Training, Taktik, Testspiel, Teambuildung und das alles unter Top-Bedingungen in der Aspire Academy in Doha. Neben den intensiven und schweißtreibenden Trainingseinheiten kam für die Frauen des FC Bayern im einwöchigen Trainingslager auch der Spaßfaktor nicht zu kurz. Zudem wollten die Bayern-Frauen zusammen mit dem vom Qatar Women’s Sport Commitee (QWSC) organisierten Equality Program „eine Message hinterlassen“, wie es Carina Schlüter vor der Abreise nannte. Das ist ihnen gelungen.
„Frauenfußball kann viel bewegen“
„Das Trainingslager war nicht nur im sportlichen, sondern auch im zwischenmenschlichen Bereich ganz wichtig“, so Cheftrainer Jens Scheuer. Auf dem Programm stand unter anderem ein Training mit mehr als 30 talentierten Nachwuchsspielerinnen der Qatar Football Association (QFA). „Das hat riesen Spaß gemacht. Es ist etwas ganz Besonderes für die Kinder und das merkt man auch“, freute sich Nicole Rolser über das Lächeln in den Kinderaugen. Außerdem wurde das Nationalmuseum des Landes sowie eine Mädchenschule besucht. Mit dem deutschen Botschafter Hans-Udo Muzel und Houtan Homayounpour, dem Direktor der International Labour Organizastion (ILO) gab es einen regen Austausch über die politische Lage und gesellschaftliche Entwicklungen im Land. Dies lag auch Scheuer am Herzen: „Mit den Aktivitäten neben dem Fußballplatz haben wir die Chance ergriffen, den Menschen hier zu zeigen, dass der Frauenfußball ein toller Sport ist und unglaublich viel bewegen kann.“
Top Bedingungen in der Aspire Academy
Im Vordergrund stand jedoch der Fußball und da zeigten sich sowohl der Trainer als auch die Spielerinnen über die Bedingungen in Doha erfreut. „Ich bin das erste Mal hier und wusste zunächst nicht, was uns hier erwartet. Ich war überrascht, welche perfekten Bedingungen wir hier vorgefunden haben“, sagte Scheuer und Kapitänin Melanie Leupolz ergänzte: „Das Wetter war nicht ganz so heiß wie im vergangenen Jahr, das ist uns entgegengekommen. Auch dadurch war die Intensität sehr hoch und wir konnten speziell im Fitnessbereich nochmal einen Schritt nach vorne machen.“

Positive Energie und gute Stimmung
Meist zwei Trainingseinheiten am Tag und ein internes Testspiel standen für die FCB-Frauen an. Während in den Vormittagstrainings mehr im Kraft- und Ausdauerbereich gearbeitet wurde, drehte sich in den Einheiten am Abend vieles um taktische Dinge. „Vom ersten Tag an haben wir zusammen mit der Mannschaft sehr gut gearbeitet – alle waren hochmotiviert. Da hat man schon die positive Energie gespürt und die Stimmung im Team ist von Tag zu Tag noch besser geworden“, resümierte Scheuer. Auch zwischen den Einheiten zog es die Spielerinnen immer wieder mit dem Ball auf den Platz - einfach um zu kicken und sich an Tricks zu versuchen.
Diese positive Energie wurde auch durch Aktivitäten außerhalb des Fußballplatzes gestärkt. Am freien Tag ging es für die ganze Mannschaft nach einem Museumsbesuch mit einer Karawane von Jeeps ab in die Wüste. Während einige Spielerinnen auf dem Rücken von Kamelen die Dünen erkundeten, hatten andere auf den Quads ihren Spaß. Nach der sehr knappen gemeinsamen Sommervorbereitung haben alle Spielerinnen die gemeinsame Zeit genossen. „Ich glaube auf jeden Fall, dass wir noch enger zusammengerückt sind“, so Carina Wenninger. „Dafür sind Trainingslager auch da, dass man sich besser kennenlernt, denn so lange ist man sonst nie am Stück zusammen“, sagte die Co-Kapitänin.
Noch gut zweieinhalb Wochen bleiben den Bayern-Frauen bis zum ersten Spiel in der zweiten Saisonhälfte am 16. Februar um 14 Uhr in Leverkusen. Dann wird sich zeigen, ob es der Mannschaft auch im Ligaalltag gelingt, eine Message zu hinterlassen.
Zeit für Gespräche: fcbayern.com führte im Trainingslager in Doha ausführliche Interviews mit den Bayern-Spielerinnen Jovana Damnjanović und Amanda Ilestedt. Die australische Stürmerin Emily Gielnik führte an einem Trainingstag von morgens bis abends Tagebuch und ermöglichte so einen hautnahen Einblick in den Alltag im Trainingslager. 👇
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