Wofür selbst die besten ihrer Zunft eine ganze Spielzeit brauchen, erledigt Harry Kane schon nach elf Spielen! Der Engländer erzielte beim 4:2 (2:0)-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim seine Saisontore 16 und 17. Nicht nur, dass nie zuvor ein Spieler so viele Tore zu diesem Zeitpunkt erzielt hatte, Kane überbot damit auch schon nach gerade mal einem Drittel der Saison die Ausbeute der letztjährigen Torschützenkönige Christopher Nkunku und Niclas Füllkrug. Einfach unglaublich!
„Einige Leute haben mir erzählt, dass es 16 Tore im letzten Jahr waren. 17 Tore zu diesem Zeitpunkt sind natürlich unglaublich, ich bin stolz, dass ich so gestartet bin“, erklärte der Angreifer nach Spielende und blieb wie gewohnt bescheiden: „Aber der Dank gehört natürlich dem Team, die mir die Möglichkeiten geben. Ich genieße es, in diesem Team zu spielen. Wir kreieren viele Chancen“, sagte Kane weiter und fand trotz seiner zwei Tore sogar noch Ansätze zur Selbstkritik: „Ich hatte heute noch ein paar Chancen in der zweiten Hälfte, die ich nicht genutzt habe. Das ist Fußball.“
Freund über Kane: „Er ist ein Phänomen“
Der fleißige Kane gab allein sechs Torschüsse ab, die meisten aller Spieler auf dem Feld – doch nur die ersten beiden waren drin. Zum Glück stachen beim FCB nach der Pause aber die Joker Raphaël Guerreiro (72. Minute) und Eric Maxim Choupo-Moting (85.) zum 3:2 beziehungsweise 4:2-Endstand und sorgten so letztlich für den verdienten Heimsieg. So blieben am Ende nur Kanes verwandelte Versuche im Gedächtnis. „Er ist ein Phänomen“, staunte Christoph Freund über den Weltklassestürmer: „Er funktioniert von Beginn an. Er ist einfach ein richtig guter Typ, gut angekommen in der Mannschaft. Er ist sehr beliebt und er tut das, was er am liebsten mag, nämlich Tore schießen.“
Da kann man dem Sportdirektor nur Recht geben. Allein in den vergangenen drei Bundesliga-Partien traf Kane acht Mal. Nach seinen beiden Dreierpacks gegen Darmstadt (8:0) und beim BVB (4:0) netzte er nun gegen Heidenheim doppelt und reiht sich damit unter den FCB-Stürmerlegenden Gerd Müller, Robert Lewandowski Roy Makaay und Karl-Heinz Rummenigge ein, die zuvor als einzige in der Vereinshistorie dreimal in Folge mehrfach in diesem Wettbewerb getroffen hatten.
Torrekord nach elf Spielen
Mit so einem Ausnahmekönner in der Spitze purzeln die Rekorde nur so bei den Bayern: Insgesamt bringt es das Team von Thomas Tuchel auf 42 Tore in dieser Saison – das gab es noch nie zu diesem frühen Zeitpunkt. Zudem avancierten die Münchner zur ersten Mannschaft, die an den ersten elf Spieltagen immer mindestens doppelt getroffen hat. Dafür braucht es selbstverständlich nicht nur einen Harry Kane in Hochform, sondern auch gut aufgelegte Vorlagengeber: Beide Tore des englischen Angreifers bereitete am Samstag Leroy Sané vor, der mit nun sechs Assists bester Vorbereiter der Bundesliga ist.
Da ist es fast schade, dass Kanes Lauf sowie der der Bayern nun durch die Länderspielpause unterbrochen wird. Wie die meisten Spieler im Kader des Rekordmeisters ist der Kapitän der Three Lions in der kommenden Woche für sein Nationalteam im Einsatz. In der Bundesliga gehen Kane und Co. dann wieder am 24. November im Gastspiel beim 1. FC Köln (20:30 Uhr) an den Start – dann kann die Rekordjagd weitergehen.
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