![Harry Kane klatscht in Richtung der FC Bayern Fans nach dem Sieg gegen Bremen](https://img.fcbayern.com/image/upload/f_auto/q_auto/ar_2:1,c_fill,g_custom,w_1280/v1738969120/cms/public/images/fcbayern-com/homepage/Saison-24-25/Spieler/Kane/250207-harry-kane-noe.jpg)
![Vereinslogo FC Bayern München](https://img.fcbayern.com/image/upload/f_auto/q_auto/ar_1:1,c_fill,g_custom,w_64/v1729242280/cms/public/images/fcbayern-com/logos/bundesliga/480px-logo_fc_bayern_munchen.svg.png)
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Als es nach etwas mehr als 45 Minuten plötzlich lauthals schepperte, war es mit einem Schlag vorbei mit der Lethargie: Harry Kane hatte sich ein Herz gefasst, aus 18 Metern trocken mit dem rechten Fuß abgezogen – und nachdem sein Schuss dann krachend an die Querlatte gedonnert war, der Hausmeister der Allianz Arena kurz Angst um das bis in seine Grundfesten wackelnde Gestänge des Bremer Tores hatte haben müssen, war die Marschrichtung des FC Bayern für die zweite Hälfte vorgegeben: Sich nicht mehr, wie noch in Hälfte eins, Zentimeter für Zentimeter mit sehr viel Ballbesitz, bedächtig und vorsichtig in Richtung des bestens bewachten Gästegehäuses vorwärts schieben.
München hatte zwar seine Gäste derart eingeschnürt, dass sogar Innenverteidiger Dayot Upamecano und Minjae Kim sich weit in der Bremer Hälfte den Ball zuspielen konnten. Einmal war sogar Manuel Neuer, der Torwart, bis zur Mittellinie mit Ball am Fuß aufgerückt. Doch es fehlte der entscheidende letzte Impuls zum Torerfolg. Der Belagerungszustand ähnelte fast ein wenig dem des Heeres von Alexander dem Großen aus dem Jahre 332 v. Chr. vor den Toren Tyros‘ - die phönizische Stadt fiel nach sieben Monaten. Soviel Zeit aber hat der FC Bayern für gewöhnlich in einem Bundesligaspiel nicht, um einen Treffer zu erzielen. Also hatte Harry Kane das Katapult ausgepackt.
![Harry Kane schießt einen Elfmeter im Spiel gegen Werder Bremen](https://img.fcbayern.com/image/upload/f_auto/q_auto/ar_16:9,c_fill,g_custom,w_1024/v1738969359/cms/public/images/fcbayern-com/homepage/Saison-24-25/Galerien/Spiele/fcb-werder/23-fcb-werder-250207-ima.jpg)
„Es war alles irgendwie etwas angestemmter“, fand auch Max Eberl, der Sportvorstand, über die ersten 45 Minuten: „Wir haben das Tempo nicht ins Spiel gebracht. Bremen hat gut verteidigt. In der zweiten Hälfte haben wir dann gleich den Lattenschuss gehabt, den Gegner dahin gebracht, wo wir ihn haben wollten: in den eigenen Strafraum.“
Bremen stand nun die wenigen, aber entscheidenden Meter tiefer und lief so immer häufiger Gefahr, dass es früher oder später nicht mehr nur scheppern, sondern auch klingeln würde. So kam es dann auch: Nach einem Zweikampf mit dem auffälligen Kane, nahm sein Bewacher Anthony Jung in der Hitze des Gefechts die Hand zuhilfe. Schiedsrichter Sören Storks entschied auf Elfmeter. Kane verwandelte flach und scharf ins linke untere Eck, Bremens Schlussmann Michael Zetterer – in München geboren, in Unterhaching ausgebildet – sprang in die falsche Richtung: 1:0 (56. Minute).
„Ich kenne keinen, der Elfmeter besser schießt als er“
„Als Stürmer übernehme ich die Verantwortung, die Entscheidung zu treffen und das 1:0 zu erzielen, um das Spiel zu öffnen“, meinte Kane erleichtert. „Ich hatte noch ein paar andere Chancen, die vielleicht auch in meine Richtung gegangen wären, wenn ich etwas entschlossener gewesen wäre.“ So aber war unter anderem sein wuchtiger Kopfball nach Flanke von Sacha Boey noch um Haaresbreite in der besten Möglichkeit der ersten Hälfte messerscharf neben das Bremer Tor geflogen.
