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Austausch im Zeichen für Vielfalt und Begegnung

Ein Appell von Präsident Herbert Hainer, ein facettenreicher Impulsvortrag und die Möglichkeit zum Austausch mit dem Gehörlosen-Fanclub „Red Deaf“: Für den FC Bayern ist seine clubübergreifende Initiative „Rot gegen Rassismus“ mehr als nur ein Slogan auf einem Shirt – der deutsche Rekordmeister lädt unter anderem seine Mitarbeitenden regelmäßig zu Treffen ein, um gemeinsam das Thema Vielfalt und den Einsatz für die Werte des Vereins zu vertiefen. Dieses Jahr steht unter dem Motto „Begegnungen“, indem Menschen mit verschiedensten Hintergründen zu Gesprächen und Aktionen zusammengebracht werden.

„Unsere Initiative ,Rot gegen Rassismus‘ ist auch deshalb so besonders, weil sie aus dem FC Bayern heraus entstanden ist, aus den Mitarbeitenden und nicht auf Vorgabe von oben vom Vorstand oder Präsidium“, sagte Hainer beim zweiten internen After-Work-Event „Verein(t) für Vielfalt“ in seiner Rede vor über 150 Mitarbeitenden um den Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Michael Diederich sowie weiteren geladenen Gästen. „Die Mitarbeitenden transportieren genau wie unsere Spielerinnen und Spieler unsere Haltung“, so der Präsident weiter. „Sie alle können stolz sein, was hier gewachsen ist: Seien Sie weiter so aktiv!“

Simon Usifo, Herausgeber des Buchs „People of Deutschland“, hielt beim After-Work-Event im Rahmen von Rot gegen Rassismus einen Vortrag.
Simon Usifo, Herausgeber des Buchs „People of Deutschland“, hielt beim After-Work-Event im Rahmen von Rot gegen Rassismus einen Vortrag.

Nach einem Input über die Rot gegen Rassismus-Aktivitäten des vergangenen Jahres von den Initiativen-Leitern Benny Folkmann und Andreas Werner stand der Impulsvortrag von Simon Usifo, dem Herausgeber des Buchs „People of Deutschland“, im Zentrum der Veranstaltung. Im Anschluss setzte der Fanclub „Red Deaf“ die Gebärden für die Spielerinnen und Spieler auseinander, die seit dem Saisonbeginn bei den Mannschaftsaufstellungen in der Allianz Arena sowie auf der Webseite zu sehen sind. Für die Mitarbeitenden gab es außerdem ein weiteres Mal die Möglichkeit, sich im „Rot gegen Rassismus“-Look analog zu den Porträts der Spielerinnen und Spieler auf den Autogrammkarten fotografieren zu lassen. Ausgelegt für alle waren auch Motivkarten mit dem verkürzten Handlungsleitfaden der Initiative, auf denen festgehalten ist, wie man sich verhalten sollte, wenn jemand diskriminiert wird.   

Man könne auch rassistische Dinge äußern, ohne Rassist zu sein, erläuterte Simon Usifo den Anwesenden in seinem Vortrag, bei dem er behutsam in anschaulichen Beispielen für das Thema Alltagsrassismus sensibilisierte. In seinem Buch schreibt der in Bonn geborene Sohn eines Nigerianers und einer Französin: „Die Idee, dass Rassismus nur dann existiert, wenn ich es selbst erfahre, ist ein Trugschluss. Es ist die Aufgabe der Mehrheit, die Missstände, die durch Diskriminierung von Minderheiten entstehen, zu bekämpfen, statt sie den Betroffenen selbst zu überlassen. Ich glaube fest daran, dass wir als Gesellschaft stark genug sind, um uns auf den Konsens von Einheit und Gleichheit zu fokussieren, statt uns von dem leiten zu lassen, was uns zu spalten versucht.“ Martina Bechtold vom Fanclub „Red Deaf“ verdeutlichte in ihrem Vortrag, wie wichtig es den FCB-Fans mit Hörbehinderung sei, dass der Club ihnen die Chance gegeben hat, Gebärden für die Spielerinnen und Spieler zu entwickeln: „Damit werden wir ein Stück mehr wahrgenommen und integriert. Wir sind stolz, ein Teil der FC Bayern-Familie zu sein.“

Martina Bechtold vom Fanclub „Red Deaf“ sprach in ihrem Vortrag über die Entwicklung der Gebärden für die Spielerinnen und Spieler der FC Bayern.
Martina Bechtold vom Fanclub „Red Deaf“ sprach in ihrem Vortrag über die Entwicklung der Gebärden für die Spielerinnen und Spieler der FC Bayern.

Neben Simon Usifo hatte der Club in Martina Rink und André Lumengo zwei weitere Personen zu Gast, die zu den insgesamt 45 Menschen zählen, die im Buch „People of Deutschland“ über ihre Erfahrungen und Ansichten zum Thema Vielfalt schreiben. Des Weiteren waren in Till Hofmann und Barbara Bergau vom „Bellevue di Monaco“, Rüdiger Heid und seine Straßenfußball-Initiative „buntkicktgut“, Guy Fränkel von der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Vertreter von „QUEERPASS Bayern“, der FCB-Fanbehindertenbeauftragte Kim Krämer zusammen mit den Mitgliedern von „Red Deaf“ sowie Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler der „Schule ohne Rassismus“-Projektgruppe der Marieluise Fleißer-Realschule eingeladen, um mit den Mitarbeitenden des FC Bayern beim anschließenden Get together ins Gespräch zu kommen und das Motto „Begegnungen“ mit Leben zu füllen.

Die nächsten Aktionen von „Rot gegen Rassismus“ sind am 8. Juni beim Münchner Stadtgeburtstag am Odeonsplatz, beim „Stadion der Träume“ (10. und 11. Juni), während der EM mit einem Stand in der Fanzone am Olympiagelände am 14. und 15. Juni sowie beim Christopher Street Day am 22. Juni. 

Weitere Informationen zu Rot gegen Rassismus:

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