Zum Abschluss der neunten Audi Summer Tour hat Michael Diederich in Seoul ein historisch positives Fazit gezogen. Beim finalen Austausch mit den mitgereisten Medien mit Sportvorstand Max Eberl erklärte der auch für die Bereiche Global Partnerships und Internationalisierung verantwortliche Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, es sei „die erfolgreichste Tour gewesen, die der FC Bayern je hatte: Aus Merchandising-Sicht, aber vor allem auch, weil sich der Club in diesem Bereich mit jeder Tour insgesamt weiterentwickelt und Maßstäbe setzt. Das Feedback aus Asien bestätigt uns einmal mehr: Der FC Bayern setzt sich authentisch mit den Menschen und Thematiken in den entsprechenden Regionen auseinander, das wird wertgeschätzt. Wir knüpfen und vertiefen nachhaltig Kontakte im Sport, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft, in der Politik.“ Der Club habe „eine exzellente Visitenkarte hinterlassen“.
Nachdem Diederich die KPIs, die digitalen Messwerte, mit Blick auf die Reichweite der Club Medien erläutert (unter anderem über 100 Millionen Kontaktpunkte, mehr als 50 Millionen Videoaufrufe, rund zwei Millionen Fans in Südkorea erreicht), sowie die Verkaufszahlen mit adidas beleuchtet hatte (durch diese Tour mehr Trikots veräußert als im gesamten vergangenen Jahr in Südkorea, die Jerseys mit dem lokalen Sonderflock waren binnen kurzer Zeit ausverkauft und wurden bereits nachgeordert), ergänzte Max Eberl, dass es auch aus sportlicher Sicht nicht zuletzt mit dem 2:1 gegen Tottenham Hotspur vor 63.500 Fans im World Cup Stadion von Seoul eine erfolgreiche Tour gewesen sei: „Das sind unsere KPIs“, sagte der Sportvorstand mit einem Schmunzeln.
„Verwurzelt in München, in der Welt zuhause“
Auch bei den früheren Touren sei von den Fans vor Ort registriert worden, wie sorgfältig sich der FC Bayern mit der jeweiligen Region auseinandergesetzt habe, „aber wir haben wieder einmal unterstrichen, dass wir in der Internationalisierung die Fans in ihren Ländern verstehen und erreichen wollen“, lautet Diederichs weitere Analyse: „Wir sind eine FC Bayern-Familie, verwurzelt in München und in der Welt zuhause.“ Minjae Kim fungierte als Lokalmatador aus nachvollziehbaren Gründen als besonderer Türöffner: Die Fans feierten ihn auf Schritt und Tritt, und er fühlte sich als Gastgeber wohl, lud das Team unter anderem zum Korean Barbecue ein – solche Reisen sind immer auch wichtig für ein Mannschaftsgefüge. Eberl: „Minjae hat diese Reise sehr gut getan, man hat ihm angesehen, wie stolz er hier gewesen ist.“
Der Sportvorstand hatte den Aufenthalt in Seoul auch genutzt, um den Austausch mit Joshua Kimmich zu führen, erzählte er. „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch, er soll eine wichtige Rolle bei uns spielen.“ Joshua bekäme in der Öffentlichkeit „oft nicht die Wahrnehmung, die er verdient“. Über den aktuellen Transfermarkt sagte Eberl, man müsse Geduld haben. Auf die Frage, ob der Club unter Verkaufszwang zu ungünstigen Konditionen stehe, antwortete der frühere FCB-Profi: Nur, weil man sage, dass man auch verkaufen möchte, heiße das nicht, dass man Spieler zu Schnäppchen-Preisen abgibt. „Kreativität ist immer da, aber wir reden hier immer über Menschen, und es müssen alle Parteien zufrieden sein.“
Dass der FC Bayern in diesem Sommer aber auch Einnahmen generieren wolle, sei nachvollziehbar. Bei Bryan Zaragoza sagte Eberl: „Er möchte ein FC Bayern-Spieler werden, aber er kam auf uns zu, um gemeinsam zu überlegen, ob er auf diesem Weg erst Spielpraxis bei einem anderen Verein sammeln sollte.“ Man prüft nun Optionen einer Leihvereinbarung bis zum nächsten Sommer.
Palhinha „wird uns Ruhe und Stabilität geben“
Neuzugang Joao Palhinha zollte Eberl ein Lob („großartiger Typ“) und erläuterte nach seinem 45-minütigem Debüt in der zweiten Halbzeit gegen Tottenham, dass der portugiesische Nationalspieler nach seinem EM-Urlaub noch Zeit brauche: Das Trikot des FC Bayern wiege schwer, so Eberl: „Aber er wird uns Ruhe und Stabilität geben.“ Über den zuhause gebliebenen Leroy Sané meinte der Sportvorstand, er bekomme in seiner Reha alle Zeit, die er braucht. Es gehe darum, dass der Offensivspieler nach seinen langen Schambein-Problemen inklusive Operation dauerhaft schmerzfrei werden solle.
Harry Kane tue es aktuell gut, dass er noch mit seiner Familie im Urlaub weile, um das verlorene EM-Finale zu verarbeiten, sagte Eberl. Der Engländer wird nächste Woche nach der Rückkehr an die Säbener Straße wieder ins Training integriert und dann auch zum Duell mit seinem Ex-Club Tottenham am 10. August in London (live und exklusiv auf Bayern TV PLUS) mitfliegen. „Er bekommt von unserem Verein alles, was er braucht“, so der Sportvorstand.
Noch näher zusammengerückt
Abschließend merkte Diederich an, dass auch Treffen wie mit dem deutschen Botschafter Georg Wilfried Schmidt und dem südkoreanischem Verband wichtig gewesen seien. Ebenso der Besuch des südkoreanischen „Homeless World Cup“ Teams, der parallel ausgerichtete Youth Cup mit Talenten aus Südkorea und das Fanevent mit 300 Fanclub-Mitgliedern aus verschiedenen asiatischen Ländern sowie die zahlreichen Partner-Aktivitäten wie mit adidas, Audi und Paulaner.
Darüber hinaus rücke man auf solchen Reisen auch hinter den Kulissen immer noch ein Stück näher zusammen, der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen wie die Vizepräsidenten Professor Dr. Dieter Mayer und Walter Mennekes, der Sportdirektor Christoph Freund – und er selbst mit Sportvorstand Max Eberl, wie er augenzwinkernd illustrierte: „Man sitzt beim Frühstück zusammen, beim Mittagessen, beim Abendessen – sogar im Flieger schläft man nebeneinander. Man weiß irgendwann alles voneinander, auch ob einer schnarcht oder nicht.“
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