes Problem sah er darin aber nicht. „Es ist normal am Anfang, wenn vielleicht die Wege nicht stimmen, wenn die Abstimmung noch ein bisschen fehlt“, so der 42-Jährige weiter. „Am ersten Spieltag tasten sich alle noch an die Saison heran, dementsprechend kein Problem“, ließ sich auch Karl-Heinz Rummenigge vom Remis nicht aus der Ruhe bringen.
„Grundsätzlich haben wir gut gespielt. Wir haben uns relativ viele Chancen in der Offensive herausgespielt“, lobte dementsprechend auch der Vorstandschef die Leistung seines Teams. Klar ärgerten sich die Bayern über das Ergebnis, aber die Spielanlage, die die Mannschaft von Niko Kovac aufbot, „das macht Lust auf mehr“, wie es Salihamidzic auf den Punkt brachte.
Weiter geht es für den FCB nächsten Samstagabend auf Schalke, wo Kovac wohl unter anderem auf den am Freitag gesperrten Neuzugang Ivan Perisic zählen kann. Außerdem könnten weitere Verpflichtungen das Team zusätzlich verstärken, wie nach dem Berlin-Spiel bekannt wurde. Gegen Königsblau soll dann mit einer ähnlichen Leistung wie am ersten Spieltag der erste Dreier der jungen Spielzeit eingefahren werden – und dann kann die Saison so richtig losgehen.
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