Der zwölfte Titel in Folge, neue Stars, neue Schallmauern, die durchbrochen werden. Vor dem FC Bayern liegt einmal mehr eine aufregende Spielzeit. Wir blicken anlässlich des Saisonstarts auf all das, worauf wir uns in der kommenden Saison freuen können.
Generation Wembley 2.0
Baryssau, Lille, Valencia, London, Turin, Barcelona: Diese Europatour kommt einem irgendwie bekannt vor, oder? Über diese Städte führte den FC Bayern in der Saison 2012/2013 der Weg nach London, wo das Finale der Champions League stattfand. Das 2:1 im Endspiel gegen Borussia Dortmund – unvergessen. Unsere Reiseroute in der neuen Königsklassen-Saison ist noch unbekannt. Aber klar ist schon jetzt, dass das Ziel wieder London heißt. Denn am 1. Juni findet das Champions League-Finale erneut in Wembley statt. Ein gutes Omen! Machen wir uns auf den Weg!
Freund der Talente
Ab September arbeitet Christoph Freund als neuer Sportdirektor beim FCB. „Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um gemeinsam mit Thomas Tuchel und dem Technischen Direktor Marco Neppe die Mannschaft weiter zu stärken“, sagte Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen. Als langjähriger Sportdirektor bei Red Bull Salzburg entdeckte er unter anderem Spieler wie Dominik Szoboszlai und Erling Haaland. In München kennt er schon Dayot Upamecano und Konrad Laimer. Willkommen an der Säbener 51.
Klassiker zum Auftakt
Bayern gegen Werder, Süd gegen Nord, Rot gegen Grün: Zum Saisonstart erwartet uns mit dem Spiel in Bremen am 18. August gleich ein Highlight. Schließlich ist Bayern gegen Werder nicht nur ein Duell mit langer Historie - keines gab es seit der Gründung der Bundesliga häufiger -, sondern auch eines voller besonderer Geschichten. Kutzops verschossener Elfer, Ribérys zauberhafter Panenka, aktuell unsere starke Siegesserie: Bei den letzten 13 Liga-Auftritten der Bayern im Weserstadion feierten den Sieg am Schluss stets die Roten. Und von denen gibt es - 57 Jahre nachdem wir erstmals für ein Bundesliga-Spiel an die Weser reisten - ja eine ganze Menge im Land!
Wir haben auf legendäre Spiele gegen Werder zurückgeblickt:
Monster-Zweikämpfe
Unser neuer Abwehrspieler Minjae Kim trägt nicht umsonst den Spitznamen „Monster“: 1,90 Meter ist der Südkoreaner groß, enorm zweikampf- und kopfballstark und ultraschnell. Kein Profi in den Top-5-Ligen Europas spielte in der Saison 2022/23 mehr Vorwärtspässe als er. In der Serie A wurde er zuletzt als bester Verteidiger 2022/23 ausgezeichnet. Wir sind gespannt, welche(n) Titel er bei uns gewinnen wird.
2.000 Spiele in der Bundesliga
Als erster Verein überhaupt werden wir diese Marke erreichen. Von bislang 1.976 Spielen haben wir 1.189 gewonnen – und dabei 4.421 Tore geschossen. Anfang März 2024, am 24. Spieltag, ist es so weit: Das Auswärtsmatch in Freiburg wird zum Jubiläumsspiel. Also Sekt kalt stellen, ins Retrotrikot schlüpfen und Daumen drücken, dass wir es besser machen als bei unserem Bundesliga-Debüt: Das ging 1965 leider verloren. Aber das Siegen haben wir seitdem ja gelernt.
Perfektes Grün
Zwei Dinge hätten beim Champions League-Rückspiel der Bayern zu Hause gegen Manchester City (1:1) leider das Niveau nicht halten können, sagte Thomas Tuchel nach dem Match: der Schiedsrichter und der Rasen. Ersteren kann man sich ja leider nicht aussuchen. Aber bei der Spieloberfläche haben die Verantwortlichen gehandelt: Damit unsere Profis stets möglichst optimale Platzbedingungen haben, wurde in der Allianz Arena sowie auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße ein neuer Hybridrasen verlegt. Ab der kommenden Spielzeit trainieren und spielen wir auf dem derzeit besten Rasensystem im Profifußball, das den schönen Namen „Mixto“ trägt. Und damit die Mischung aus Kunststofffasern und Naturgras stets perfekt in Schuss ist, wurde Peter Sauer verpflichtet: einer der besten Greenkeeper der Liga.
Flutlicht-Glanz
Unsere Heimspiele in der Champions League sind Fußballfeste. Seit 34 Spielen sind wir in der Gruppenphase ungeschlagen. Rekord. Und jetzt können wir als zweiter Verein nach Real Madrid eine magische Marke erreichen: den 100. Heimsieg. Aktuell sind es 99. Fehlt noch einer, bis es Zeit wird, einen alten Klassiker anzustimmen: So wie einst Real Madrid …!
Neues Traumpaar
Sie sind eine Bereicherung für die ganze Frauen-Bundesliga: unsere neuen Top-Stars Pernille Harder und Magdalena Eriksson. Ihr Torinstinkt, ihre filigrane Technik und ihr überragendes Spielverständnis machen die Dänin Harder, Europas Fußballerin des Jahres 2018 und 2020, zu einer der besten Offensivspielerinnen überhaupt. Die Schwedin Eriksson, die zuletzt schon sehr erfolgreich beim FC Chelsea mit Harder zusammenspielte, glänzt in der Defensive mit Flexibilität, starken Zweikämpfen und klugem Stellungsspiel. Und dass beide auch neben dem Platz herausragende Botschafterinnen ihres Sports sind, macht unsere Vorfreude auf sie noch größer.
