
Am Sonntag lädt der FC Bayern zu seiner Jahreshauptversammlung in den BMW Park ein (Einlass 9 Uhr; Beginn 10:30 Uhr). Unter anderem stehen Neuwahlen des Präsidiums mit Herbert Hainer, Professor Dr. Dieter Mayer und Walter Mennekes an.
Das Interview mit Herbert Hainer
„Seit 125 Jahren verbindet der FC Bayern Menschen, und das sollte er sich auch in Zukunft bewahren. Jeder Verein ist etwas Dynamisches, immer im Wandel – aber seinen Kern muss sich der FC Bayern immer erhalten.”
Präsident Herbert Hainer
Herr Hainer, was erwartet die Mitglieder am Sonntag?
Herbert Hainer: „Die Jahreshauptversammlung steht im Zeichen unseres Jubiläums „125 Jahre FC Bayern“, unter anderem können sich die Mitglieder auf eine exklusive Ausstellung zur Vereinsgeschichte mit Foto-Optionen und einem Blick hinter die Kulissen freuen. Der FC Bayern ist ein Identitätskraftwerk: Seit 125 Jahren verbindet er Menschen, und das sollte er sich auch in Zukunft bewahren. Jeder Verein ist etwas Dynamisches, immer im Wandel – aber seinen Kern muss sich der FC Bayern immer erhalten.“
Auf der Bühne werden dieses Jahr wieder einige Pokale stehen…
„Ja, 2025 war ein historisches Jahr für den FC Bayern: Erstmals haben wir im Männer- und Frauenfußball sowie im Basketball die Deutsche Meisterschaft gewonnen - das bayerische Triple, sowas gab es noch nie. Und auch aktuell können wir sehr zufrieden sein, allein beim Blick auf den Fußball, wo unsere beiden Mannschaften schon wieder von Platz eins grüßen. Ein wichtiger Fingerzeig war außerdem die Vertragsverlängerung von Vincent Kompany – Kompliment an unsere sportliche Leitung Max Eberl und Christoph Freund sowie an unseren Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen. Diese Verlängerung ist ein Zeichen auch an die Spieler: Es entsteht was.“

Neben dem Sport – was zeichnet den FC Bayern 2025 aus?
„Mit weit über 410.000 Mitgliedern ist der FC Bayern der größte Sportverein der Welt, und wir haben in den vergangenen Jahren Rekordzuwächse verzeichnet – das zeigt, dass wir insgesamt einiges richtig machen. Wir sind enorm viel mit den Mitgliedern und Fans im Austausch, und überall bekommt man zu hören, dass man es schätzt, wie nahbar der Club ist. Eines meiner persönlichen Highlights war dieses Jahr die Wiederholung des Aufstiegsmarsches von 1965 am Tegernsee: 500 ausgeloste Mitglieder waren dabei, es war ein wunderbarer Tag, bei dem man immer wieder das Gespräch suchen konnte und im wahrsten Wortsinn die Geschichte des FC Bayern Schritt für Schritt nachempfunden hat. So stelle ich mir den FC Bayern vor: Auf bewährten Wegen mit neuen Generationen.“
In diesem Jahr hat der Verein seine Dialogformate um das neue Ehrenamtsprogramm „PACK MA’S“ erweitert und seine Bewegungsförderung „ZAM AKTIV“ an Kitas und Schulen intensiviert. Was steckt dahinter?
„Aus ‚PACK MA’S‘ sind jetzt bereits bei der Jahreshauptversammlung Mitglieder in die Organisation eingebunden. Wir wollen, dass sich unsere Mitglieder aktiv in den Verein einbringen und wir gemeinsam Dinge bewegen. Alles hängt mit allem zusammen, vom TEENS CLUB bis zu unseren Senioren Ü65. Zwei Beispiele: Aus einem Workshop mit den Jugendlichen entstand der Impuls, mal ein gemeinsames Event mit Großeltern und dem Nachwuchs zum Thema Erinnerungskultur zu veranstalten. Und bei einem Treffen mit der sogenannten „Silver Generation“ war eines der größten Anliegen, dass sich der FC Bayern bitte dafür einsetzen soll, dass die Kinder und Jugendlichen weg vom Handy kommen und wieder mehr Sport betreiben. Hier können wir als FC Bayern tatsächlich viel bewirken und sind bereits sehr aktiv.“
Wenn Sie wiedergewählt werden – was wünschen Sie dem FC Bayern für die Zukunft?
„Seit ich Franz Beckenbauer spielen gesehen habe, bin ich Fan dieses Clubs. Ich wünsche dem FC Bayern, dass er immer ein Verein bleibt, der das Spiel liest und Räume erkennt, die andere nicht sehen. Und dass er weiter von dem Geist geprägt wird, der ihn seit 125 Jahren kennzeichnet. Wir sind dieses Jahr reich beschenkt worden, auch von unseren Fans – etwa mit der Hymne „Immer vorwärts, FC Bayern!“ und dem Denkmal von Beckenbauer, das der Kurt Landauer Stiftung eV finanziert hat. Ein Geschenk der Fans an die Fans – ganz im Sinne von Franz. Ich finde schön, dass sich künftige Generationen an diesem Denkmal für Selfies treffen. So lebt der Geist von Franz weiter, den Persönlichkeiten wie Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge immer bewahrt haben, und so wird auch das, was der FC Bayern verkörpert, permanent weitergegeben.“
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