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Josip Stanišić: „Für mich ist die Defensive der Kernpunkt“

Ein Auftrag an Julian Nagelsmann lautet, Talente vom FC Bayern Campus bei den Profis einzubauen. Josip Stanišić ist gerade auf dem besten Weg zu einer jungen Ausgabe von Rafinha: Verlässlich immer da, wenn man ihn braucht.

Das Interview mit Josip Stanišić

Josip, als du letzten April gegen Union Berlin in der Startelf gestanden hast, wie überrascht warst du da?
„Es kam sehr überraschend, ich hatte damit wirklich nicht gerechnet. Hansi Flick hatte mir zum Glück erst am Spieltag gesagt, dass ich spiele, und nicht schon einen Tag vorher – die Nacht wäre mit Sicherheit ein bisschen unruhig geworden. Ich war schon sehr nervös, allerdings kein Vergleich zu meinem Vater. Meine Mutter hat mir erzählt, dass er nicht mehr ruhig sitzen konnte (lacht).“

Du hast es geschafft, von den Junioren zu den Profis zu kommen. Nicht vielen Spielern gelingt das. Was braucht man, damit es klappt?
„Es braucht vor allem harte Arbeit und auch sehr viel Geduld. Nicht jeder hat so ein herausragendes Talent wie etwa Jamal Musiala, dass er schon mit 18 Jahren direkt bei den Profis spielen kann. Und sicherlich braucht man auch ein bisschen Glück, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Wenn man dann seine Chance bekommt, sollte man sich nicht nach nur einem schwächeren Spiel verrückt machen, sondern auf seine Stärken vertrauen.“

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Wann wusstest du, dass du es schaffen kannst?
„Dass ich Profi werden kann, wurde mir erst vor einem Jahr bewusst – und dass ich es jetzt hier beim FC Bayern in den Kader geschafft habe, hat sich erst im Laufe der Vorbereitung entwickelt. Mein Glück war, dass in den ersten Wochen noch einige Nationalspieler gefehlt haben und ich eigentlich jedes Testspiel bestreiten durfte. Als ich da das Vertrauen des Trainers gespürt habe, war mir klar, dass ich es hier packen kann.“

Das Paradebeispiel eines verlässlichen Backups war jahrelang Rafinha. Ein Vorbild für dich?
„Ja, würde ich schon sagen. Ich bin niemand, der große Ansprüche stellt, auch weil ich weiß, dass ich vielleicht noch nicht so weit bin. Ich möchte mich immer weiter verbessern, um dann für den Trainer die erste Option zu sein, wenn sich jemand verletzt oder eine Pause braucht.“

Die Position des Außenverteidigers ist im modernen Fußball sehr bedeutend und anspruchsvoll. Was muss man dafür mitbringen?
„Das kommt ganz auf den Spielertypen an. Phonzie Davies ist mit seinem unglaublichen Speed sehr gefährlich in der Offensive. Deswegen soll er das auch so oft wie möglich ins Spiel einbringen. Ich dagegen bin gelernter Verteidiger, für mich ist die Defensive der Kernpunkt. Ich schalte mich nur nach vorne ein, wenn es geht und sinnvoll ist. Man muss auf seine eigenen Stärken vertrauen und darf nicht versuchen, jemand anderen zu kopieren.“

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Hast du Vorbilder auf deiner Position?
„Aktuell würde ich sagen: Benji Pavard. Er ist offensiv noch einen Tick gefährlicher als ich, steht hinten aber auch immer richtig und ist zur Stelle, weil er so viele Meter macht während eines Spiels. Früher war Philipp Lahm mein Idol, wenn ich als Kind beim Training zugeschaut habe. Ich glaube, Lahm hatte in seiner ganzen Karriere kein Spiel, in dem er zwei Fehler gemacht hat.“

Wer waren sonst deine Lieblingsspieler?
„Ich hatte mein ganzes Zimmer voll mit Postern von Franck Ribéry, Arjen Robben und Bastian Schweinsteiger. Und ich hatte natürlich auch Bayern-Bettwäsche – die habe ich übrigens immer noch, sie wird aber nicht mehr bezogen (lacht).“

Du bist in München geboren, hast die deutsche und kroatische Staatsbürgerschaft. Jetzt wurdest du erstmals für Kroatiens A-Team nominiert. Was bedeutet das für dich?
„Meine Familie kommt aus Slavonski Brod, einer Stadt im Osten von Kroatien. Es ist ein Traum für mich, für Kroatiens Nationalmannschaft zu spielen. Der kroatische Fußball-Verband und Nationaltrainer Zlatko Dalić haben sich bereits vor Monaten intensiv um mich bemüht und mir eine Perspektive aufgezeigt. Ich freue mich riesig auf diese Herausforderung.“

Das vollständige Interview gibt es in der Oktober-Ausgabe unseres FC Bayern-Mitgliedermagazins „51“ . Dort lest ihr auch, was Marcel Sabitzer von einem Transfer nach München überzeugt hatte:

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