Trotzdem ließ Kane auch Saisontor Nummer 21 noch folgen – erneut vom Elfmeterpunkt, erneut flach und scharf ins linke Eck, erneut flog Zetterer in die falsche Richtung. Bundesligator Nummer 21 war eine identische Kopie von Nummer 20 - und bereits der 14. Elfmeter, den der Engländer in der Bundesliga verwandelte. „Das ist eine Qualität, die er hat. Ich kenne keinen, der Elfmeter besser schießt als er“, lobte Bayern-Präsident Herbert Hainer.
„Ich sehe, was Harry macht - nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training: Das ist kein Zufall – da steckt sehr viel Arbeit dahinter“, sagte Vincent Kompany über seinen Matchwinner. Der Cheftrainer wollte seinen Angreifer aber vor allem – wie die ganze Mannschaft – für ihr konzentriertes Deckungsspiel loben: „Wir können uns fünf oder sechs Momente anschauen, in denen Harry sogar in unserer eigenen Hälfte mitverteidigt. Das zeigt, was er für die Mannschaft leistet.“ 12:0 Schüsse aufs Tor sprachen eine deutliche Sprache. „In der ersten Hälfte ist es uns noch gelungen, immer wieder Tempo aus dem Spiel zu nehmen. In der zweiten Halbzeit war es eher ein Spiel auf ein Tor“, gestand Ole Werner, der rotgesperrte Werder-Coach, der von der Tribüne aus zusah, wie sein Bollwerk dreifach durchbrochen wurde.
Die Zutaten kehrten zurück
Die Führung weckte im FC Bayern Leichtigkeit und Spielwitz, die entscheidenden Zutaten für einen verdienten Heimsieg: Einen Upamecano-Kopfball konnte der starke Zetterer mit Blitzreflex zwar noch abwehren (67.), beim 2:0 aber war der Bremer Schlussmann machtlos. Kompany hatte keine 60 Sekunden zuvor Leroy Sané eingewechselt. Nach einer starken Kombination von Kane und Jamal Musiala, bediente Konrad Laimer per Querpass Sané, der nur noch einschieben musste. „Wir sind ruhig geblieben“, lobte Kompany, „denn wir wissen, dass wir, wenn wir das Tempo hochhalten und den Druck auf die Gegner aufrechterhalten, irgendwann eine Lösung finden.“ Es war spielerisch die schönste in dieser Partie.
![Minjae Kim und Dayot Upamecano sprechen nach dem Spiel gegen Bremen auf dem Rasen der Allianz Arena und freuen sich](https://img.fcbayern.com/image/upload/f_auto/q_auto/ar_16:9,c_fill,g_custom,w_1024/v1738969270/cms/public/images/fcbayern-com/homepage/Saison-24-25/Spieler/Gruppe/250207-minjae-upamecano-noe.jpg)
Und so richteten sich die Blicke mit Schlusspfiff bereits auf die nächste Woche mit zwei schwierigen Auswärtspartien in der Champions League im Playoff-Hinspiel bei Celtic am Mittwochabend und am Samstag beim engsten Bundesliga-Verfolger Bayer 04 Leverkusen. „Jetzt geht es um die Wurst, das wissen wir“, brachte es Kapitän Manuel Neuer auf den Punkt. „Da werden wir alles daran setzen, dass wir da erfolgreich sind.“ Joshua Kimmich verriet: „Jetzt pflegen wir uns ein bisschen und freuen uns dann auf das Spiel. Es wird eine sehr entscheidende, sehr besondere Woche für uns.“ Auf die Atmosphäre in Glasgow freuen sich alle, meinte Aleksandar Pavlović: „Aber ich bin nicht eingeschüchtert.“ Das musste auch niemand sein, das 3:0 gegen Bremen war bereits der siebte Bundesligasieg in Serie - „ein Ausdruck von Qualität und Stärke“, wie Max Eberl betonte.
Mut und Selbstvertrauen
„Es ist ein gutes Gefühl, so nach Glasgow und dann nach Leverkusen zu fahren. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mannschaft weiß, worauf es ankommt“, sagte Präsident Herbert Hainer selbstbewusst. „Die Siege geben Mut und Selbstvertrauen für die Spiele in Glasgow und in Leverkusen.“ Dort soll es ruhig gehörig scheppern, wenn der FC Bayern kommt.
Die Stimmen zum Werder-Spiel:
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