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Solidarität vs. Corona: Die Bayern bündeln die Kräfte

Im Zuge der Corona-Pandemie ist der FC Bayern Basketball noch enger zusammengerückt, selbstverständlich im übertragenen Wortsinn: Um die wirtschaftliche Basis des deutschen Basketballmeisters sichern zu helfen, verzichten alle Spieler auf erhebliche Teile ihrer Gehälter. Zudem befinden sich die FCBB-MitarbeiterInnen in Kurzarbeit. Der Schritt der Mannschaft soll ermöglichen, die gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern und Gehaltseinbußen des Personals auszugleichen.

Gehaltsverzicht des Teams, Kurzarbeit und 25 Prozent Ticketing-Spende für soziale Zwecke  

Geschäftsführer Marko Pesic sagt: „Unser Dank gilt zum einen der Mannschaft, die in einer schwierigen Situation mit dem Verzicht auf 30 Prozent des Gehalts einen sehr wertvollen Beitrag leistet, damit wir uns den erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen stellen und auch Gehaltseinbußen unseres Personals ausgleichen können. Außerdem möchten wir uns bei diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern inklusive des Managing Boards bedanken, das früh eine solidarische Bereitschaft signalisierte und die kollektiv viel Verständnis für die Situation aufbrachten. Die Mannschaft hat dieses Signal aufgenommen. Jeder sieht: Wir müssen alle Kräfte bündeln. Wir hoffen, dass unsere Fans und Partner diesen Weg unterstützen.“

Und weiter: „Wir tragen uns seit bald einem Jahrzehnt weitgehend selbst – und demnach auch die Hauptverantwortung für unsere Finanzen. Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb wurde bekanntermaßen 2014 aus dem gemeinnützigen FC Bayern München eV in eine Basketball-GmbH ausgegliedert. Wir sind zwar Teil des FC Bayern, aber eben auch eine eigenständige Firma, die für ihre sportliche und wirtschaftliche Bilanz selbst verantwortlich ist. Unser Job ist es, neben der wirtschaftlichen und sportlichen Basis auch die Arbeitsplätze zu sichern.“

Zum Q&A mit FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic

Die Kurzarbeit gilt rückwirkend zum 1. April. Die Spieler haben ihre Unterstützung ebenfalls mit dem Monat April zugesagt, sie verzichten bis Ende Juni auf knapp ein Drittel des Salärs.

Danilo Barthel: „Solidarität ist jetzt in jedem Teil der Gesellschaft gefragt“

Kapitän Danilo Barthel sagt: „Die Mannschaft hat sich intensiv ausgetauscht, auch mit Marko Pesic und Sportdirektor Daniele Baiesi. Natürlich ist das für jeden einzelnen nie eine einfache Entscheidung, doch Solidarität ist jetzt in jedem Teil der Gesellschaft gefragt, also auch bei uns.“

Die Fans des BBL-Titelverteidigers haben nun ebenfalls die Möglichkeit, sich solidarisch zu zeigen: Dauerkarten- und Tageskarten-Kunden können – für den Fall, dass keine weiteren Heimspiele der Saison 2019/2020 mit Zuschauern stattfinden sollten – neben der Option der Rückerstattung freiwillig die Möglichkeit wählen, auf diese zu verzichten und zugleich für soziale Projekte zu spenden: Der FC Bayern Basketball verpflichtet sich, vom jeweiligen Nettobetrag jedes einzelnen 25 Prozent an den guten Zweck weiterzuleiten. Und: Sollten diese Saison doch wieder Fans im Audi Dome zugelassen sein, spendet der FCBB jeweils ein Viertel der Ticketing-Tageseinnahmen.       

  

Konkret unterstützt werden zwei Münchner Einrichtungen: Die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München, die sich mit 80 hauptamtlichen Mitarbeitern und über 300 Ehrenamtlichen um schwerst- und lebensbedrohlich erkrankte Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und schwerstkranke Eltern sowie deren Familien kümmert; dazu das seit Wochen massiv belastete Pflegepersonal der „München Klinik“, des Zusammenschlusses der fünf Kliniken Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und Thalkirchener Straße mit insgesamt rund 7.000 MitarbeiterInnen.

Fans mit Option, ein Viertel der offenen Beträge an Kinderhospiz und „München Klinik“ zu geben

Marko Pesic zu der Aktion, die zum Beginn der kommenden Woche gestartet wird: „Wie für viele Tausend andere Unternehmen, Organisationen, Einrichtungen, Vereine und generell für alle Menschen bedeuten die Auswirkungen der Corona-Krise auch für uns als Basketballklub eine wirtschaftliche Belastung. Eine sehr große sogar. Doch noch wichtiger sind momentan die Gesundheit der Menschen und Solidarität. Und Solidarität ist genau das Gegenteil einer Einbahnstraße. Wir können nicht selbst auf Solidarität hoffen, ohne selbst zu geben. Deswegen wollen wir trotz der sehr angespannten Situation auch jetzt unsere gesellschaftliche Verantwortung mit diesem Ticketing-Szenario dokumentieren.“                                                                                           

Aufgrund der notwendigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus ist der Spielbetrieb in der easyCredit BBL seit einem Monat ausgesetzt, die Unterbrechung gilt derzeit bis Ende April. Auch die EuroLeague pausiert, zunächst bis Mai. Der FC Bayern Basketball unterstützt diese Entscheidungen im Sinne der Gesundheit aller vorbehaltlos. Beide Ligen haben das Ziel, die Saison noch zu Ende zu bringen, sofern dies gesundheitlich und rechtlich möglich sein sollte.

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