4EVER NR. 1
Manuel Neuer kehrt ins Team zurück. Klar, dass er dann vor allem wieder Titel mit dem Club holen möchte. Aber auch einige persönliche Rekorde könnte er aufstellen. Spielt er in der Champions League noch dreimal zu null, wird er zum zweiten Torwart nach Iker Casillas, der in der Königsklasse 50 Weiße Westen mit demselben Verein verbuchen kann. Bleibt er im DFB-Pokal noch einmal ohne Gegentor, stellt er den Rekord von Oliver Kahn ein (33 Weiße Westen im Pokal). Und steht er noch zwölfmal für uns auf dem Platz, erreicht er als dritter Torwart seit 1965 die Marke von 500 Pflichtspielen für die Bayern – wie nur Sepp Maier und Kahn.
Roter Ball im weißen Schnee
Ganze zweieinhalb Monate lang bekamen wir im vergangenen Winter wegen der WM kein Bayern-Spiel zu sehen. Und damit auch all das, was den Fußball im Winter so schön macht: plötzliches Schneegestöber, das für Chaos auf dem Platz sorgt, ein Ball, der endlich mal die richtige Farbe hat, nämlich rot, und die wunderbar wärmende Wirkung eines ausgiebigen Torjubels in der Allianz Arena! Dieses Jahr dürfen wir all das wieder erleben. Nur zwischen dem 20. Dezember und dem 13. Januar ist Pause.
Auf dem Weg zu Nr. 12
12 Meistertitel in Serie konnte in den großen Ligen Europas noch kein Team erringen. Und selbst in Gibraltar, wo die Lincoln Red Imps die bislang längste Meisterserie in der höchsten Spielklasse eines europäischen Landes hinlegten, war nach 14 Titeln Schluss. Man muss sich also ab und zu mal zurücklehnen und sich klarmachen, was für eine einmalige Titelserie wir in den letzten elf Jahren erlebt haben. Aber nur ganz kurz natürlich. Denn das neue Ziel ist klar: Machen wir das Dutzend voll!
Eine echte Legende
Thomas Müller ist Weltmeister, zweimaliger Champions League-Sieger, zwölfmaliger Meister. In der neuen Saison könnte er als dritter Spieler die Marke von 100 CL-Siegen erreichen - nach Iker Casillas und Cristiano Ronaldo - und Bundesliga-Rekordspieler des FC Bayern werden. Mit 442 Einsätzen liegt er nur knapp hinter Sepp Maier (473). Ob Müller ihn vom Sockel stoßen kann? Vielleicht. Fest steht: Beide werden es mit Humor nehmen, so oder so.
Dauer(b)renner
Unsere Neuzugänge Raphael Guerreiro und Konrad Laimer werden für mehr Stabilität sorgen. Seit Jahren spielen beide mit großer Kontinuität auf höchstem Niveau: Guerreiro lieferte ligaweit mit zwölf Torvorlagen die meisten Assists. Laimers Qualitäten bewies er uns als Gegenspieler im Leipzig-Trikot: In den letzten beiden Liga-Spielen gegen uns war er der laufstärkste Leipziger (jeweils rund 11,7 km), überzeugte als bissiger Balleroberer und stellte seine Dynamik beim Umschalten unter Beweis. Jetzt spielen sie in Rot. Gut so!
Echte Siegertypen
Wenn jemand weiß, wie man im Basketball Titel holt, dann unser neuer Coach Pablo Laso. Mit Real Madrid gewann der 55-jährige Spanier in elf Jahren 22 Titel, darunter zweimal die EuroLeague. Am 29. September startet er mit den Bayern-Basketballern in die neue Saison, am 5.10. geht es dann im deutschen EuroLeague-Duell zu Hause gegen Alba Berlin. Im Olympiapark wird der SAP Garden, die zukünftige Spielstätte unserer Basketballer, fertiggestellt. Laso könnte parallel zum Architekten eines Erfolgsteams werden, das dort 2024 einzieht. Was für eine schöne Geschichte.
Glanz in der Arena
Sommerpause? Nicht in der Allianz Arena. Direkt nach dem letzten Heimspiel der vergangenen Saison begannen dort die Vorbereitungen auf die neue. In der Nordkurve wurden die Ecken in reine Stehplatz- und die mittleren Blöcke in reine Sitzplatzbereiche umgewandelt, die Hauptküche wurde umfangreich saniert, der Kabinenbereich des FC Bayern auf die doppelte Fläche erweitert. Auch im Besucherservice gibt es Neuerungen: Der letzte Saison erfolgreich getestete Pickup Service wird auf weitere Kioske ausgeweitet, und die Ausfahrt aus den Parkhäusern funktioniert nun schrankenfrei. Freuen wir uns also auf eine Arena, die bestens vorbereitet ist auf die Saison und künftige Highlights wie die Euro 2024 und das Champions League-Finale 2025.
Illustrationen: Joe Waldron
Der Text erschien im Mitgliedermagazin 51:
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